Wer hat das entschieden?

  • Mein Sohn ist 11 und mittlerweile in einem Schulheim. Er kommt mit unserem System nicht zurecht. Er hat ASS aber ja nicht einmal das Schulheim versteht ihn. Bei allem was wir sagen oder ihm versuchen beizubringen kommt immer ein: Warumdenn? Wer hat entschieden das wir das so machen MÜSSEN!! Wer nimmt sich den das Recht ein Stück land zu kaufen uf dieser Welt und nennt es dann sein Privateigentum. usw.

  • Kennt jemand diese Situation? Und da er sich kaum an Regeln haltet heisst es wieder: Wir wissen nicht ob das hier der geeignete Ort für Ihren Sohn ist. Das heisst es schon zum 4. Mal. Was wollen die Leute von uns? Entscheiden das er ins Heim muss und behandeln ihn wie ein Ping Pong Bällchen, statt stabilität und Boden zu geben Um Vertrauen aufzubauen und ihn so zu akzeptieren wie er ist.

  • Hallo


    Magst Du schreiben, welche Form von ASS Dein Sohn in welcher Ausprägung hat?
    Hat er auch Zuhause Probleme Regeln einzuhalten oder ist Deiner Meinung nach das Nichteinhalten der Regeln im Heim vielleicht eine Art Trotzreaktion?


    Du schreibst, das Leute entschieden haben, das er in das Schulheim muss... Zu meiner Heimzeit in den 80ern war alles strikt durchorganisiert, andersartige Menschen wie ich (Aspergersyndrom) kamen dabei öfters Mal unter die Räder (Redewendung), weil ich den Sinn und Zweck einiger Massnahmen nicht verstanden hatte. Man nahm mich deshalb manchmal nicht für voll (Redewendung), war zugleich aber auch inflexibel genug, um keine Rücksicht auf mich zu nehmen, denn es musste alles stur nach Plan und Vorschriften durchgeführt werden.
    Ich dachte, das zumindest der Umgang mit andersartigen Menschen in Heimen heute wesentlich besser sein müsste....


    Könnte es sein, das die Mitarbeiter im Heim sich nicht auf Deinen Sohn und seine Besonderheiten einlassen wollen (oder können?), sondern irgendwie stur nach "Schema F" - also den Regeln und Vorschriften - verfahren wollen? Irgendwie scheinen diese Menschen mit Deinem Sohn wie überfordert zu sein anhand

    Zitat


    Wir wissen nicht ob das hier der geeignete Ort für Ihren Sohn ist.


    Ist Dein Sohn möglicherweise das einzige Kind in diesem Heim mit ASS?



    Was genau meinst Du mit "behandeln ihn wie ein Ping Pong Bällchen"

    Zitat


    Entscheiden das er ins Heim muss und behandeln ihn wie ein Ping Pong Bällchen


    ?

  • Also mein Sohn hat das Asperger-Syndrom und ADHS. Es ist auch zu Hause schwierig Regeln einzuhalten. Leider weiss ich nicht ob es noch mehr Kinder mit Asperger hat im Heim. Das mit dem Ping Pong Bällchen ist so gemeint, dass die Institution meistens nach 1-2 Jahren entscheidet ihn woanders unterzubringen und ihn aufgeben. Sie hätten noch nie ein Kind gehabt mit so starkem Willen. Er selber meint er fühle sich wohl dort. ich habe an der Sitzung folgendes erwähnt: Falls es euch beruhigt es ist mir schon lange nicht mehr wichtig ob ihr ihm den Schulstoff beibringt er kann schreiben rechnen und er ist wirklich sehr Klug. Viel wichtiger für mich ist es das er Akzeptanz erfährt einen Boden unter den Füssen hat und Vertrauen und Stabilität hat. . Vertrauen zu Menschen aufbauen kann

  • Asperger und ADHS... Habe ich auch.
    Mir hätte in der Heimzeit geholfen, wenn ich bei meinen Themen Bestätigung gefunden hätte, beispielsweise in der Mathematik, Astronomie oder Technik, das waren meine Spezialinteressen zu der Zeit gewesen.
    So hätten die Erzieher auch Zugang zu mir gefunden, aber sie versuchten es nicht einmal.
    Möglicherweise wäre das ein Ansatz für Dich und das Heim?


