Baden und Haare waschen - brauchen Hilfe!

  • Hallo,


    Unsere 3- jährige Tochter mit ASS liebt Wasser, solange es aus einem Brunnen fliesst und sie "töörle" kann. Da kann das Wasser eiskalt sein, es zieht sie magisch an. Sobald es aber darum geht, sie zu waschen, also baden, Haare waschen, duschen (noch schlimmer), bekommt sie Panik. Sobald ich die Badewanne vorbereite, fängt sie an am ganzen Körper zu zittern und wiederholt weinerlich immer die gleichen Worte: "Nicht baden. Nicht baden. Nicht baden.". Es ist schrecklich für uns Beide. Ich will ihr ja nichts Böses antun, aber zumindest einmal in der Woche würde ich sie gerne waschen. Haare waschen erledigen wir oft nur schnell schnell mit dem Waschlappen, ohne Shampoo, das reicht oft schon. Sobald Wasser auf ihren Kopf kommt, reisst sie sich panisch das Tuch von den Augen, das Wasser rinnt in ihr Gesicht, sie schreit, verschluckt sich, wird noch panischer. Ich möchte das so nicht, es tut mir selber weh im Herzen.
    Sie ist verbal und kann sich recht gut artikulieren. Sie jammert, sobald sie in der Wanne sitzt, dass es ihr weh tut. Nur was genau ihr weh tut, kann sie mir nicht mitteilen. Die Wassertemperatur, der Waschlappen, der Geruch der Seife, ...?


    Hat jemand eine Idee, wie wir das Waschen stressfreier gestalten könnten?

  • Früher als Kind hatte ich auch große Angst vor dem Waschen der Haare, da das Shampoo wie Säure in meinen Augen brannte und das Einmassieren zu sehr zog.


    Duschen fand ich als lästig und sensorisch unangenehm: Das Wasser verlief ungleichmäßig über die Haut, so war es teilweise kalt, an anderen Stellen zu warm. Lieber war mir das Baden mit einem hohen Wasserstand, sodass der Körper gleichmäßig mit Wasser/der Temperatur umgeben war.


    Meine Eltern boten mit an, während des Haarewaschens den Kopf so weit wie möglich nach hinten zu legen, damit das kontaminierte Wasser vom Nacken her ablaufen konnte, das half, dennoch hielt ich mir ein Handtuch vor den Augen, um wirklich jeden Tropfen aufzufangen, bevor er die Augen erreichen konnte. Das Handtuch brachte mir zusätzliche Sicherheit. Erst im Laufe der Jahre konnte ich mich generell an diese Prozedur gewöhnen.

  • Früher als Kind hatte ich auch große Angst vor dem Waschen der Haare, da das Shampoo wie Säure in meinen Augen brannte und das Einmassieren zu sehr zog.


    Duschen fand ich als lästig und sensorisch unangenehm: Das Wasser verlief ungleichmäßig über die Haut, so war es teilweise kalt, an anderen Stellen zu warm. Lieber war mir das Baden mit einem hohen Wasserstand, sodass der Körper gleichmäßig mit Wasser/der Temperatur umgeben war.


    Meine Eltern boten mit an, während des Haarewaschens den Kopf so weit wie möglich nach hinten zu legen, damit das kontaminierte Wasser vom Nacken her ablaufen konnte, das half, dennoch hielt ich mir ein Handtuch vor den Augen, um wirklich jeden Tropfen aufzufangen, bevor er die Augen erreichen konnte. Das Handtuch brachte mir zusätzliche Sicherheit. Erst im Laufe der Jahre konnte ich mich generell an diese Prozedur gewöhnen.

  • Danke für deine Antwort! Das mit dem Kopf zurück beugen hab ich ihr auch angeboten ("Schau zur Decke!") und einen trockenen Waschlappen über die Augen legen. Das mag sie gar nicht und sie reisst ihn sich immer runter. Darum rinnt ihr dann das ganze Wasser und Shampoo natürlich ins Gesicht und sie wird völlig hysterisch. Vielleicht versteht sie das mit zunehmendem Alter besser. Ich hoffe es ...

