Suche nach einer Schule

  • Hallo

    Meine Tochter ist bis und mit 6. Klasse in die Regelschule gegangen. In der ersten Oberstufe (1. Sek A) hat es dann immer mehr Probleme gegeben und sie hat oft gefehlt. Niemand wusste warum und wie man ihr helfen könnte. So hat meine Tochter die gesamte Oberstufe verpasst und steht jetzt mit 16 ohne Schulabschluss da. Die Schulpsychologin hat schon vor 1 1/2 Jahren eine Sonderschule empfohlen und sollte es mit dem Internat nicht klappen als Alternative eine Tagesschule mit Schülertransport. Die Schulpflege hat abgelehnt. Wir haben Rekurs eingelegt und im Juli vor dem Verwaltungsgericht Recht bekommen, dass meine Tochter den "Sonderschulstatus" benötigt um die Schule abschliessen zu können.

    Sie ist jetzt sein Ende Januar in einer "Beobachtungsstation" wo sie im Juli die Diagnose bekommen hat. Ende Oktober soll sie diese verlassen können. Das geht allerdings nur mit einer Anschlusslösung.

    Meine Tochter will ihren Schulabschluss machen und mit dem Sonderschulstatus hat sie die Chance dazu. Jetzt sind wir zusammen mit der Beobachtungsstation auf der Suche nach einer passenden Schule. Meine Tochter möchte am liebsten eine Tages(sonder)schule. Wichtig sind Kleinklassen mit maximal 10 Schülern wo sie im Klassenverband lernen kann. Weiter ist meine Tochter hyperfokussiert und wenn sie ein Thema interessiert versinkt sie regelrecht darin. Dem sollte wenn möglich Rechnung getragen werden.

    Idealerweise wäre der Bezirk Bülach (Kanton ZH) oder auch der Bezirk Dielsdorf gut. In der "Stiftung Schloss Regensberg" ist sie eine Weile gewesen und es ist ziemlich gut gegangen, aber leider nicht auf Dauer. Möglich wären auch die Stadt Zürich oder Winterthur. Auch Uster wäre eine Möglichkeit weil sie da so gut wie nicht umsteigen muss. Wir wohnen an der einen Endhaltestelle der S9, Uster ist das andere Ende. Sie müsste dann also erst dort umsteigen. Weil wir kein Auto haben ist sie sich an den ÖV gewöhnt und hat ihre Strategien entwickelt wie sie das stressfreie machen kann.

    Hat jemand Erfahrung und kann uns eine Schule, oder notfalls auch ein Internat, empfehlen?

  • Danke für den Link. Aktuell haben noch Schulen im Kanton Zürich Vorrang. Wenn es dann doch nichts passendes haben sollte geht es über die Kantonsgrenzen hinaus.

    Nächste Woche darf meine Tochter diese Schule hier anschauen: https://www.ventil-jugend.ch/ Sie macht das mit ihrer Bezugsperson von der "Beobachtungsstation" und wenn es ihr gefällt darf sie dort schnuppern gehen. Der erste Eindruck über die Homepage ist für mich positiv und als Tagesschule in der Stadt Zürich würde es gut passen. Der erste Eindruck vor Ort muss für meine Tochter aber auch stimmen. Aktuell wird mit ihr daran gearbeitet, dass sie vielleicht dort schnuppern geht. Ihr Bezugsperson hat ihr erklärt, dass das dann vielleicht ziemlich schnell gehen könnte und wenn es zu schnell geht haben wir ein Problem. Darum laufen bereits jetzt Vorbereitungen für ein allfälliges Schnuppern damit sie dann parat ist dafür.

    Aktuell ist auch diese Schule hier im Gespräch: https://www.sptzh.ch/home.html Hier sind wir aber noch in den Aklärungen ob das überhaupt passen könnte. Die grosse Frage hier ist ob sie überhaupt aufgenommen wird oder mit 16 schon zu alt ist. Den Schulweg könnte sie aber durchaus selbständig bewältigen weil mein Mann bis Zürich HB den gleichen Weg hat und dort sicherstellen kann, dass sie ins richtige Tram einsteigt.

  • Das "Ventil" hat bei meiner Tochter einen guten ersten Eindruck gemacht und sie darf nächste Woche drei Tage schnuppern gehen. Sie freut sich unglaublich darauf und sagt, dass sie den ersten Tag in Begleitung und die anderen beiden Tage den Weg allein machen will - und wenn sie etwas will, dann geht es auch. Weil ihr Jugendcoach sie nicht begleiten kann und ihre Stellvertretung auch nicht, ist jetzt die Stellvertretung der Stellvertretung dran und das hat meine Tochter bereits irgendwie organisiert. Zumindest sagen das die Betreuer in der Beobachtungsstation. Ich bin ja gespannt wie das dann geht.