    Das Dein Sohn nicht viel auf Regeln gibt sondern Probleme mit ihnen hat kann viele Ursachen haben.
    Regeln sind für "Aspies" - Menschen mit Asperger - oft sehr wichtig, denn Regeln geben ihnen Sicherheit, Beständigkeit und Vorhersehbarkeit.
    AD(H)S beeinträchtigt wiederum die Aufmerksamkeit... Ich kann hier nur für mich sprechen. Ich hatte grosse Mühe gewisse Regeln - vorallem jene die mir unlogisch erschienen - zu verstehen und sie zu befolgen. Im Gegenteil, die fehlende Aufmerksamkeit führte nicht selten dazu, das ich mir unwichtige, vorallem weil unlogische Regeln - vergass.


    Ich kenne Deinen Sohn nicht, weiss auch nicht wie er "tickt", ich kenne die Heime und die Qualifikation der jeweiligen Mitarbeiter dort nicht um mir ein Urteil erlauben zu können. Ich könnte mir aber vorstellen, das es viele gegenseitig existierende Missverständnisse geben könnte, die zu dieser derzeitigen Ist-Situation führten. Der Hauptpart liegt dabei jedoch bei den Erwachsenen.
    In den Kopf von jemanden "hineinschauen", um zu sehen wie jemand denkt und fühlt ist schier unmöglich. Eine Autismusspektrumstörung erschwert das in den Kopf "hineinschauen" noch zusätzlich, AD(H)S noch einmal mehr.


    Das rumreichen Deines Sohn in verschiedenen Heimen/Instituionen ist allerdings auch keine Lösung. Er sollte/muss vor Ort eine starke Bezugsperson haben, die ihm hilft, ihn versteht und Dinge so erklärt, das er sie auch verstehen kann. Das Rumreichen mag für die Heime die bequemste/einfachste Lösung sein, aber für Deinen Sohn ist es wohl die schlimmste und schädlichste Lösung. Die von Dir genannten Punkte der Akzeptanz, Vertrauen und Stabilität werden sich so nicht einstellen können und die Situation könnte möglicherweise auch seine Entwicklung beeinträchtigen.


    Hast Du Dich eventuell schon mal erkundigt, ob es Kinderheime gibt, die sich auf Menschen aus dem autistischen Spektrum spezialisiert hatten?

  • Hallo


    Hoi Lumpi
    Es ist viel um hier alles zu schreiben. Falls es dich interessiert mehr zu erfahren könntest du mir eine e-mail schreiben mit deiner Nummer. jennijen85@hotmail.com Dann könnten wir eventuell telefonisch austauschen.


    Ich habe Probleme mit dem Telefonieren (das Gehörte akustisch richtig wahrzunehmen und daraus (teilweise visuell) Worte zu bilden um das dann zu verstehen). Telefonieren ist deshalb leider keine Option für mich...

  • Kein Problem wir machen zusammen schriftlich das Beste daraus. Ich werde einen Stream machen wo ich Alles besser beschreiben kann dann kannst du schreiben und ich sprechen und alle die Interesse haben können sich anschliessen. Wäre das etwas einfacher?

  • Ich werde einen Stream machen wo ich Alles besser beschreiben kann dann kannst du schreiben


    Öhm... Ich habe Probleme damit gesprochene Texte zu verstehen bzw. für mich zu übersetzen um so den Text dann verstehen zu können... Längere gesprochene Texte überfordern mich total.
    Wie soll ich das am besten beschreiben? Es geht dabei um die auditive Diskriminationsstörung (kann bei Aspies als Komorbidität auftreten)...


