Super gute Tage oder total neben sich

  • Hallo


    Wer kennt das auch von seinen Kindern ?
    Das es manchmal vereinzelte Tage gibt die das Kind mit AS völlig auftaucht und beinah "normal" halt eben wie ein NT sich verhält.
    Ganz frappant erlebten wir es in den Ferien. Von den 14.Tagen erlebten wir 3.Tage die unser Junge sich ganz anders verhielt. An diesen Tagen nahm er zum ersten mal die Kinder auf dem Campingplatz war. Und zu einem 4.Jährigen Jungen suchte er sogar Kontakt , noch etwas unbeholfen und vorwiegen belehrend und vermittelnd von Wissen. Sein Spielverhalten was sehr ausdauernd und kreativ im Einbezug mit seinem Bruder. Und das grösste für uns an diesen Tagen fand praktisch KEIN STREIT zwischen den Kindern statt. An diesen Tagen war wirklich Ferien für uns Eltern und ehrlich gesagt fühlte ich mich wie ein wenig im Himmel.
    Das traurige an der Sache ist, dass wenn man solches Tage erlebt und das Kind dann selber so glücklich sieht man mehr davon möchte. Man einfach oft die bestehenden Probleme d.h. den normalen Alltag sehr schwer als Dauerzustand akzeptieren kann. Fragen wie: wieso ist solches auftauchen aus dem autistischen Alltag möglich aber nicht aufrecht erhaltbar, lassen einem manchmal keine ruhe finden.



    Würde mich über Austausch freuen :-) bronti

    KENNTNIS IST KEINE BÜRDE, TOLERANZ KOSTET NICHTS; VIELFALT IST NICHT GEFÄHRLICH.

    Susanne Schäfer

  • Hallo Bronti


    Solche Tage sind wunderschön und man wünscht sich es gäbe sie häufiger...Leider gibt es im Autismusspektrum immer wieder sehr grosse Schwankungen in der Tagesform, weil diese v.a. vom Level des Sozialstresses oder von für autistische Menschen wichtigen Details geprägt wird.


    Geht dein Sohn schon in die Schule oder in den Kiga? Ev. ist er in den Ferien entspannter, weil der Alltag in der Schule ihm sehr viel an Energie abverlangt. Es gab auch bei uns Zeiten, da war unsere Tochter nach der Schule sehr gestesst und sie schrie nur noch. Auch ein "Detail" oder ein stark störender Reiz kann einen Tag schon früh am Morgen prägen. (Z.B. ein übler Geruch im Schultaxi, oder der falsche Frühstücksteller - und der Tag ist gelaufen).


    Kennst du dieses Buch von Nicole Schuster? Ich finde sie beschreibt sehr gut welche Faktoren für sie einen Tag zu einem guten Tag (Wirsing-Tag) machen, und wie wichtig gewisse Dinge für autistische Menschen sein können. (In der CH kann dieses Buch auch via Orell Füssli in Deutschland bestellt werden).


    http://www.amazon.de/Ein-guter…oks&qid=1280224915&sr=8-1


    Liebe Grüsse und noch schöne Ferien


    Data

  • Hallo Data


    Unser Sohn ist Jahrgang 2001.
    Das mit den starken Schwankungen ist mir bewusst, aber ich wüsste gerne was der Auslöser ist. Ich denke oder erfahre, dass bereits vor oder während dem Aufstehen entschieden ist ob es ein super guter Tag wird oder nicht. Ich denke manchmal das nicht äussere Reize zuständig sind sondern einfach nur wie das Hirn an diesem Tag läuft.


    Schöne Ferien bronti

    KENNTNIS IST KEINE BÜRDE, TOLERANZ KOSTET NICHTS; VIELFALT IST NICHT GEFÄHRLICH.

    Susanne Schäfer

  • Liebe Bronti


    Wir erleben das mit den guten und weniger guten Tagen genau gleich wie Ihr. Wir waren in den Ferien in einem Bungalow-Dorf, hatten dabei aber glücklicherweise Unterstützung durch meine Eltern, also vier Erwachsene und drei Buben im Alter von 9, 7 und 5 Jahren. Die Ferien waren wirklich toll, nur ein einziger totaler Ausraster von unserem Asperger-Sohn. Der für uns ersichtliche Grund war, dass er früher als abgemacht alleine zu meinen Eltern an den Strand gehen wollte und wir nein sagten. Der "Preis" (den wir natürlich gerne "bezahlt" haben) für so friedliche Ferien war, vier Erwachsene, die keinen einzigen Buchstaben gelesen, keine einzige Postkarte geschrieben, einfach nichts gemacht haben, ausser drei Kinder zu betreuen. Wenn ich ehrlich bin, wurden wir da manchmal schon neidisch auf andere Familien, die zusammen in die Ferien fahren, und zwischen 4 und 8 Kindern zu zweit betreuen, während die anderen lesen, schlafen, schwimmen... Trotzdem waren wir natürlich stolz auf unsere erstmals wirklich friedlichen und ruhigen Ferien.