    Und Morgen ist noch ein gefürchtetes Gespräch zwischen Beiständin, Schulpflege und Schulpsychologin wo es um die Finanzierung einer Schule geht und ob vielleicht doch ein Internat besser ist als eine Tagesschule. Dabei wird auch geklärt ob die Schulpflege bereit ist allenfalls eine passende Privatschule zu finanzieren. Das "Ventil" wo meine Tochter nächste Woche schnuppern geht ist so eine Privatschule die auf der Liste vom Kanton steht, aber halt nicht bei den Sonderschulen.

    Hoffentlich klappt alles.

  • Ein Update für alle die es interessiert:

    Meine Tochter durfte im "Ventil", einer Tagesschule in Zürich, zum schnuppern gehen. Den Weg mit den ÖV hat sie super allein gemeistert und ausser einem verspäteten Zug wo sie Angst gehabt hat sie schaffe es nicht rechtzeitig heim hat es keine Probleme gegeben. Dafür gibt es ja ein Handy und wir das zusammen gelöst. Die Schule selber ist nicht gerade toll gewesen und meine Tochter ist ziemlich frustriert gewesen. Sehr laut, die Schüler beleidigen sich gegenseitig und teilweise auch die Lehrer, die Lehrer wiederum können sich nicht durchsetzen wenn es nötig ist. Meine Tochter hat es so gesagt: "Nimm jemand mit starkem ADHS, klone die Person 30 Mal und sperr alle in einen Raum."

    Das gefürchtete Gespräch zwischen Beiständin, Schulpflege und Schulpsychologin ist besser gegangen als erwartet. Es ist jetzt so, dass einfach mal alle Sonderschule die passen könnten angefragt werden ob ein Platz frei ist. Wenn ja, gibt es ein Vorstellungsgespräch, wenn nein wird weiter gesucht. Gibt es keinen Platz in einer passenden Sonderschule, egal ob Tagesschule oder Internat, geht es mit den Privatschulen weiter. Die Schulpflege hat eingewilligt eine Privatschule zu finanzieren wenn es keinen Platz in einer Sonderschule gibt.

    Letzte Woche ist dann die "Stiftung Schloss Regensberg" wieder ins Gespräch gekommen. Meine Tochter ist ja schon mal dort gewesen und kennt es darum schon. Also hat die Schulpsychologin einen Termin für ein Gespräch abgemacht. Es ist vor allem darum gegangen ob es immer noch passt weil es einige Veränderungen gegeben hat. Vor allem die zukünftige Schulklasse ist komplett neu zusammen gesetzt und auf der Wohngruppe sind nur noch zwei Kinder die sie kennt. Meine Tochter ist skeptisch weil sie Angst hat es könnte wieder schief gehen. Sie hat gemeint, dass sie noch ein paar andere Schulen anschauen möchte wo dann halt einfach alles ganz neu ist. Wir werden sehen wie das weiter geht.

    Wenn jemand Tipps hat wo ein Asperger-Mädchen das usprünglich in die Sek. A eingeteilt war in die Schule gehen könnte sind wir dankbar. Vorrang haben aktuell Sonderschulen und Internate im Kanton Zürich.

  • Es ist bei der Stiftung Schloss Regensberg nicht beim Vorstellungsgespräch geblieben und meine Tochter konnte nochmals schnuppern gehen. Auf meine Intervention hin in einer neuen Wohngruppe und einer neuen Klasse. Also eine Art "Neustart an einem bekannten Ort". Es sind zwar nur zwei Tage gewesen weil sie maximal fünf Tage am Stück in der "Beobachtungsstation" fehlen darf, aber es hat für einen ersten Eindruck gereicht. Fazit: Eigentlich ganz ok, aber einer der Jungs ist doof und sie will nicht ins Internat. Das Problem dabei ist, dass es zur Zeit keinen Tagesschulplatz hat.

    Am 31. Oktober ist dann ein Standortgespräch in der "Beobachtungsstation" gewesen wo man uns gesagt hat, dass meine Tochter nicht mehr "spital-befürftig", und damit psychisch stabil genug, sei und der Platz frei gegeben muss. Das nächste Màdchen wartet bereits auf einen freien Platz. Es muss also schnell gehen weil der Austritt bereits Ende November sein soll.

    Zur Zeit gibt es allerdings nur zwei Möglichkeiten: Die Sonderschule (Internat) in Freienstein und die Stiftung Schloss Regensberg. Weil es in Freienstein viele ADHS hat und vieles einfach allgemeiner gehandhabt wird, und meine Tochter dort nicht hin will, geht es jetzt nach Regensberg ins Internat wo alles etwas persönlicher auf das einzelne Kind abgestimmt wird und sie am Wochenende heim darf. Wir sind jetzt daran den Umzug so sanft als möglich zu organisieren damit es nicht allzu heftig wird. Drückt uns die Daumen, dass es dieses Mal klappt!