    Folgender Satz "An einem schönen Tag scheint die Sonne" nehme ich akustisch folgermassen wahr und muss dabei jedes einzelne Wort sortieren, gewichten und anhand der Reihenfolge auch die Endung beachten (fett = falsch, die Auflistung ist nicht abschliessend sondern dient nur zur Verdeutlichung):
    - An/Am
    - einem/einen
    - schönen/schönem/schöhnen/schönäm
    - Tag/Dag/Tagh/Dagh
    - scheint/schaint/scheinth/scheind/scheindh
    - die/dih
    - Sonne


    Dazu komme noch die Versuche, den gehörten/"übersetzten" Text in Bilder zu "giessen".
    Das ganze ist schon im Alltag sehr anstrengend und benötigt viel Kraft...
    Gerade bei solchen wichtigen Texten wie bei Deinem Sohn ist jedes Wort enorm wichtig, ich würde mich bei der "Übersetzung" vermutlich komplett überfordern.


    Wenn es irgendwie geht, dann schreib den Text bitte....

  • Hallo JenseButton


    Hmm ich verstehe deine Situation doch ich verstehe nicht warum Ihr keine Hilfestellung bekommt.Wer hat die Diagnose gestellt,wer hat die Heimeinweisung gemacht.In welchem Katon wohnt ihr?Das verwirrt mich zu hören und gleichzeitig läuten bei mir die Alarmglocken (Redewendung) genüber deinem Sohn.
    Unser Sohn ist ebenfalls 11 und wird in einer Sonderschule betreut (erst vor kurzem).Von Anfang ist eine Authismusfachberaterin mit eingebunden.Die Kommunikation und Ablauf wird mit ihr und den Lehrern wie uns Eltern besprochen...Schrit für Schritt.Dieses hat die Schule, der SPPD, wie KJPP und mit uns als Eltern zusammen beschlossen.Ich finde den Bericht von dir Lumpi ganz toll.Du erklärst deine akustische Aufnahme sehr verständlich und ich bekomme ein Gespür wie es Dir ergeht und allen anderen ASS/ADHS Betroffenen.Unsere Sohn reagiert ebenfalls auf spezielle Fragen und akustische Antworten......Wir als Eltern erlernen mit diesen umzugehen,was uns natürlich nicht immer gelingt doch sind wir auf dem Weg.Mit der Sonderschulung/Tagesschule haben wir von Anfang ein gutes Gefühl gehabt, was uns bis jetzt bestätigt.Doch wenn ich die Berichte hier lese,stelle ich mit so manche Frage und Hinterfrage diese Berichte.
    Gibt es einen Grund warum du dich noch nicht an Fachstellen gewendet hast,JenseButton?
    Seid herzlichst gegrüsst

  • Hallo Ela
    Erstmal Danke für dein Interesse an meiner Situation. Ich versuche euch mal einen Einblick in den Lebenslauf meines Sohnes zu gewähren. Ich erzähle jetzt ab dem Kindergarten. Ich wusste zwar schon nach der Geburt das was nicht stimmt mit ihm aber da wollte mir ja eh keiner zuhören. Wir hatten auch eine Entlastungsfamilie da ich auch noch ein zweites Kind hatte (jünger ohne Auffälligkeiten) und ich immer wieder an meine Grenzen kam und bei der Gemeinde um Hilfe bat. Ich werde hier alles Schreiben was mir in den Sinn kommt ev. nicht für ALLE AUTISTEN geeignet geschrieben. Ich entschuldige mich für das und werde bei Fragen auf das Ganze eingehen.