    Was mich nun aber interessieren würde, ist wie bei Euch das Wieder-Eingewöhnen zu Hause läuft. Also bei uns ist das jedes Mal eine kleine Katastrophe und der Erholungseffekt der Ferien im Nu dahin. Kaum zu Hause, wird jede Regel bis zum bitteren Ende erneut durchgetestet, in Frage gestellt, etc. Es klappt dann nichts mehr, keine Mittagspause, kein Abendritual, nichts. Er kann die Unterscheidung Regeln in den Ferien und Regeln zu Hause nicht machen, uns aber auch keinen Hinweis geben, wie es denn besser verlaufen könnte, resp. was wir denn ändern könnten. Er will dann einfach die Regeln der Ferien (die logischerweise angenehmer sind) zu Hause auch durchsetzen. Und dass mit einer Hartnäckigkeit, die einen fast die Wände hochlaufen lässt.


    Bezüglich den sonstigen Schwankungen geht es mir in meiner Wahrnehmung ähnlich wie bronti. Ich bin aber sehr dankbar, liebe Data, um Deinen Literaturtipp und werde mir das Buch so schnell wie möglich kaufen gehen.


    Herzliche Grüsse, Monika

  • liebe monika und liebe bronti


    in dieser hinsicht kann ich euch sehr gut verstehen genau die gleichen sachen erleben wir auch lange warteten wir auf die sommerferien und alle auch wir hatten sie endlich mal nötig keine termine keinen wecker nur wir als familie toll...aber unsere 3 kinder mussten sich die ersten 4 bis 5 tage erst mal daran gewöhnen dass ein andere rhytmus ist wieso ist jetzt keine schule wieso ist papi noch 2 wochen am arbeiten und auch alle 3 brauchten einige tage bis sie wieder akzeptieren konnten dass alle 3 da waren an einem haufen es schwierig war zu spielen zu teilen aber es auch toll war endlich für vieles mehr zeit zu haben


    ja das nützen unsere auch alle voll auf es war auch sehr laut den ganzen tag und ich als mami kam zu gar nichts das wisst ihr auch sicher lesen oder filzen oder einfach mal in ruhe einen kaffee zu trinken oder shoppen fast unmöglich...aber nach ein paar tagen und guten vorbereitungen und erklärungen wird es immer besser zur zeit sind sie am häuser konstruieren und mit den legos am nachbauen...wir haben auch einige wenige ausflüge gemacht und mit meiner und der hilfe meines mannes ging es relativ gut und war auf unsere kinder sehr stolz und wir lobten sie auch ganz toll...


    ja und die letzten 3 jahre waren wir auch das erste mal in den ferien in einer bungalowanlage in der toscana direkt am meer und immer im gleichen bungalow... die vorbereitungen und aber auch die lange autoreise trotz autoverladen verlangte alles von jedem...wir haben aber recht gute erfahrungen gemacht mit dvd schauen auf dem weg einer hatte den auftrag alle tunnels zu zählen und der andere hatte eine karte wo er die route verfolgen konnte auf einem zettel genau notierte wie weit es bis zur nächsten rast war und wie lange es dauerte und wie sich der ort nannte und schrieb alles genau auf so waren sie alle beschäftigt und mit vielen pausen kamen auch wir am ziel an


    jedes jahr ging es besser weil sie den ort kannten weil das bett und die bilder keine angst mehr bereiteten bis aufs wc oder die dusche dass war immer ein riesenproblem für michael da es kein fenster hatte und das abwasser immer grusig riechte...nun der wechsel zu hause war immer schwierig und braucht auch heute noch immer einige tage bis es rugiger wird und sich alle wieder eingewöhnt haben


