Was kostet eine Abklärung bei einem Erwachsenen?

  • Hallo


    Ich hatte vor ca. 18 Monaten diese Abklärung durchführen lassen. Der Krankenkasse wurden um die 1'000 Fr dafür verrechnet. Heisst, wenn Du Dich von Deinen Hausarzt überweisen lässt, dann zahlt die Krankenkasse die Diagnostik.

  • Hallo Lumpi. Kann man sich denn einfach bei dem Hausarzt melden und sagen «Ich will mich bitte Abklären lassen auf Autismus?». Dazu braucht es doch einen Experten/Fachspezialisten? Macht der Hausarzt dann die Anmeldung bei dem? Wie wählt er ihn aus? oder muss man selbst einen Spezialisten kennen und sagen, dass man zu ihm möchte?

  • Für eine Abklärung brauchst du nicht unbedingt eine Überweisung. Sie ist jedoch hilfreich. du findest die entsprechenden Stellen / Fachpersonen, welche eine Autismusabklärung durchführen auf der Liste der Adressen geordnet nach Kantonen bei autismus.ch. Die Wartezeiten bewegen sich im Erwachsenenbereich zwischen 3 - 10 Monaten. Findet die Abklärung bei einer ärztlichen Fachperson statt, übernimmt die KK über die Grundversicherung die Kosten (Selbstbehalt / Franchise bleibt). Es gibt aber auch nichtärztliche Fachpersonen, die in Zusammenarbeit mit Ärzten eine Abklärung durchführen. Deren Anteil müsste selber bezahlt werden und entspricht je nach Umfang der Abklärung den Kosten, die auch einer KK gestellt würden (ca. 1000 - 1500.- Fr.).

  • Hat Jemand vielleicht das selbe wie ich, und es konnte ihm geholfen werden? wenn ja, wie?


    Ich habe eine bald 20-jährige Leidensgeschichte hinter mir, alles mögliche ausprobiert, bisher ohne Erfolg.


    Angststörungen gepaart mit Erschöpfungsdepression – der ewige Teufelskreis halt (Anschiss dass man diese unbegründeten und nicht nachvollziehbaren Ängste hat, man mag nicht mehr, keine Lust, traurig, neidisch, wütend, zweifelnd, aggressiv, impulsiv, schreckhaft, sehr gereizt, etc.)


    Kein Medikament half mir bis jetzt und auch alle möglichen Therapiegespräche - ob einzeln oder in der Gruppe - waren erfolgreich.

    Auf der Suche nach dem "Grund" und "Auslöser" könnte Autismus oder ggf. ADHS die mögliche Ursache sein. Also würde ich gerne, da ich ständig nervös, unruhig, angetrieben, nicht entspannt, etc. bin, ein Medikament auf Basis von Methylphenidat versuchen, weil mir allmählich die Hoffnung und auch die Möglichkeiten ausgehen.


    Nur verschreibt mir das niemand, weil es in der Schweiz zum Betäubungsmittelgesetz gehört und die Ärzte es nicht einfach so aushändigen.

    Benzos und alles andere habe ich bereits versucht, es beruhigt mich nicht. Ich bin weder gelassen noch entspannt. Auch alle Medikament ausschleichen und mit natürlichen Präparaten versuchen hat nicht geholfen.


    Kurzum:

    Hat Jemand ADHS oder Autismus, das möglicherweise nicht erkannt wurde in der Kindheit oder erst im Erwachsenenalter sich bemerkbar machte (wie vielleicht bei mir), und daraus haben sich Ängste/Angststörungen und depressive Symptome generiert?


    PS

    Psychiater haben keine Zeit, alle ausgebucht, sodass ich auf mich alleine gestellt bin. Toll...


    Bin froh um jeden Ratschlag, jeden Gedankenanstoss der mir helfen könnte, vielleicht nach bald 20 Jahren endlich den Grund meines Problems [und die richtige Diagnose nach x-Diagnosen] zu finden.

    Interessant ist vielleicht noch zu sagen, dass mein Bub nun auch mit mittelmässigem High Functioning Autismus diagnostiziert wurde und dies genetisch/erblich ist. Das könnte für mich eine Bestätigung sein, dass ich das tatsächlich haben könnte, was Ärzte aber bisher niemals getestet/abgeklärt oder geglaubt haben.

