Kleine Brötchen backen? Als Asperger-Autist in den Tücken des Berufslebens

  • Hans Jürgen Boxberger: Kleine Brötchen backen? Als Asperger-Autist in den Tücken des Berufslebens
    Mit einem Vorwort von Prof. Ludger Tebartz van Elst, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/D
    von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe/D (2018)


    Was bedeutet es heutzutage in der Arbeitswelt, Autist zu sein? Immer wieder kommt es vor, dass Menschen erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter
    erfahren, dass sie Autisten sind. Durch die Autismus-Diagnose finden viele Probleme, die das gesellschaftliche und das berufliche Leben der
    Betroffenen prägen, eine schlüssige Erklärung. Doch die Diagnose macht das Leben für sie nicht wirklich einfacher. Zumindest wissen sie aber,
    woran sie sind.


    So ergeht es auch Armin. Armin erhält erst mit 52 Jahren seine Diagnose. Doch sie kommt zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt ist er bereits wegen seiner autistischen Veranlagung auf dem Arbeitsmarkt gescheitert. Eingängig und lebensnah zeigt die Geschichte Armins, wie sein Leben vielleicht hätte verlaufen können, wenn sein Autismus 30 oder 40 Jahre früher diagnostiziert worden wäre. Die vielen Missverständnisse, Verletzungen und Konflikte, die er im Kontakt mit Kollegen und Vorgesetzten und während der Suche einer neuen Arbeitsstelle durchstehen musste, wären Armin vielleicht erspart geblieben.


    An dem Protagonisten Armin wird eine aus klinischer Perspektive geradezu klassische Konstellation mit hoch funktionalem Autismus (Asperger-Syndrom) dargestellt. Was die theoretischen Überlegungen in der Praxis eines gelebten Lebens und insbesondere im Arbeitsleben bedeuten, schildert dieses Buch anschaulich, unterhaltsam und mit einem Schuss Gesellschaftskritik.


    Der Autor, geboren 1958, war zunächst als Biologe an renommierten Forschungsinstituten tätig. Nach seiner „Asperger“-Diagnose beteiligte er sich als Ko-Autor an Projekten zum Thema Autismus. Er arbeitet heute an einer mitteldeutschen Universitätsklinik und hält Vorträge über Autismus.


    http://www.ariadne.de/inklusiv/buecher-medien/autismus-spektrum-stoerung/9497/boxberger-kleine-broetchen-backen-n/000-250/?c=19


    http://books.google.de/books?id=AuRmDwAAQBAJ&pg=PA7&lpg=PA7&dq=kleine+brötchen+backen+boxberger&source=bl&ots=502UDH5PW1&sig=ceMG2pDzND3KwqMSnC3BJX1idN0&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi7r83Ot-LcAhWB26QKHUaiDVgQ6AEwCHoECAYQAQ#v=onepage&q=kleine</a> brötchen backen boxberger&f=false

  • Wer sich vorab genauer über den Inhalt informieren möchte: von Petra Steinborn ist eine kritische Rezension erschienen (https://www.socialnet.de/rezensionen/25164.php).


    Petra Steinborn. Rezension vom 15.03.2019 zu: Hans Jürgen Boxberger: Kleine Brötchen backen? Als Asperger-Autist in den Tücken des Berufslebens. von Loeper Verlag (Karlsruhe) 2018. ISBN 978-3-86059-250-2. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/25164.php, Datum des Zugriffs 01.05.2019.

  • Tja so wie dem Armin ist es mir auch ergangen, sehr ähnliche Geschichte und sehr ähnliche Daten, jetzt habe ich seit Anfang April wieder einen Job und bin mal gespannt wie lange ich den behalten werde.

  • Meine Anstellungsinstanz wollte ‚Massnahmen‘ (!) gegen eine autistische Andersartigkeit einleiten.

    In Schweden etwa wäre Derartiges undenkbar aber in der konservativen-reationären Schweiz leider Alltag für sehr viele ASS-betroffene Menschen.

    Doofe Frage, kann man auch ‚Massnahmen‘ gegen eine krumme Nase einleiten ???

  • Mich interessiert, was das für Massnahmen gewesen wären. Oftmals ist es ja interessant oder sogar amüsant zu hören, wie uns Menschen ohne Autismus sehen und wahrnehmen. Und wie sie uns demzufolge ‚flicken‘ möchten ;)