    ja monika das kenne ich wenn gleichaltrige oder jüngere kinder weiter sind als unsere und in den ferien selbständig bis manchmal 23 uhr unterwegs sind und deren eltern alleine was machten oder stundenlang am lesen sünnele oder im restaurant sind...und manchaml es einem auch etwas weh tat weil man sah wie gross die unterschiede zu den gleichaltrigen sind...aber mittlerweile haben wir uns an das anders sein gewöhnt und geniessen trotz allem vieles oder anders und lassen uns von dem perfekt sein in allem nicht mehr stressen auch wir mussten dies lernen als eltern


    finde ich aber toll dass deine eltern mitgekommen sind so etwas gab es bei und nie wir sind immer als eltern alleine mit dem ganzen aber auch immer wieder stolz darauf dass es doch alle wieder geschafft haben und es doch immer wieder ganz tolle erlebnisse oder begegnungen mit anderen menschen oder familien gegeben hat


    am sonntag fahren wir ins legoland für 4 tage und die unruhe ist jetzt bei allen dreien schon bemerkbar aber die freude darauf und da sie alle gerne legos haben um so grösser mehr ein anderes mal liebe grüsse filzlaus brigitte :)

  • Hallo


    Also jetzt ist das Thema ja wieder besonders aktuell, weil ja wieder Ferien sind (welch ein Graus, wenn ich das so sagen darf).


    Am Besten läufts eigentlich, wenn wir wegfahren, also z.B. meine Schwester besuchen für ein paar Tage (andere Möglichkeiten haben wir nicht). Da hab ich einen lieben, folgsamen, recht offenen und auch kompromissbereiten Jungen. Aber ich weiss dann schon genau, dass ich diese schönen angenehmen Tage zuhause "bezahlen" muss mit Regeln nicht einhalten wollen, seine Vorstellungen durchsetzten, Bruder ärgern Schimpfwörter...... Auch wenn Lukas von einem Papi-Wochenende heimkommt, wo es natürlich viel angenehmer und freier bzw. mit weniger Regeln zu- und hergeht als bei mir daheim muss ich das wieder ausbaden. Immer ich!! Und sein kleiner Bruder, der Arme! Das ist manchmal schon zum Verzweifeln.


    Wenn alles normal läuft, also Alltag herrscht, dann gibt es dieses Wechselhafte deutlich und ich weiss nie genau, wie es werden wird. Aber es gibt dann eben auch die guten Tage, um die ich sehr froh bin, die mir zeigen, dass Lukas auch anders, -ich sag jetzt doch mal- normal, vernünftig und altersentsprechend sein kann. Aber es stimmt, dies macht es ab und zu, wenn man zu sehr darüber nachdenkt, auch schwierig, die Situation mit einem speziellen Kind zu akzeptieren und man sieht um sich herum die anderen, die nur die üblichen "Erziehungsproblemchen" o.ä. mit ihren Kindern haben (ich weiss, so ist es auch nicht ganz ;) ).


    Tja, was hilft das Jammern?


    Schöne, angenehme Ferien :) wünscht euch
    Susanne

  • Liebe Forum-Mitbenutzerinnen und -Mitbenutzer!


    Ich bin neu hier - sozusagen brandneu, weil ich mich erst vor einer Stunde eingeloggt habe...


    Ich habe eine herzige und manchmal anstrengende Tochter ! Ich studiere im letzten Semester Heilpädagogik und habe ca. vor einem Jahr in meiner Ausbildung erkannt, dass meine Tochter heftige autistische Symptome zeigt, die mir zuvor leider kein Arzt, keine Therapeutin und kein Heilpraktiker richtig zu deuten wusste. Das erklärte endlich die vielen Auffälligkeiten, die zuvor (mit der Diagnose einer CP) noch nicht zu erklären waren ?( und die mir so viel an Energie abverlangt hatten ! Ganz besonders auch in den Ferien, wo es früher einmal so etwas wie Erholung gab, habe ich so schräge Dinge mit ihr erlebt...


    Ich schreibe nun als Abschlussarbeit für mein Studium (Masterthese) eine Arbeit darüber, wie es Eltern eines Kindes mit frühkindlichem Autismus (Kanner-Syndrom) in den FERIEN geht. Da sich leider auf meine schriftliche Anfrage hin nur 1 Mutter bei mir gemeldet hat, mit der ich ein interessantes Interview führen durfte, gelange ich hier im Forum mit einem Hilferuf an euch!


