Gemischte Gefühle betreffend Abklärung

  • Ich bin 23 Jahre alt und vermute seit mittlerweile einem Jahr, dass ich Autismus haben könnte. Nun habe ich endlich den Schritt gewagt einen Termin bei meinem Hausarzt zu machen um eine Abklärung in die Wege zu leiten. Trotzdem habe ich grosse Angst vor diesem Schritt. Ich habe an mir verschiedene Anzeichen für Autismus festgestellt und auch schon verschiedene Online-Tests gemacht. Trotzdem habe ich aber Angst davor eine professionelle Abklärung zu machen. Ich denke es würde mir helfen endlich Klarheit zu haben. Ich vermute die Diagnose würde mir helfen mich selbst besser zu verstehen und ich hätte eine Erklärung für mein „Anderssein“. Ich habe in letzter Zeit einige Schwierigkeiten meine Gefühle wahrzunehmen und zu begreifen und auch mit sozialen Interaktionen habe ich mehr Mühe als sonst. Ich mache mir selbst oft Vorwürfe, dass ich die Menschen vor den Kopf stosse oder ihre Bedürfnisse und Gefühle falsch deute oder wahrnehme. Eine Diagnose könnte mir helfen das zu akzeptieren. Trotz all dieser Anzeichen rede ich mir selbst ein, dass ich mir alles nur einbilde und es nur vorspiele. Ich habe Angst davor, dass ich keine Diagnose bekomme und wieder am Anfang stehe. Ich habe mich im letzten Jahr sehr viel mit mir selbst und dem Thema Autismus beschäftigt und konnte mich mit Autismus indentifizieren. Ich habe Angst davor, dass mir all das genommen wird und ich wieder nicht weiss warum ich so bin wie ich bin.

  • Hallo Miraculix,


    ich bin 53 Jahre alt und ich weiß immer noch nicht, warum ich bin, wie ich bin. Du möchtst dich selbst besser verstehen und mit anderen Menschen sozial interagieren. Nun, ich habe in all der Zeit nur einen Menschen gefunden, welcher mir nicht spätestens nach fünf Minuten auf den Sack geht. Anyway.


    Wenn du erwartest, dass irgend etwas leichter wird, dann muss ich dich wohl enttäuschen. Es tun sich immer wieder neue Gräben auf und es gibt noch genügend Klippen zu umschiffen. Diagnose oder nicht.


    Ein Wanderer sah einmal einen buddhistischen Mönch, welcher einen stattlichen Baum betrachtete. Er sprach ihn an:"Sensei, was seht ihr in diesem Baum?" Der Mönch antwortete:"Ich wünschte ich müsste nur noch soviele Leben leben, wie dieser Baum Blätter hat um zur Erleuchtung zu gelangen."


    CU


    Jenny




    Es gibt zwei Wege, ein Problem zu lösen:

    Die Antwort zu finden oder die Frage zu vergessen.

    Der letztere ist der weitaus klügere.

    ( Laotse )