    Dafür möchte ich besagtes Medikament ausprobieren, was mir niemand ausstellt...

    Es ist echt zum verrückt werden und allmählich (wie z.B. heute) halte ich es kaum aus, die Unruhe, die ungreifbare Angst, die Nervosität, das unkonzentriert sein, man mag nicht mehr, hat keine Lust, ist gelangweilt, neidisch auf alle die gesund sind, und und und.

  • Hallo GameMoviePortal


    Ich versuche Deine Fragen zu beantworten, aber bedenke, das ich in diesem Bereich kein Experte bin sondern nur meine Ansichten, meine wenigen(!) eigenen Erfahrungen und Meinung wiedergeben kann.


    Zuerst... Eine Angststörung kann wegen den Folgen/Auswirkungen von Autismus entstehen, wie zum Beispiel auch eine Depression als Komorbidität von Autismus in Frage kommen kann.


    Methylphenidat

    Ich mache gerade an mir - wenn ich das so salopp formulieren darf - "Feldversuche" mit Methylphenidat. Ich habe neben der Autismusdiagnose (Asperger-Syndrom) auch die Diagnose ADHS.

    Wichtig zu wissen ist, das Methylphenidat bei Menschen OHNE AD(H)S eine andere Wirkweise zeigt als bei Menschen mit AD(H)S. Menschen ohne AD(H)S werden dadurch bei höherer Dosierung aufgeputscht.

    Bei meinen "Feldversuchen" mit nur schon 10mg zeigen sich die erwünschten Wirkungen. Also: Gedanken besser fokussieren können, akustische und visuelle Reize immer noch wahrnehmen aber durch sie nicht mehr gestresst fühlen->selbst in der Stadt unter Menschen war ich relativ gut entspannt, aber das ist nur und meine eigene Erfahrung(!). Bei anderen ist die Wirkung oder wahrgenommene Wirkung vielleicht anders.


    Ich bekam relativ schnell eine Packung um erste Erfahrungen zu sammeln. Das liegt aber vorallem daran, das ich eine entsprechende Diagnose habe.


    Zusammengefasst:

    Vermutlich(!) wird das bei Dir der Grund sein, dass man Dir nicht einfach so ein Medikament mit Methylphenidat als Wirkstoff geben will. Du würdest zumindest starke Hinweise auf AD(H)S haben müssen, damit ein Arzt Dir ein entsprechendes Medikament - zumindest testweise - verschreibt.


    Bedenke bitte auch, dass selbst wenn Du ein entsprechendes Medikament bekommen würdest eine Angststörung dadurch nicht einfach so "verschwindet".


    Ich sehe Deinen Punkt wegen Teufelskreis "Erschöpfungsdepression->Angstörung->noch mehr Erschöpfungsdepression->noch mehr Angststörung" durchaus. Aber ich bin mir alles andere als sicher, ob Dir ein Medikament mit Methylphenidat wirklich helfen könnte diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

    Gerade in Deinem Fall wäre ein Psychiater an Deiner Seite notwändig, denn nur mit dem Medikament ohne entsprechende Therapie würdest Du die Probleme im besten Fall nur auf "die lange Bank" schieben. also weiter nach hinten verlagern, aber sie so nicht angehen.


    Wenn Du einen Eigenverdacht auf Autismus und/oder ADHS hast - so lese ich das aus Deinem Text hier heraus - UND Du so einen Leidensdruck (Erschöpfungsdepression als mögliche Komorbidität von Autismus, andere Dinge, z.B. Probleme im sozialen Bereich, Probleme mit sensorischer Wahrnehmung), dann solltest Du Dir überlegen eine Autismusdiagnostik anzustreben.

    Wie das bei Erwachsenen bezüglich AD(H)S-Diagnostik aussieht kann ich nicht sagen, das weiss ich leider selber nicht.


    Denke bei Deinen Überlegungen "soll ich eine Autismusdiagnostik anstreben" bitte daran, das viele Autismusdiagnostikstellen eine Wartezeit von 3-12 Monaten, manche noch mehr Wartezeit haben.