    Bist du die Mutter oder der Vater eines Kindes mit frühkindlichem Autismus (Kanner-Syndrom)?
    Wärst du bereit, mit mir ein maximal einstündiges Interview zum Thema zu führen, das ich auf Band aufnehme? Alle Daten werden anonymisiert und streng vertraulich behandelt. Du würdest damit zur Grundlage für eine (qualitative Sozial-) Forschung beitragen, die das Ziel hat, Ressourcen für Eltern zu erkennen. In der Folge sollten Sonderschulen besser in der Lage sein, Eltern ressourcenorientiert zu beraten.


    Ich würde mich SEHR freuen und wäre ausserordentlich dankbar, wenn du dich bei mir melden könntest. Für eine aussagekräftige qualitative Forschung benötige ich noch ein paar Interviewpartnerinnen oder -Partner. Ich kann mir vorstellen, das Interview auch telefonisch zu führen, wenn du für ein Treffen keine Zeit finden würdest. Meine Handy-Nr. ist 079 318 95 33. Von Dienstag 12.10. - 16.10. versuche ich wieder einmal, Ferien zu machen... Bin aber über mein Handy prima erreichbar. Bitte hinterlege mir doch eine Nachricht, damit ich dich zurückrufen kann. Wenn es dann für dich stimmig ist, würde ich sehr gerne einen Interview-Termin mit dir vereinbaren!


    Herzlichen Dank und liebe Grüsse,
    Sandra

  • Hallo ins Forum


    Ich bin ganz klar der Meinung, dass man diesem Wechselhaften einfach unterworfen ist. Man kann es nicht oder kaum beeinflussen.
    Bei mir wundere ich mich manchmal, was denn nun der Auslöser war für ein "Eintauchen" war, bzw. ich weiss nicht genau, welche Einflüsse es sind, dass mir der Alltag leichter fällt. (Ich muss schon dazu sagen, dass ich für mich finde, ein nicht allzuschwerer Fall zu sein...).
    Natürlich verläuft der Tag besser, wenn keine "Störungen" einem den Tag -oder zumindest einige Zeit nach dieser Störung-
    fast zunichte machen. Aber es gibt doch auch Tage, da würde diesselbe
    "Störung" kaum Einfluss haben auf den Rest des Tages. Ich hoffe, ihr
    versteht was ich meine.
    Ich denke allerdings, dass bei Erwachsenen (spez. bei Frauen??? (zyklische)) Hormonschwankungen eine Rolle spielen. Oder nur bei mir??? Da würden mich andere Meinungen bzw. Erfahrungnen sehr interessieren.


    Bei Lukas ist mir auch aufgefallen, dass vor allem Entwicklungsschübe ihn mehr belasten als andere. Z.B. wenn wieder ein Zahnwechsel stattfindet. In dieser Zeit ist alles deutlich schwieriger für ihn zu überstehen als in anderen Zeiten. Auch für mich als seine Mami ist das eine sehr harte Zeit :huh: . Es war schon einige Male der Fall, dass ich (leider erst) nach einer schwierigen Zeit bemerkte, dass ein Zahnwechsel stattgefunden hat, oder er gewachsen ist o.ä. (Ist das auch hormonell gesteuert????).
    Was sind eure Erfahrungen bei den Kindern?


    Auch Schlafmangel oder zuwenig Trinken haben Einfluss auf die Intensität des autistischen Verhaltens finde ich. Was sagen Fachleute zu meiner Theorie?


    Liebe Grüsse
    Susanne

  • Um in dieser Welt nicht allzusehr aufzufallen, bin ich gezwungen, entsprechende Rollen zu spielen.
    So habe ich für verschiedenste Bereich im Leben vorgefertigte Szenen abgespeichert, die ich dann auslebe. Dass dies nicht von Anfang an so gut klappte, ist nur logisch, aber im Laufe der Jahrzehnte ist es mir auf kognitiver Ebene gelungen, so manche Defizite meinerseits zu kompensieren.


    Dieses Rollenspiel funktioniert aber nur so lange, wie ich ausreichende Varianten abgespeichert habe. Wenn dagegen eine neue Variante dazu kommt, muss ich improvisieren (was kaum möglich ist!) oder die ganze Rolle fällt in sich zusammen.


    Ein anderes Problem ist, dass dieses Rollenspiel ziemlich viel Ressourcen von mir abverlangt - und diese Reserven sind nicht immer gleich gefüllt. Auch dadurch kann das ganze Gebilde abstürzen.