    Wir sind aus dem KANTON BERN


    1. Kindergarten 2011
    Mein Kind müsste angeblich später als die anderen anfangen Morgens 9 Uhr statt 8 Uhr da er müde sei. Ja er war halt immer um 5 Uhr in der früh wach aber von Müdigkeit war nichts zu spüren im Gegenteil immer sehr aktiv. Also musste er schon im Kindergarten "Sonderzug" fahren. Was bei den anderen Kindern natürlich nicht gut ankam, die wollten schliesslich auch eine Stunde länger schlafen. Alle aber nicht mein Sohn der schon Energie für sieben an den Tag legte. Im Protokoll stehen folgende Sachen:


    -D. ist aufgestellt
    -D. macht höchstens auf Aufforderung mit
    -Gruppenarbeiten schwierig da geringe Konzentrationsdauer
    -D. ist oft müde
    -Er muss oft "abgeholt" werden, muss speziell motiviert werden
    -D. ist überfordert
    -D. hat noch keine "dominante Hand" dazu muss ich was erklären: Im Kindergarten muss man schon eine dominantere Hand haben wegen dem Schreiben später. Mein Sohn konnte mit beiden Händen gleichzeitig ein Bild malen z.B. mit rechts eine Sonne rechts oben auf dem Blatt und mit links ein Auto unten auf dem Blatt. Es gibt doch nichts schöneres als wenn dein Kind beide Hirnhälften gleichzeitig gebrauchen kann hihi. Tja, wegen diesem "Problem" mussten wir in die Psychomotorik. Was ich nie verstanden habe. Denn, wenn man ihn gefragt hat warum er denn beide Hände brauche zum schreiben meinte er dazu: Wenn ich müde bin dann nehme ich halt die andere Hand. BRAVO!! Ist doch sehr toll und gescheit von ihm dachte ich mir. Jedoch war ich die einzige die das toll fand und so mussten wir trotzdem zur Psychomotorik. Dort kam raus das er nur 1 Sekunde Reaktionszeit unterschied zur anderen Hand hatte, was man ihm dann schnell mal abtrainiert hatte was später zur Folge hatte das er bis Heute richtig unschön schreibt und gar nicht mehr gerne schreibt.


    Er beendete die Therapie von sich aus (da ich ihm gelernt hatte seine Probleme selber mitzuteilen und zu erledigen) mit folgendem Anruf an seine psychomotorik-Lehrerein: Guten Tag ich komme heute nicht in die Therapie. Draussen ist schönes Wetter und "Häusschen bauen" kann ich auch Draussen. Dafür muss ich nicht in ein Zimmer mit Schaumstoffklötzen ein Haus bauen. Tschüss. Er hatte recht, denn wenn jemand kein Sinn und Interesse zeigt an einer Therapie teilzunehmen macht das Ganze nur wenig Sinn. Er war dort ca 4-5 Jahre alt.


    2. Kindergarten 2012

    D. wurde in einen anderen Kindergarten versetzt um eine "Chance" für einen Neuanfang zu erhalten.


    im Protokoll steht folgendes:
    -D. ist sehr clever, weiss viel, hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, zeigt gewisse Ruhelosigkeit.


    Im 2. Kindergarten lief es besser.


    1.+2. Klasse 2013/2014


    Im Bericht steht:
    Deutsch: schulische Voraussetzungen sind vorhanden
    Math: muss sich oft Mühe geben, ist aber interessiert.
    NMM: braucht Unterstützung
    Bildnerisches Gestalten: ist sehr kreativ
    Sport: Ist er super!
    Musik: kann gut zuhören, bei Instrumenten manchmal grob.
    Motivation: oft sehr hoch, verweigert aber auch - Stimmungsabhängig


    Ab hier hatten wir Ritalin.


    Konzentration: schwankend, abhängig von Medi
    Lehrerin empfindet das Medikament als zu schwach.


    D. ist oft der Sündenbock.


    Ab Frühling 2014 hätten wir Anrecht gehabt auf Integrationsförderung. Als ich später nach dem Abschlussbericht der IF gefragt hatte kam die Antwort: Ihr Sohn hatte keine IF ich habe keinen Bericht für sie. Ich als Mutter war sehr enttäuscht und so richtig "hässig" über die Unkompetenz gewisser Leute.


    Weiter im Bericht:
    Heilpädagogin die ab und zu Einzelstunden mit meinem Sohn hatte schreibt folgendes: Auffälligkeiten waren weniger als in 2er Konstellation. Emotionsregelungen.
    Schwerpunkt: Soziales
    D. kann sehr gut konstruieren.


