Berufswahlvorbereitung/ Schnupperlehren von Sonderschülern

  • Welches sind Eure Erfahrungen bei der konkreten Unterstützung Eurer Kinder in der Sekundarstufe der Sonderschulen?

    Wer übernahm die Bewerbungsschreiben, Telefonate, Abklärung/ Auswahl möglicher Schnupperlehrstellen? Eltern?, Lehrer? Heilpädagogen? IV-Job coach etc?
    Da ich erstmals mit dem Berufswahlprozess (ausser meinem eigenen natürlich in einem anderen Land zu einer anderen Zeit) konfrontiert bin, hatte ich gehofft, uns auf professionelles Wissen, Erfahrung und Kooperation abstützen zu können, aber vielleicht ist es ja nur goodwill gewesen in anderen Fällen und die Erwartung wäre tatsächlich, dass ich das neben meiner eigentlichen Arbeit machen muss..Dann wären unsere Kinder aber schlechter gestellt als die Regelschüler, bei denen die Volksschule den Auftrag hat zur Unterstützung bei der Berufswahl? Oder wird es aufs nächste Level "10. Schuljahr" abgeschoben?

    Danke für Eure Erfahrungen!
    Cassiopeia

  • Hallo zusammen

    in diesem Prozess stecken wir auch gerade und auch mich würden eure Erfahrungen mit der Berfuswahl, Schnupperlehren etc. interessieren. Unser Sohn besucht die Regel-Sek, hat dort aber grosse Schwierigkeiten und wir wissen grad nicht, wo uns der Weg hinführen wird/soll...

    Habt Ihr Tipps, Erfahungen?

    Vielen Dank.

    Noa

  • Hallo zusammen

    Mein Sohn mit Asperger und ADHS besucht in Zürich eine Privatschule (hat dafür eine Sonderschulverfügung). Die Schule hat ein Fach Berufswahlkunde, da studieren sie Berufe, machen Stellwerktests, schreiben Bewerbungen, Lebenslauf usw. Sehr hilfreich, wir hatten bisher nichts damit zu tun, die fünf Schnupperlehren die mein Sohn gemacht hat konnte er alle dort aufgleisen!

    Was bieten denn eure Schulen? Ich würde unbedingt eine IV Anmeldung machen, am besten Anfangs 2. Sek schon, falls noch wichtige Abklärungsberichte usw. fehlen. Wir sind mit der zuständingen Person bei der IV in Kontakt, mein Sohn ist jedoch relativ "fit" und hat bisher keine Unterstützung benötig, aber wenn doch wäre alles nötige ready. In Zürich kommt oft Impulsis zum Zug bei der Suche nach Praktika, Lehrstellen usw. es ist glaube ich von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Was sagen denn die Klassenlehrpersonen? Oder sonst kann man sich auch direkt ans BIZ wenden, das gibt es ja glaube ich überall.

    Toi toi toi!

  • Hallo zusammen


    Ich habe recherchiert:
    Für kantonal anerkannte Sonderschulen gilt im Kt. ZH ein verbindliches Rahmenkonzept:

    https://www.zh.ch/de/bildung/i…rschulung.html#1203341245
    Rahmenkonzept für kantonal anerkannte Sonderschulen


    mit wünschenswerter Ausgestaltung für Berufswahlunterstützung, jedoch nicht rechtlich verbindlich für Privatschulen, die unsere Kinder oftmals mit Sonderschulverfügung der Schulbehörde besuchen.


    Für diese Privatschulen gilt der jeweils kantonale Lehrplan 21, in dem der Schule die koordinierende Aufgabe der rechtzeitigen Information der Eltern Anfang der 2. Sek sowie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Berufsberatung zukommt. Mitte 2.Sek. und 3. Sek findet ein Standort zwischen Lehrer und Berufsberatungsperson statt, bei dem geklärt wird, mit welchen Massnahmen der Schüler besonders unterstützt werden muss.
    https://www.zh.ch/de/bildung/s…chule/sekundarschule.html


    An alle Eltern: Achtet auf diesen Zeitfahrplan!
    Wir verlieren bei uns möglicherweise ein ganzes Jahr, weil es mit dem Zeitfahrplan bei den Lehrstellen so weiter geht:

    Schnuppern und Feststehen der Berufswahl bis Ende 2. Sek!


    Bewerbung auf die ab Anfang 3. Sek. (August/ September) ausgeschriebenen Lehrstellen für August des Folgejahres nach der 3.Sek!


    Evtl. IV-Anmeldung für berufliche Massnahmen ab 2. Sek! Es dauert, bis die Anmeldung mit allen Unterlagen und dem Arztbericht abgeklärt wird, ob man berechtigt ist für Massnahmen.


    Ich schreibe das so dezidiert, weil wir keine Infos hatten und unseren Sohn ein einziges Mal im Leben bei der Berufswahl unterstützen und weil in den üblichen Informationen (Fritz u Fränzi etc) nur auf den Regelfall eingegangen wird.


    bigMaMa: Wir waren in der 2. Sek privat in der Berufsmesse: informativ, reizüberflutend, teils interessante Berufe, auf die wir nicht gekommen wären, Stände von Lehrausbildungen im geschützten Rahmen.
    2. Sek: privater BIZ- Besuch: der Berater sagte, er sei nicht zuständig, wenn mein Sohn keine Berufswahl getroffen habe, das sei Sache der Schule, ihn dabei zu unterstützen!!! Damals hatten wir weder Stellwerktest noch Standortgespräch, das haben wir morgen.

  • Hallo

    Die Erfahrung v. bigMaMa hören wir oft von betroffenen Eltern und Lehrer. Unser Sohn geht i. d. 7.Klasse einer Privatschule mit Sonderschulstatus v. d. Schulgemeinde finanziert. Wir haben gerade ein Standortgespräch gehabt. In diesem wurden weiteren Massnahmen festgehalten. Unter anderem hat er jetzt das Berufswahlkundefach. Zusätzlich gehen die Klassenlehrer mit den Schüler der Oberstufe, in einzelne Betriebe, so eine Art Besichtigung durchführen. Des weiteren sind wir informiert worden über 15+.Dies ist ein Programm, wo betroffenen Schüler die Möglichkeit bekommen, ein weiteres Schuljahr in Betreuung der Klassenlehrer mit ein individuelles Praktika und besondere Unterstützung zu bekommen.

    Es gibt nur 3 Schulen i. Kanton Zürich, wo dieses Programm anbieten. Vielleicht wäre dies auch eine Möglichkeit. Es gibt dem Betroffenen eine Art Zeitfenster, indem er die Möglichkeit hat, sich auf die Berufswelt besser ein zu stellen.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Glück auf eurem Weg der Berufsfindung. Glg Ela