    Dies sind dann solche Momente, wo meine autistischen Merkmale sehr deutlich zum Ausdruck kommen. Das unangenehmste dabei ist, dass ich diesen Kontrollverlust sehr wohl bemerke, aber nicht mehr in der Lage bin diesen unter Kontrolle zu bringen. Dass das dann auch in Reaktionen zum Ausdruck kommt, die Außenstehende als Wut oder Zorn interpretieren, ist klar. Aber es ist keine Wut im herkömmlichen Sinn, sondern das Erkennen der eigenen Unzulänglichkeit, sowie das eigene Unvermögen so deutlich vor Augen geführt zu bekommen - insofern die Verzweiflung über sich selbst und in sich selbst.


    In solchen Momenten bin ich dann oft wie gelähmt, außerstande auch nur einen konkreten Gedanken zu fassen. Und auch meine sensorischen Probleme, verursacht durch meine Reizfilterschwäche im optischen und olfaktorischem Bereich, sind dann überdeutlich.


    Herzlichen Gruß aus einem momentan sehr sonnigen Oberbayern
    Werner


    [edit: ein paar Rechtschreibfehler findet man immer wieder :-( ]

  • Geisslein


    "Nach meinem Erleben ist das kein Auftauchen aus dem "autistischen" Alltag. Schade finde ich es, dass das Leben von Autisten auf diese Weise mystifiziert wird."



    Danke für Deinen anderen Blickwinkel dazu. Es macht Mut es nicht als Auftauchen zu betrachten sondern als frei fühlen vom Wahrnehmungstress des Alltags. Mut immer wieder dafür zu kämpfen dass es solche Tage geben darf.



    Joker


    "Dies sind dann solche Momente, wo meine autistischen Merkmale sehr deutlich zum Ausdruck kommen. Das unangenehmste dabei ist, dass ich diesen Kontrollverlust sehr wohl bemerke, aber nicht mehr in der Lage bin diesen unter Kontrolle zu bringen. Dass das dann auch in Reaktionen zum Ausdruck kommt, die Außenstehende als Wut oder Zorn interpretieren, ist klar. Aber es ist keine Wut im herkömmlichen Sinn, sondern das Erkennen der eigenen Unzulänglichkeit, sowie das eigene Unvermögen so deutlich vor Augen geführt zu bekommen - insofern die Verzweiflung über sich selbst und in sich selbst."




    Ich sehe in diesen Worten so total unseren Sohn, wenn er an seine Grenzen stößt und dann selbst an sich fast verzweifelt. Dies sind dann oft sehr harte Momente natürlich für ihn aber auch für einem selbst da man einfach hilflos mitleidet.
    Wie oder wo holst du in solchen Momenten deinen Schwung zum Auftrieb, so dass es Dich nicht abwärts treibt und der Selbstwert und die Psyche leiden?



    Gruss bronti

    KENNTNIS IST KEINE BÜRDE, TOLERANZ KOSTET NICHTS; VIELFALT IST NICHT GEFÄHRLICH.

    Susanne Schäfer

  • Wie oder wo holst du in solchen Momenten deinen Schwung zum Auftrieb, so dass es Dich nicht abwärts treibt und der Selbstwert und die Psyche leiden?


    Tja, genau da liegt das Problem. Es gelingt mir nicht immer, aber wenn etwas hilft, dann ist es Ablenkung in der Form, dass ich mich auf eine angenehme Aufgabe ganz speziell konzentriere. Mit konzentrieren meine ich jetzt jenes aspietypische Fixieren auf ein Thema, das mir dann in solchen Situationen gut tut, da ich alles um mich herum ausblende. Bei mir findet das meistens vor dem Computer statt und ich habe zu meinem eigenen Erstaunen festgestellt, dass ich in solchen Phasen sogar sehr kreativ sein kann; dies betrifft in meinem Fall das Schreiben von längeren Texten bzw. das Ausarbeiten von Vorträgen und Referaten.

  • Hallo Joker


    Merci für deine Hilfreiche Antwort :thumbsup: !


    Blöde Frage die nicht zum Thema passt aber doch wichtig ist. Wie kriege ich das hin mit dem "Zitieren" von texten zum einen Bezug zum Vortext zu nehmen? Du kriegst das so toll hin :) .


    Gruss bronti

    KENNTNIS IST KEINE BÜRDE, TOLERANZ KOSTET NICHTS; VIELFALT IST NICHT GEFÄHRLICH.