  • Hallo Sunflower
    Duschen und Baden und Haarewaschen war für unsere beiden Jungs auch immer wieder schwierig - in den verschiedensten Abstufungen... Wir haben das mit dem trockenen Lappen und dem Kopf nach hinten halten auch gemacht. Zusätzlich habe ich die Haare mit einem Becher ausgewaschen anstelle der Brause, das haben sie viel besser vertragen.
    Bei uns hat es beim Baden geholfen, Lieblingsspielzeug mitzugeben, das nur für die Badewanne war. Und unser jüngerer Sohn hat immer auf Gerüche und Geschmäcker reagiert - auch positiv. So konnte er sich lange Zeit mit Hilfe von Wassermelonenaroma beruhigen, ich hatte immer Kaugummi dieser Geschmacksrichtung dabei und habe auch Duschmittel gefunden, das so ähnlich roch und das er sehr mochte. Vielleicht findet Ihr ja auch etwas in der Art?
    Aber trotzallem war Körperpflege lange immer wieder schwierig... Unterdessen sind die beiden 11 und 13 Jahre alt und duschen meistens freiwillig und allein. Sie sind noch immer heikel, was das Duschgel angeht und würden nie in einer Gemeinschaftsdusche mit anderen Leuten duschen, aber daheim geht es deutlich besser.
    Ich wünsche euch viel Kraft, Noa

  • Hallo Sunflower
    Als Mutter von einem Jungen mit ASS bin ich mit baden gegangen und er durfte mir spielerisch die Haare waschen und dann konnte ich in diesem Spiel seine Haare waschen.Als dipl. Pflegefachfrau habe ich gute Erfahrungen mit dem überstülpen eines Waschlappens am Durschbrausenkopf gemacht.Dementen bekamen somit weniger Angst.Dies auch bei unserem Sohn.Es zeigt grosse Wirkung.Gute Erfahrungen habe ich gemacht,das ich das Wasser ohne sein bei sein in die Wanne gefühlt habe.Also deine Tochter sollte das Geräuch nicht mitbekommen.....dann sagst du,das du hete Hilfe beim baden brauchst und du ohne sie nicht baden kannst.Sie zieht dich aus und du sie.Dann soll sie dir beim gemeinsamen Einsteigen helfen.Dann soll sie dich einseifen und die Haare waschen,dann umgekehrt.Bei unserem Sohn hat dies gut funktioniert,oft war er so abgelenkt mir die Haare zu waschen, dass er es kaum mitbekam wie ich ihm die Haare wusch.Dann zeigst du ihr wie du den Waschlappen über den Brausekopf stülpst und lässt diesen erst an ihrem Arm entlang laufen.Das wirkt bestimmt positiv.Probier es aus...
    Seid herzlichst gegrüsst

  • Ich fülle meistens gar kein Wasser mehr in die Wanne, sondern lege die Anti-Rutsch-Einlage hinein und darauf noch ein Tuch, damit sie bequem sitzt. Sie sitzt nicht gerne im Wasser. Ich wasche sie dann mit einem Wasser-Seife Gemisch aus einem Kübel und einem Waschhandschuh. Sie badet derweilen ihre Gummibälle (Sammelobjekt). Das ging eine Zeitlang super gut, seit dem Sommer aber ging auch das nicht mehr.


    Heute habe ich das mit dem Brausekopf und dem Waschhandschuh probiert. Es war ok, sie hat schon geweint, aber es ging besser und schneller so. Danke für den Tipp!

  • Hallo Sunflower


    Mein Sohn hat immer mit dem Papa gebadet. Die Haare haben wir etwa 2 mal pro Jahr mit Shampoo gewaschen, weil das unmögllich war. Später haben wir von seiner Gotte einen Brausenkopf gekriegt, bei dem man normale Brause und wie ein Wasserstrahl beim Brünneli einstellen konnte. Mit diesem Wasserstrahl wurde es etwas einfacher. (Diese Brause ist noch irgendwo, die könntest du haben) Er hat mir mal erklärt, die normale Duschbrause sei wie kleine Nadeln auf seinem Körper.


    Sonst allgemein Wasser am Kopf war lange schwierig. Er hat auch im Kinderpool oder am Meer immer Geschrien wie am Spiess, wenn im ein kleines Tröpfli ans Gesicht kam.
    Heute ist es besser und er kann duschen und Haare waschen, wie wir auch. Alles braucht seine Zeit.


    Viel Mut und liebe Grüsse
    Jris

  • Hallo Sunflower
    Toll das es geklappt hat.Wir haben in schwierige Momenten unseren Sohn auch mal im Waschkorb gebadet.Hat funktioniert die Haare haben wir dann mit einem Messbecher ausgespült.Das genoss er sogar.Vielleicht wäre dies auch eine Variante für euch.Als alternative gibt es auch Trockenshampo...ist gar nicht so schlecht.Aber bitte nur dann wenn es wirklich überhaupt nicht mehr geht.Das wird schon,Geduld,Geduld,Geduld.Jedenfalls machst du das super.
    Herzlichste Grüsse
    Ela