Beurteilung von Unterstützung und Förderangeboten

  • Die Eltern, welche an unseren Interviews teilgenommen haben sind mit der Unterstützung und den Fördermassnahmen, die sie für ihre Kinder erhalten oder erhalten haben, höchst unzufrieden. Die Fördermassnahmen empfinden sie als zu wenig spezifisch und nicht auf die Bedürfnisse des Kindes angepasst.


    Eine Mutter zur Förderung ihrer Tochter:


    „Und zu diesem Zeitpunkt haben wir auch Physiotherapie bekommen und eine Heilpädagogin kam zu uns, einmal in der Woche, aber es war…ich habe das Gefühl, es war nicht die richtige Therapie für meine Tochter, aber es war das einzige Angebot, welches wir gefunden haben zu dieser Zeit. Und wir haben dann weiter anfangen zu suchen.“


    Und ein Vater über die Förderung in der Heilpädagogischen Schule seiner Tochter:


    „Die Schule erachte ich prinzipiell als eine Unterstützung. Ich bin überzeugt, dass die Schulen eine gute Arbeit machen, aber im spezifischen Fall von Autismus ist es halt schwach.“


    Auch berichteten die Eltern von fehlenden Entlastungsmöglichkeiten. Es gibt ihrer Meinung nach zu wenige Personen, die Kinder mit Autismus betreuen können. Zum einen trauen sich viele Personen diese Herausforderung nicht zu und zum anderen fehlt es an Wissen über den Umgang mit Kindern mit Autismus.


    Eine Mutter dazu:


    „Und man kann eben nicht XY fragen, hey, kannst du schauen, das geht eben nicht. Es geht schon, aber es ist für die eine Zumutung und für meine Tochter eine Zumutung und am Schluss dann wieder für uns.“


    Auch eine Unterstützung durch den Entlastungsdienst ist nicht immer möglich, weil die Möglichkeiten, welche vorhanden sind nicht den Anforderungen für ein Kind mit Autismus genügen. So erzählt eine Mutter:


    „Ich habe den Entlastungsdienst angerufen und dann haben sie mir einen Vorschlag gemacht. Eine Frau ist gekommen mit wirklich zwei süssen herzigen Mädchen, aber mein Sohn hätte Hackfleisch gemacht aus diesen zwei, und ich habe schon gesehen, das geht nicht, oder.“


    Von Beginn weg müssen Eltern von Kindern mit Autismus für die bestmögliche Förderung ihres Kindes kämpfen. Die Eltern sehen dies als grosse Herausforderung. Kämpfen müssen sie für alles, sei es für die Unterstützung durch eine Beratungsstelle, das Finden von Therapieplätzen, finanzielle Unterstützung oder die Platzierung des Kindes. Ohne die Initiative zu ergreifen, Anliegen anzubringen und Forderungen zu stellen, kommt dem Kind keine angemessene Förderung zu. Die Eltern beschreiben diesen Kampf als sehr belastend und Energie raubend.


    Eine Mutter über den Willen das Bestmögliche für das Kind zu erreichen und den Kampf für die Förderung:


    „Und wir haben uns einfach gesagt, unsere Tochter kann nichts dafür, dass sie autistisch ist, wir können nichts dafür, dass sie autistisch ist, aber wir können sie immerhin als Mensch annehmen, und versuchen das Bestmögliche für sie auf die Beine zu stellen, was ihr die bestmögliche Entwicklungschance gibt, eine andere Möglichkeit als Eltern haben wir ja nicht. Wenn wir nicht mehr können oder nicht mehr dazu in der Lage sind...aber so lange wir Energie haben, werden wir das sicher probieren. […] Sie kriegen nichts. Sie kriegen nur Steine in den Weg geworfen. Aber wir streiten und streiten und streiten dafür.“


    Und eine andere Mutter:


    „Immer kommen wieder solche Sachen…wo man drum kämpfen muss. Und man weiss nicht, ob man irgendwann schlapp macht, das habe ich auch ein paar Mal gedacht. […] Das braucht auch viel Energie von unserer Seite aus, alles, nur.“

  • Wir sind gerade mittendrin im Strudel- möchten gerne Autismusspezifische Förderung haben für unseren Sohn. Da Luca 8Jahre noch andere Handicaps hat, wird nun Alles seziert weil jeder hofft die enstehenden Kosten auf ein anderes Amt abwälzen zu können. Am liebsten möchte man uns mit einer Haushaltshilfe abspeisen- jedoch hilft unserem Sohn dies nun wirklich nicht mit seinen sozialen Schwierigkeiten. LG K. Reinberger