    Ich ging damals 2x pro Woche mit ihm Reiten, wir hatten eine Patenschaft für ein Pony. Ich merkte förmlich wie ihn das beruhigte und gut tat. (Allgemein mit Tieren) Er ist auch ein begeisterter Fischer. Das kann er bis heute noch stundenlang machen....vergisst aber die Welt um sich herum.


    Von der Lehrerin habe ich verlangt mein Sohn nach ganz vorne zu setzten damit er sich ev. besser konzentrieren kann und weniger visuelle Reize mitbekommt.


    So in diesem 2. Schuljahr kam dann der Satz aus dem Mund der Lehrerin der mich zum platzen brachte: WIR HABEN KEINE ZEIT FÜR IHREN SOHN!!!!!!!


    WAS??? dachte ich mir, wir haben doch auch ganz viel Zeit (ohne rassistisch rüberzukommen, denn ich bin auch nicht deutschsprachig aufgewachsen), den anderen Kindern Deutsch beizubringen. Ich war so enttäuscht und stinkesauer dass ich den Schulranzen von meinem Sohn gepackt habe und ihm gesagt habe komm D. wir gehen nach Hause ich habe Zeit für dich. Zu Hause bin ich dann in Tränen und Hilflosigkeit ausgebrochen ich war mit dem ganzen total alleine. Ich erzählte das ganze mal der Psychiaterin von D. die uns dann das Kind in die KJPD als Tagesschüler einwiesen liess damit er wenigstens zu Schule geht bis wir was passendes gefunden haben. Wir haben von der Gemeinde eine Erziehungsbeistandschaft erhalten da ich dort mehrmals um "Hilfe" gebeten hatte dazu später aber noch mehr.


    KJPD 2014-2015


    Mein Kind ging dort zur Schule und kam Abends wieder nach Hause. Ich habe dann auch gemerkt das er mit mir zuhause gut lernen konnte und interessiert war. Er hat nie mit Spielsachen gespielt aber mit mir Rätsel gelöst das machte ihm Spass und somit konnte ich ihm gewissen Lernstoff spielerisch beibringen. Übrigens das einzige was wir zusammen unternehmen konnten ohne Ausraster oder sonstiges. D. von zuhause aus zu Beschulen wurde mir aber nicht empfohlen, das wäre keine Option hiess es. Da die Krankenkasse nur 2 Jahre im KJPD bezahlt, hatte ich jetzt die Zeit einen geeigneten Ort zu finden um mein Kind beschulen zu lassen. 2-3 Mal pro Woche ging ich ins KJPD um mein Kind zu beschulen.....Ja ihr habt richtig gehört. Obwohl ich keine pädagogische Ausbildung besitze wurde dies von mir verlangt....warum? Weil ich es eben konnte, weil er sich auf mich einlassen konnte und das lernen mit mir anscheinend funktionierte. Aber eben Homeschooling war ja keine Option. Fragt mich nicht warum.


    Ich hatte hohe Erwartungen und war voller Zuversicht, dass mir das KJPD eine Liste vorweisen würde mit den Möglichkeiten wo man denn mein Kind "unterbringen" könnte. Ich dachte mir schon jetzt wird mir geholfen, diese Leute wissen Bescheid. Leider kam es nicht so. Immer wieder hörte ich in all diesen Jahren den Satz: Wir hatten noch nie ein Kind mit soooo starkem Willen den man nicht brechen kann. Hmm was hatte ich den da zur Welt gebracht??? Ein Alien??? wollt ihr mir damit sagen es hätte noch nie irgendwo so ein Kind gegeben? Der Hass in mir wurde immer grösser. Ich war verloren und allein......noch heute. Hier kam dann auch die Diagnose ASS und nicht nur ADHS.