  • Hallo

    Ich wollte dir schon lange mal auf dein Poste vom 19. Aug. schreiben. Den ersten Abschnitt habe ich gelesen und ich könnte den Satz kopieren für uns. Unsere Tochter wäre jetzt in der 2.Sek. wir konnten zwischenzeitlich erreichen, dass sie die 1.Sek wiederholen kann, da sie seit mehr oder weniger einem Jahr nicht mehr gross zur Schule gehen konnte. Die Schule hat das eine oder andere angeboten, aber war nie etwas was funktionierte für unsere Tochter. Vor ca.3 Monaten hat jemand gesagt, eine Abklärung würde vielleicht Licht ins Dunkle bringen. Nun waren wir beim Kinderarzt und sie ist für eine Abklärung angemeldet. Wir tendieren Richtung Autismus-Spektrum.

    Von Seite Schule geht leider nicht mehr viel und wir müssen immer nachhacken. So haben wir jetzt unsere Tochter an einer online Fernschule angemeldet. Sie WILL Schule machen und was lernen! Wir müssen jetzt schauen, ob die Schule das bezahlt. Die stellt sich auf den Punkt, wir haben was angeboten und wenn's nicht passt --> sozusagen unser Pech. Ich weiss allerdings nicht, ob das rechtlich hält, da wir ja in der Abklärung sind.

    Zu deinem Poste zurück, was habt ihr während diesen 3 Jahren in der Sek gemacht mit eurer Tochter? Wie wurde sie beschult, wenn sie nicht mehr gross zur Schule konnte.

    Ich wünsche viel Glück und Kraft auf eurem Weg.

    Würde mich auf eine Antwort freuen.

    LG

  • Hallo midnatsol

    Schon in der 1.Sek hat sich die Schulsozialarbeit bei uns gemeldet und wir haben mit ihr zusammen versucht heraus zu finden was genau los ist. Zu diesem Zeitpunkt ist meine Tochter zur Schule gegangen, hat aber viel gefehlt und versucht das nach zu holen. Die nächste Station ist dann das kjz gewesen wo man das besser angeschaut hat als es die Schulsozialarbeit konnte. Dort wurde meine Tochter auch beim KJPP angemeldet wo alles abgeklärt wurde und es dann mal eine "Verdachts-Diagnose" auf Asperger gegeben hat. Das ist die Grundlage für den Sonderschulstatus A gewesen. Das ist bereits in der zweiten Sek gewesen wo sie schon fast ein halbes Jahr nicht mehr zur Schule gegangen ist.

    Bei uns hat die Schule immer verlangt, dass meine Tochter in ihre alte Klasse in die Regelschule zurück geht. Für alle Aussenstehenden (kjz, KJPP, Jugendcoach, KESB) eine völlig unverständliche Forderung weill es schlicht und einfach nicht mehr möglich gewesen ist. Abgesehen davon hat uns die Schulpflege allein gelassen und gemeint, dass man ja "besondere Massnahmen" dann schon organisieren könne wenn sie wieder kommt. Ihr habt da wohl mehr Glück mit eurer Schulbehörde.

    Die Idee mit der Online-Fernschule ist eine gute Idee. Melde es der Schulbehörde damit sie das bewilligen und das Schulgeld bezahlen können. Klär auch ab ob die Schule vom Kanton zugelassen ist. Wenn nein, wird sich die Schulbehörde weigern zu bezahlen. Wenn ja, könntet ihr Glück haben. Alternative wäre Einzelunterricht über die Regelschule. Das wäre dann eine Zwischenlösung die du mit der Regelschule abklären kannst ob es Sinn macht. Bei uns ist das auch geplant gewesen, wurde von der Schulleitung organisiert - und von der Schulpflege dann abgelehnt weil es ihrer Meinung nach "unnötig" sei. Unser Schulleiter hat das in den Sommerferien aus dem Ausland gemacht und einen passenden Raum und einen Lehrer gehabt!

    Wir wurden mehr oder weniger von der KESB vor der Schulpflege "gerettet". Meine Tochter hat eine Beiständin bekommen und wir haben freiwillig das "Aufenthaltsbestimmungsrecht" abgegeben. Das ist nicht das Sorgerecht, sondern das Recht zu bestimmen wo unsere Tochter wohnt. Weil das die KESB ist haben wir einen Sündenbock gehabt der an allem Schuld ist. Tönt jetzt komisch, aber es ist eine massive Erleichterung gewesen zu wissen, dass da jemand ist der die Schuld auf sich nimmt. Wir haben auch das Glück, dass wir mit der entsprechenden Person bei der KESB gut reden können und auch meine Tochter gut mit dem Mann reden kann wenn es nötig ist. Sie ist jetzt seit zwei Wochen wieder in Regensberg, hat bei der telefonischen Anhörung (es müssen immer alle beteiligten gefragt werden ob sie einverstanden sind) nur mit Vorbehalt zugestimmt und von dem Mann erklärt bekommen wie sie vorgehen muss wenn sie Rekurs einlegen will. Stell dir das mal vor: die KESB erklärt der Person die umplaziert wird wie sie gegen die KESB vorgehen kann!

