Bei der Thematik ‚AUTISMUS‘ harzt es ständig

  • Wenn es, im entferntesten Sinne, um ‚Psychische Andersartigkeiten‘ handelt, sind Begriffe wie etwa Depressionen, Borderline, Schizophrenie, Bipolare Störungen, Phobien, etc., etc. . . . . in unserer Öffentlichkeit sehr geläufige Themen und Begrifflichkeiten.

    Nur bei Autismus bzw. Asperger-Syndrom tut sich unsere Bevölkerung sehr schwer diese Thematik, endlich einmal, ohne doofe Klischees natürlich, richtig zu begreifen. Auf Schweizer Strassen tummeln sich diesbezüglich eine Mehrheit von Bahnhofversteher herum.

    Wenn man Anlässe, Veranstaltungen und Events zur Thematik, nicht Problematik, ‚Autismus‘ plant, gestaltet sich deren Ausführung, fast immer, als harzig, regelrecht widerspenstig, heraus.

    Woran liegt es, dass offensichtlich in der Schweiz da ein grosses Desinteresse offenbart ???

    Kann es womöglich an der mangelnden Publicity und Lobbying der ‚Autismusorganisationen und -institutionen liegen ???

    Ohne vorgängige Publicity ist eine konstruktive Sensibilisierung kaum möglich, weil, wie will man sensibilisieren, wenn man nicht einmal weiss worum es da überhaupt geht ???

    Ohne Lobbying sind auch die finanziellen Ressourcen knapp. Diese werden sich nur dann verbessern, wenn ‚Autismus‘ auch in der Schweiz, und logischerweise auch in deren Behörden, zu einer festen Begrifflichkeit werden kann.

    Weshalb ist etwa in Schweden, Kanada und selbst in der USA ‚Autismus‘ allseits, seit längerem schon, ein fester Begriff ???


    Eure Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse diesbezüglich, würde mich sehr interessieren.

  • Fritz, vielleicht liegt es ganz einfach daran, dass die Menschheit heute permanent mit allerlei Informations-, Sensibilisierungs-, Aufklärungs- u. dgl. -kampagnen vollgepumpt wird. Wenn man davon ausgeht, dass die menschliche Aufmerksamkeit ein unendliches Gut ist, dann ist es tatsächlich nicht ganz nachvollziehbar, weshalb die Strategie "mehr vom Gleichen" nicht fruchtet.


    Nun ist allerdings die menschliche Aufmerksamkeit nicht unendlich. (Das ist bekanntlich nur bei der menschlichen Dummheit und – vielleicht – beim Universum der Fall.) Und etwa auch für die Zeit und die menschliche Energie gilt: Alles ist begrenzt.


    Und da die menschliche Aufmerksamkeit nicht unendlich ist, ist die Beanspruchung von derselben dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzens unterworfen. Nur schon bei "mehr vom Gleichen" nimmt die Trefferquote ab. – Jetzt ziehen wir das Ganze aber noch in die Breite: Es gibt viele Anspruchsgruppen, viele "Aufmerksamkeitserhascher". Und es gibt davon immer mehr. Du hast selber ein paar aufgezählt: Die Depressiven, die Borderliner, die Schizophrenen, die Bipolaren, die Phobiker, und und und... (Dabei sind wir immer noch "lediglich" im Bereich der psychischen Störungen!) Nun: Alle Anspruchsgruppen wollen das auch, die wollen auch Aufmerksamkeit! Also "mehr von allem"! Und jetzt sind wir bereits ganz schnell im Bereich, wo der Grenznutzen sogar negativ wird.


    Dass andernorts Autismus "allseits" ein fester Begriff sein soll, ist möglich. Dort, wo dem so ist, gibt es aber ebenfalls jenste Gruppen, die sich als die Zu-Kurz-Gekommenen fühlen...


    ... Vielleicht ist es aber auch schlicht etwas selektive Wahrnehmung.