• Hallo zusammen, vielleicht kann mir jemand einen Guten Tipp geben.

    ich bin seit gut 1 1/2 Jahren mit meiner Freundin zusammen, die ich wirklich sehr liebe und sehr viel Geduld mit ihr habe.
    Sie „leidet“ oder besser gesagt sie ist eine Aspergerin.
    Was ich wirklich sehr an ihr schätze weil das zeichnet sie in ihrer persöndlichkeit aus.

    Heute war ich jedoch mit einer Sitation total überfordert.

    Wir wollten ein Regal an die Wand bringen für unsere Katzen. Die vorbereitungen liefen wirklich sehr gut und sie war sehr ruhig und gelassen.

    Dann kam es zum Bohren, leider habe ich Depp die Falschen einsätze gekauft das dass alles geklappt hat.

    Und nun ist sie sehr Frustriert das es nicht so ging wie sie gerne gewollt hätte.

    Habe ihr gesagt das ich die richtigen Bohrer kaufen gehe. Was sie nicht wirklich anbehmen wollte.
    Nun gut habe weiter sachen versucht die gescheitert sind.

    Jetzt hat sie sich zurück gezogen( ich weiss ja das sie das auch braucht, ihren Raum)
    Dennocg bin ich heute mit der Sitation total überfordert.
    Und weiss nicht wie ich mich verhalten soll.
    Normalerweise ist es am nächsten morgen wieder gut. Aber ich weiss nicht mehr was ich tun soll.

    Können Sie mir Helfen.
    ich bin verzweifelt, und möchte nichts falsch machen oder noch schlimmer.

    Denn sie ist wohl der beste Mensch der mir je begenet ist, und ich würde alles für sie tun. Weil sie mein Leben einfach besser macht und jeden Tag eine neue Überraschung ist, und ich sie Liebe.

    Bitte Helfen Sie mir.

    viele Grüsse

  • niemand "leidet" unter asperger oder irgendwas in der art. leiden tun nur die die menschen die anders denken nichtnakzeptieren wie sie sind. ich bin diagnostiziert mit "asperger" aber das einzige unter dem ich "leide" ist nicht wer ich bin, sondern darunter das mich meine umwelt nicht akzeptiert für wer und was ich bin.ich habe fähigkeiten die mich von meinen mitmenschen unterscheiden. aber das wird nicht anerkannt. ich werde definiert über die dinge die ich nach meinung der mehrheit zu haben hätte aber nicht habe. das finde ich überheblich und arrogant.
    die qualität einer gesellschaft lässt sich daran ablesen wie sie mit ihren minderheiten umgeht, und nach meiner meinung ist es damit in der schweiz nicht sehr weit her, leider

  • Hallo Regenbogenfarben

    Eine Patentrezept oder eine pauschal gültige Antwort gibt es dazu leider nicht, denn jeder mit einer Form von Autismus ist ein Unikat wie jeder andere Mensch auch und somit kann auch jeder mit einer Form von Autismus unterschiedlich reagieren oder eine unterschiedliche Vorgehensweise bzw. Lösung benötigen.

    Ich versuche es, ein bisschen zu erklären. Folgendes trifft nicht automatisch auf jeden Menschen mit einer Form von Autismus zu und hat deshalb auch keine Allgemeingültigkeit. Aber vielleicht helfen Dir die Zeilen ein wenig um Dir selbst vorstellen und erklären zu können, was bei Deiner Freundin vorgehen könnte.

    Viele mit einer Form von Autismus machen von etwas, was sie erledigen wollen, einen Plan. Wann sie es machen wollen, wie sie es machen wollen und was es dazu braucht. Sie denken dabei oft sehr detailiert und berücksichtigen möglichst alle Faktoren, Hindernisse oder möglich auftretende Probleme.
    Geht nun bei der Erledigung etwas schief, kann es nicht erledgt werden oder es tauchen Probleme auf, dann kann unter Umständen ein Gefühl von Unsicherheit, Frust oder auch Überforderung (mit der Situation an sich) entstehen.

    Manche versuchen sich dann zurückzuziehen um Ruhe zu haben und sich auch davon (Überforderung, Frust usw) zu erholen. Bei manchen (oder den meisten?) ist es dabei enorm wichtig, während dem Zeitraum des Rückzugs nicht gestört zu werden.
    Für umstehende/nahestehende Menschen mag das vielleicht seltsam erscheinen, aber der Rückzug dient manchmal nicht nur zum eigenen Interesse, sondern je nach Situation auch deshalb, weil man als Mensch mit Autismus andere in dieser Situation - z.B. der hoffnungslosen Überforderung - nicht durch eine unbedachte Äusserung verletzen will.

    Die Rückzugsdauer kann unterschiedlich lang sein und kann auch situativ bedingt und abhängig von anderen Faktoren stark variieren. Bei mir als Beispiel kann es zwischen Stunden bis hin zu 10-12 Tagen dauern (das war aber auch eine extreme Situation bei den 12 Tagen).

    Manchmal ist es auch so, das nicht nur diese eine Situation zu einem Rückzug führte sondern vorhergegangene Situationen schon zu einer starken Belastung (Überforderung, Frust usw) führten. Dann kann diese eine Situation der Auslöser für den Rückzug sein, wäre es aber für sich alleine genommen nicht gewesen, wohl aber in der Summe der vorhergegangenen Situationen.


    Deshalb auch die Schlussfolgerung und Empfehlung:
    Das Beste, was Du in der Situation machen kannst, wenn Deine Freundin Dir signalisiert, das sie sich zurückzieht, ist, das Du sie einfach in Ruhe lässt und ihr die Zeit gibst die sie braucht. Nimm dabei ihren Rückzug nicht persönlich, auch wenn Du vielleicht einen Fehler gemacht haben solltest der zum Rückzug führte. Sie wird Deine Rücksichtnahme zu schätzen wissen, auch wenn sie es so direkt vielleicht nicht oder nie erwähnen sollte.
    Wenn sie später nach ihrem Rückzug das Bedürfnis haben sollte über die Situation zu sprechen wird sie es auch tun.
    Wenn sie es nicht tun sollte, liegt es an Dir sie darauf anzusprechen. Das ist dann aber auch immer eine Abwägung, ob Dir das Thema wichtig genug ist um es zu sprechen und wenn Du sie ansprichst, wie sie darauf reagiert. Das kann je nach Situation, die zum Rückzug führte, unterschiedlich sein.