    Grundsätzlich könnt ihr euch auch direkt beim Volksschulamt melden oder im schlimmsten Fall direkt bei der KESB. Beide Stellen können euch weiter helfen.

    LG

  • Frage an alle:

    Kennt jemand die "Stiftung Bühl" https://www.stiftung-buehl.ch/ ?

    Meine Tochter ist nicht mehr in der Beobachtungsstation, sondern seit zwei Wochen wieder in der "Stiftung Schloss Regensberg" im Internat. Zwar auf einer anderen Wohngruppe und in einer anderen Klasse, aber der Ort an sich ist ein "Trigger" für sie und es kommen viele schlechte Erinnerungen hoch. Ein Betreuer von der Wohngruppe hat gemeint, dass vielleicht ein anderer Ort wo man mit Jugendlichen aus dem Spektrum mehr Erfahrung hat besser passt und die "Stiftung Bühl" vorgeschlagen. Hat jemand von euch Erfahrungen dort?

  • Wieder mal ein Update für diejenigen die es interessiert:

    Meine Tochter ist seit November 2024 wieder in der Stiftung Schloss Regensberg im Internat. Der Anfang bis zu den Weihnachtsferien ist sehr schwierig gewesen und wir hatten unsere liebe Mühe sie dazu zu bewegen wieder dorthin zu gehen. Zu allem Übel sind dann auch noch ihre Stress-Kopfschmerzen zurück gekommen und sie hat auch noch Fieber bekommen.

    Nach den Weihnachtsferien ist der Start zwar nicht so toll gewesen, aber mit Hilfe von ihrem Jugendcoach und in Begleitung von meinem Mann ist es gegangen. Die beiden wurden mit dem Auto abgeholt weil meine Tochter zusätzliche Sachen mit nehmen musste. Die erste Woche ist ganz gut gegangen. Seit klar ist wo meine Tochter in die Therapie geht, geht es noch besser. Sie muss nach Winterthur ins Ambulatorium der Beobachtungsstation und die ÖV-Verbindungen von Regensberg aus sind furchtbar. Die Therapie wurde auf den Montag-Morgen gelegt und meine Tochter darf eine Nacht länger daheim sein. Sie geht dann direkt von daheim aus in die Therapie und danach weiter nach Regensberg. Das wird jetzt mal bis auf weiteres so bleiben weil es im KJPP in Bülach wo sie angemeldet ist eine Warteliste hat.

    Interessant ist, dass meine Tochter am Morgen besser nach Regensberg fahren kann als am Abend. Warum weiss niemand so genau und sie selber kann es auch nicht sagen. Aktuell ist das ja aber kein Problem und wenn alles gut läuft darf sie nach den Sommerferien in der Stiftung Schloss Regensberg in die Tagesschule gehen. Sie ist dann weiterhin tagsüber auf der Wohngruppe wo sie ihr Zimmer für die Mittagsruhe, und damit einen Rückzugsort zum Energie tanken wenn es nötig sein sollte, hat. Auch allfällige Hausaufgaben darf sie nach der Schule dort machen wenn sie möchte.

    In spätestens einem Jahr ist dann das nächste grosse Thema die Berufswahl und anschliessende Lehrstellensuche. In welche Richtung es gehen soll ist noch nicht klar, aber das wird sich zeigen wenn es so weit ist.

  • Drei Wochen seit dem letzten Update.

    Meine Tochter hat die beiden nächsten Wochen Sportferien. Der jüngere Bruder muss noch eine Woche länger in die Schule. Sie haben also eine Woche zusammen Ferien. Ich hoffe es geht dann gut wenn meine Tochter wieder ins Internat muss und ihr Bruder noch eine Woche Ferien hat. Drückt uns die Daumen.

    Nach den Sportferien gibt es ein erstes Standortgespräch mit allen Beteiligten. Da sind ausser dem Klassenlehrer, ihrer Bezugsperson und dem Schulleiter, auch ihr Jugendcoach, die Beiständin, die Schulpsychologin und natürlich mein Mann und ich dabei. Eigentlich müsste noch jemand von der Schulpflege dabei sein, aber denen passt der Termin nicht. Ich bin unglaublich froh, dass niemand von denen kommt. Einfach weil wir ohne Schulpflege besser planen können. Der Jugendcoach hat es gut formuliert: "Die Schulpflege ist ein rotes Tuch für uns."