    Gut da mir keiner helfen konnte suchte ich selber nach einem Ort um mein Kind unterzubringen. Ein Dorf nebenan war ein Kinderheim für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren. Ich fragte dort nach ob sie einen Tagesschüler nehmen könnten und erklärte ihnen meine ganze Story und Situation. Sie willigten ein da sie gerade ein neues Projekt starten wollten mit 1-2 jüngeren Tagesschülern. Ab 2015 ging er dann dort zur Schule als Tagesschüler mit 7.-9. Klässlern.


    3. Klasse als Tagesschüler in einem Schulheim im Kanton Bern


    Im Bericht steht:
    Er fühlt sich als jüngerer Schüler wohl in der Klasse. (Er fühlte sich mit älteren schon immer am wohlsten)
    Es hilft ihm, dass in der Klasse gefestigte Strukturen bestehen. Es gelingt D. noch nicht sich vollumfänglich am Unterricht zu beteiligen.
    Math: D. kann gut mit Zahlen umgehen
    Deutsch: Aufträge versteht er gut. Schreiben und Lesen brauchen immer wieder Überzeugungsarbeit.
    Französisch: D. gelingt ein positiver Einstieg
    NMM: D. interessiert sich besonders für die Natur. Ausflüge in den Wald, Pausen am Teich und beobachten von Pflanzen und Tieren gefallen ihm.
    Gestalten: D. gestaltet gerne
    Wir arbeiten daran, einen Zugang zu D. Denken und Lernen zu finden, um ihn optimal fördern und fordern zu können.
    Ist D. von irgendwelchen Dingen sehr begeistert, ist es schwer ihn davon abzubringen. Auch wenn er eigentlich andere Aufgaben zu erledigen hätte.


    Teil 2.folgt bald

  • Ich finde den Bericht von dir Lumpi ganz toll.Du erklärst deine akustische Aufnahme sehr verständlich und ich bekomme ein Gespür wie es Dir ergeht und allen anderen ASS/ADHS


    Bitte, das ist ja ein Ziel des Forums, der Wissensaustausch.


    Ich hatte in der Beschreibung vergessen, das Störgeräusche erheblich dazu beitragen können, das ich gesprochene Worte nicht erkenne oder verstehe. Störgeräusche gibt es viele: andere Gespräche, Fahrzeuge, Klingeltöne von Smartphones, manchmal auch das Geklackere von einer PC-Tastatur, ein Radio oder Fernseher usw. usw. Meiner Meinung ist das zumindest teilweise auf die fehlende automatische Filterung von Sinneseindrückung - eine mögliche Erscheinung bei ASS - zurückzuführen.
    Zugegebenrmassen habe ich starke Probleme im akustischen Bereich... An sich höre ich extrem gut, kann aber bei steigender Menge an unterschiedlichen Geräuschen(quellen) die einzelnen Geräuschquellen nicht mehr auseinanderhalten und schon gar nicht unwichtige Informationen automatisch rausfiltern. Für mich wird das dann zu einem akustischen Brei.


    @JenseButton: ich habe Dir eine Mail geschrieben.

  • Hallo Jensebutton
    Danke für dein ausführlichen Bericht und folgender....da habt ihr leider viel negatives erlebt.Uns ging es in der Regelschule ebenso.Ich bin der Meinung, dass dies ein allgemeinses Schulisches Problem ist.Vielleicht auch ein Problem unser Leistungsgesellschaft....hmmm darüber könnte man jetzt depadieren.
    Wie du dein Sohn beschreibst.....wirkt er auf mich sehr begabt,vielleicht hochbegabt??
    Kennst du die Davis-Methode.Sie vermittelt Werkzeuge für Lernschwäche / Lernkonzentration und löst die Wurzel der unterschiedlichsten Probleme bei Betroffenen.
    Herzlichste Grüsse an Alle


    Hallo Lumpi
    Mit meiner Aussage wollte ich dir ein Lob geben....für deine Offenheit und Direktheit.
    Ja das ist toll, dass man sich hier im Forum gut austauschen kann und sollte auch so sein,da gebe ich dir vollkommen recht.Ich kenne Forums da ist es eben anders...deswegen mein Komentar.