    Susanne Schäfer

    • Markiere mit der Maus den zu zitierenden Text
    • dann klicke in diesem Fenster des zu Zitierenden auf das Feld "Zitieren"
    • wähle mit einem Mausklick "Textstelle zum Zitieren auswählen"
    • dann klicke auf das Feld "Antworten"
    • im sich öffnenden Editorfenster ist dann das Zitat bereits eingefügt

    Alles OK?


    Zur Info, schau mal welchen Beruf ich habe, dann wird dir einiges klar.


    LG
    Werner

  • Hallo ins Forum


    Ich möchte diesen Beitrag nochmals "in den Vordergrund stellen", da ich auf meine gestellten Fragen bisher keine Antwort bekommen habe. Es interessiert mich aber weiterhin ;) . Vielleicht macht sich jemand von euch doch die Mühe und kann mir seine Erfahrungen schildern. Auch von Fachpersonen würde mich die Meinung sehr interessieren. Vielen Dank.
    Die Fragen sind hier nachfolgend im Zitat meines eigenen Textes (von weiter oben) enthalten:

    Ich denke allerdings, dass bei Erwachsenen (spez. bei Frauen??? (zyklische)) Hormonschwankungen eine Rolle spielen. Oder nur bei mir??? Da würden mich andere Meinungen bzw. Erfahrungnen sehr interessieren.


    Bei Lukas ist mir auch aufgefallen, dass vor allem Entwicklungsschübe ihn mehr belasten als andere. Z.B. wenn wieder ein Zahnwechsel stattfindet. In dieser Zeit ist alles deutlich schwieriger für ihn zu überstehen als in anderen Zeiten. Auch für mich als seine Mami ist das eine sehr harte Zeit :huh: . Es war schon einige Male der Fall, dass ich (leider erst) nach einer schwierigen Zeit bemerkte, dass ein Zahnwechsel stattgefunden hat, oder er gewachsen ist o.ä. (Ist das auch hormonell gesteuert????).
    Was sind eure Erfahrungen bei den Kindern?


    Auch Schlafmangel oder zuwenig Trinken haben Einfluss auf die Intensität des autistischen Verhaltens finde ich. Was sagen Fachleute zu meiner Theorie?

    Liebe Grüsse von Susanne ;) :)

  • Hallo!


    Zumindest beim Thema Schlafmangel ist es naheliegend, dass ein Kind irritierbarer und somit "autistischer" reagiert. Insgesamt kann ich mir gut vorstellen, dass Entwicklungseigenheiten, wie neue Zähne oder Wachstum aufgrund der Neigung zu Detailwahrnehmung von autistischen Kindern genauer wahrgenommen wird und ggf. mehr Energie zur Verarbeitung braucht?! Allerdings sind das einfache Gedankengänge, die mir grad durch den Kopf gegangen sind. Da könnte ich keine Literaturangabe dazu abgeben ;-)

  • Hallo


    Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie können doch zumindest gedanklich teilweise meinen Verdacht bestätigen.


    Schade, dass es da keine Untersuchungen gibt, über die Einflüsse der Intensität des Autismus oder so ähnlich ;-).


    Freundliche Grüsse
    Susanne

  • Salü Susanne


    Kann mich den Erklärungen der direkt Betroffenen anschliessen:
    Oft sind meine Schwankungen für mich auch unerklärlich.
    Doch zunehmend gleichen meinen Wahrnehmungen denjenigen von Joker/Werner, dass ich "einbreche", wenn mir die Energie zum "Normal-Schauspielen" fehlt.
    Dies können mühsame Konflikte, aber auch eine aufziehende Erkältung oder Müdigkeit sein.
    Meine Schwankungen konnte ich sehr reduzieren, seit ich sehr darauf achte, dass ich genug Zeit für inneren Rückzug und Verarbeitung der Erlebnisse und Eindrücke habe.
    Diese Zeiten plane ich als fixe Termine ein (Denk-Pausen).


    Wenn Dein Sohn Stress-Phasen hat (Müdigkeit, Änderungen im Alltag, Krankheit), steigt die Wahrscheinlichkeit von Tages-Schwankungen.
    Das ist eben so und ändert sich wohl erst wenn der Stress abnimmt / beendet ist.
    Du wirst daran kaum etwas ändern können, leider... ;)


    Wünsche viel Geduld und gute Nerven.


    Gruss


    Christopher