"Übergabe am weekend"

  • hallo zusammen:)

    Ich habe 2 söhne, 7 und knap 9 jährig. Beide aspis und adhsler.

    Nun ist es so das der kleinere extrem mühe hat wenn er alle 2 wochen zum papi darf. ( für ihn ein muss). Bei der übergabe weint er als würde er entführt werden. Wir machen nun schon immer an einer raststätte die übergabe, da es von daheim aus noch schlimmer ist. Eben so rede ich ihm vorher gut zu, erzähle was sie tolles bei papi machen werden usw. Auch meldet sich der papi fast alle 2 tage via foto oder sprachnachricht, damit er den kids immer präsent ist.

    Die übergabe ist für den papi sehr verletzend und mein freies weekend ist auch dahin:(

    Habt ihr mir tips wie wir das hinbekommen das es besser klapt??

  • Liebe Blackrose89


    Wechsel und Veränderungen sind für viele Menschen mit Autismus schwierig, da sie mit Unsicherheit verbunden sind. Für unseren Sohn entwerfen wir für neue Situationen (Ferien, Ausflüge, Schulstart nach den Ferien, Besuche, Schulexkursionen etc.) oft visuelle Hilfen: ein Tagesprogramm mit den ungefähren Zeiten und dem geplanten Ablauf. Inzwischen macht er sich oft auch eigene Pläne, insbesondere für den Schulstart nach den Ferien, der ihm jeweils schwerfällt. Das entlastet ihn und damit die ganze Familie enorm.


    Ich könnte mir vorstellen, dass ein solcher Plan auch deinem Sohn Sicherheit vermitteln würde. Er wüsste dann schon im Voraus, wo und wann die Übergabe stattfinden und insbesondere auch welche Aktivitäten - von Einkaufen bis Ausflüge - ihn am Papi-Wochenende erwarten, wie lange sie etwa dauern etc. Du könntest den Plan dann jeweils in aller Ruhe im Voraus mit ihm besprechen. Das wäre auch gleich eine gute Gelegenheit, dass er dir sagen kann, wenn ihm eine Aktivität Sorgen macht.


    Das Erstellen der Pläne ist halt mit etwas Aufwand verbunden, der sich gemäss unserer Erfahrung aber mehr als lohnt.


    Ich wünsche euch viel Erfolg und zukünftig für alle erholsame Wochenenden!

    Kiaora

  • Wie wäre es z.b. mit einem Kalender, wo die Papi Weekends eingetragen oder farbig markiert sind und jeder Tag der vorbei geht, dein Sohnemann durchstreichen kann? So hat er das visuelle und sieht dann auch am Vortag was dann ansteht?

    Vielleicht wäre das ja noch eine Möglichkeit :)

  • Hi Blackrose

    Das kenn ich nur zu gut. Mein Aspi wird jetzt 12 und ich zwinge ihn nicht mehr. (Zum Papi zu gehen). Ich glaubers ist alles in allem einfach zu viel für ihn. Einen Tag lang etwas machen was ihm Freude macht und explizyt ohne Übernachtung geht gut. Es liegt auch daran, dass mein Sohn sich EXTREM anpasst; also genau die Erwartungen erfüllt und das kostet extrem Kraft. Simples Beispiel: Bei mir zieht er NUR eine Hose an. Beim Papi spielt es keine Rolle. Er reisst sich quasi zusammen, nur nicht ausrasten, nicht auffallen etc... das Resultat kam immer erst danach bei mir mit Ausrastern und Morddrohungen gegen den Vater.

    War jahrelang in der Schule auch so. Dort lief alles wunderbar und kaum zuhause kam der totale Meltdown. Und wenn er jetzt wüsste er muss ein Weekend zum Vater, dann wird die ganze Woche extrem schwierig und am

    Montag danach verweigert er die Schule. Hat lange gedauert bis ich das kapiert habe. Es ist hart für den Vater und für mich, aber letzen Endes stelle ich mich schützend vor meinen Sohn. Habe leider keinen besseren Rat...ausser versuchen Bindung zu stärken und der Vater soll ihm mehr Rückzugsraum geben.

    Lg

    Nadine