Autism Speaks

  • Die ursprünglich aus New York stammende vor allem in Nordamerika, insbesondere in der USA, sehr aktiv tätige Organisation ‚Autism Speaks‘ ist NICHT, in seiner Ganzheit, mein Vorbild aber spielt zweifellos was Werbung, PR, Publicity und Lobbying anbelangt eine Vorreiterrolle.

    Der schwerreiche Medienmagnat Bob Wright und seine, inzwischen verstorbene, sehr adrette Ehefrau Suzanne haben im Jahre 2005 diese, man könnte fast sagen Bewegung gegründet.

    US-Präsidenten, UNO-Generalsekretäre aber auch die zierliche Ehefrau von unserem Ex-Bundesrat Didier Burkhalter posierten sich professionell neben dem Ehepaar Wright und dem ‚Autism Speaks‘ Logo.

    Inszenieren konnten sich Suzanne und Bob Wright wie kaum jemand anderer.

    Ob das bunte Puzzle-Stück, die königsblaue Farbe und das alljährliche ‚Light it up blue‘ als inzwischen völlig selbstverständliche Symbole, ja sogar Synonyme, für ‚Autismus‘ wirklich ursprünglich von ‚Autism Speaks‘ initiiert und lanciert wurde, habe ich meine Zweifel.

    Tatsache ist, ‚Autism Speaks‘ hat diese Symbole als ihr eigenes ‚Markenzeichen‘ unter den Nagel gerissen und kommuniziert es, natürlich völlig unverfroren, auch, bis heute so, als ihr Eiges.

    Europa ist da weit entfernt, nicht nur geografisch, und nehmen all dies diffuser wahr. Uns ist das, schlicht und ergreifend, zu wenig bewusst. Ferner hat der Spirit von ‚Autism Speaks‘ in Europa, wenn überhaupt, nur einen marginalen Einfluss.

    Wir benutzen, eigentlich gedankenlos, diese Symbolik, diese Logos, Signete und Emblems ohne die geringste Assoziation zur US-Organisation ‚Autism Speaks‘ herzustellen.

    Da haben sich die Teilnehmenden der ‚autismusgruppe winterthur‘ bewusst und ganz gezielt ein völlig anderes Logo zugelegt (im ‚AUTISMUS FORUM SCHWEIZ‘ auch mehrfach beschrieben und abgebildet).


    Zweifelhaft und ethisch erheblich bedenklich ist das ‚Autism Genom Project‘ mit dem ‚Endziel‘ dass die Andersartigkeit ‚Autismus‘ irgendwann einmal ‚ausgemerzt‘ sein soll.

    Das ausschliesslich neurotypische Management dieses Unternehmens hat immer noch nicht kapiert, dass ‚Autismus‘ eine THEMATIK und keine Problematik ist.

    Unschön Derartiges auch erfahren zu müssen, weil gerade ja die Mannigfaltigkeit ein Leben interessant macht. Wollen wir wirklich eine Einheitsgesellschaft von genormten 08/15-Menschen ???? . . .

    - ohne Autismus, ohne Downsyndrom, ohne CB, ohne Rollstuhlfahrer, ohne Blinde -

    Menschen genormt wie Autoreifen etwa (???)


    Andersherum kritisiere ich hier in Europa, in der Schweiz Behinderten-, insbesondere Autismusorganisationen auch. Sie arbeiten zwar oftmals sehr emsig und betriebsam im stillen Kämmerlein aber nach aussen dringt wenig bis gar nichts. Man verhält sich genügsam im Understatement tief versunken fast schon rezessiv.

    Keine Spur von Marketing erkennbar geschweige denn Aufbruchstimmung.

    Um die Situation von autistischen Menschen hier zu Lande nachhaltig und dauerhaft verbessern zu können, braucht es regelrechte Sensibilisierungs-Offensiven nach AUSSEN.

    In Europa, vor allem in der Schweiz, gibt es selbst heute noch etliche Bahnhofversteher, wenn sie auf ‚Autismus‘ angesprochen werden was hingegen in der USA aber auch Kanada und sogar in Mexiko sicherlich nicht (mehr) der Fall ist.

    Da weist sich ein riesengrosser Nachholbedarf aus.

    Trotz allen Zweifel an der Organisation, dem Unternehmen ‚Autism Speaks‘ in Sachen Publicity, PR und Lobbying sind sie uns sehr, sehr weit voraus.

    Der ‚gute Teil‘ von ‚Autism Speaks‘ (PR, Publicity, Lobbying) soll auch in der Schweiz, endlich einmal, Einzug haben.



    Das Gründer-Ehepaar Suzanne und Bob Wright