Gefühlswelt - Sozialverhalten

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    Kapitel 1


    Einleitung


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    Ich berufe mich nicht auf Fachbücher, nicht auf Hören-Sagen, sondern
    auf das, was ich selber beobachte, empfinde und überlegt habe. Daher
    ist es eine subjektive Sichtweise.


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    Ich differenziere Gefühlswelt, Sinneswahrnehmung, Sozialverhalten ... obwohl
    alles miteinander verknüpft ist und daher sorgfältig betrachtet werden muss,
    sowohl einzeln wie auch in der kombinierten Wechselwirkung.


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    Autisten sind Menschen mit Gefühlen, ebenso (also gleichgesetzt) mit Menschen
    ohne Autismus. Es gibt m.E. keinen Unterschied in der Gefühlswelt, also in den
    möglich vorkommenden Gefühlen. Lediglich in der Wahrnehmung, Verarbeitung
    und im Umgang mit den Gefühlen, unterscheiden sich die Menschen.


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    Gefühle können in unterschiedlicher Intensität und Art
    wahrgenommen und wiedergegeben (ausgelebt) werden.
    Die Bandbreite reicht von dumpf bis hochsensibel,
    sowohl in der Wahrnehmung der Gefühle selber wie auch in
    der Sinneswahrnehmung oder Wichtigkeit des sozialen Umgangs
    (rücksichtsvoll bis gleichgültig / beherrscht bis unbeherrscht).


    Womit sich auch die Frage stellt, wie bewusst man mit Gefühlen umgeht,
    sowohl mit den eigenen, wie auch mit denen der anderen und diese Frage
    stellt sich nicht nur bei Menschen mit Autismus.


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    Es gibt bedachte Menschen und es gibt spontane Menschen, ich sehe das als
    eine Bandbreite und nicht als eine Unterteilung in zwei Typen von Menschen.


    Es gibt extrovertierte Menschen und introvertierte Menschen, auch hier als
    eine Bandbreite und dies trifft sowohl auf Autisten wie auf Nicht-Autisten zu.


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    Wie komplex das Thema Gefühlswelt ist, wird schon in der Einleitung sichtbar.


    Nehmen wir noch das Alter dazu, wie auch bewusste und unbewusste Gefühle,
    wird es immer komplexer und schon wird ersichtlich, dieses Thema muss man
    sorgfältig angehen und Pauschalisierungsversuche sorgfältig überdenken.


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    Kapitel 2


    persönliche Stellungnahme


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    Was ich nun schreibe, ist sehr persönlich und wenn jemand das Gefühl hat, dass
    meine Offenbarung ihn dazu berechtigt, mich zu verspotten oder niederzumachen,
    sollte m.E. über sich selber und seinen Charakter nachdenken.


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    All die Erkenntnisse, die ich in der Einleitung über die Gefühlswelt geschrieben habe,
    musste ich mir in vielen Jahren mit spannenden, liebevollen und auch schmerzhaften
    Erlebnissen zusammen sammeln. Was für andere Menschen selbstverständlich ist,
    ist für mich nur in bewusster und akribischer Erarbeitung möglich.


    Selbst heute muss ich diese Erkenntnisse immer wieder sehr bewusst
    in meine Gedanken einbringen, wenn ich mit Menschen zusammen bin.
    Nichts ist - wie es zu sein scheint.
    Nur bei sehr wenigen Menschen, kann ich mich darauf verlassen, dass
    sie offen und ehrlich mit mir kommunizieren und genügend Vertrauen
    für ein entspanntes Miteinander vorhanden ist und Rücksicht auf meine
    Eigenheiten und Sprachanwendung ernsthaft umgesetzt wird.


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  • Kapitel 3


    Sozialverhalten


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    Zwei Beispielsätze:
    "Nachdem, was ich für Dich alles gemacht habe."
    "Du lässt mich am Galgen hängen."


    Viele Jahre habe ich gebraucht, bis ich solche Sätze richtig einordnen konnte und
    das psychologische Muster der Erpressung erkannte und lernte, dass die einzig
    richtige Reaktion nur die sofortige Distanzierung von solchen Menschen sein kann.


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    Das Sozialverhalten ist geprägt von


    bewussten und unbewussten Gefühlen,
    ebenso von bewussten und unbewussten Erwartungshaltungen
    und bewusst und unbewusst eingesetzten Verhaltensmustern.


    Zusammengefasst:
    Das Sozialverhalten der Menschen ist ein Chaos, das sich ständig
    instabil in sich dreht und wendet mit wenigen stabilen Trägerfaktoren,
    die sich von Gruppe zu Gruppe wiederum unterscheiden können.


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    Werte Leser, begeben Sie sich nach Japan und integrieren Sie sich,
    bis Sie als Europäer unkenntlich mit den Japaner verschmelzen.


    Vielleicht macht dieser Gedanke unbedachte Anforderungen,
    die an einen Autisten gestellt werden, etwas verständlicher.


    Was selbstverständlich nicht heisst, dass ich eine frühe Förderung nicht
    befürworte, im Gegenteil, je früher desto besser, aber bitte mit Bedacht,
    und was damit gemeint ist, darüber lässt sich diskutieren.


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  • Es gibt viele Sätze, über die ich lange nachdenke.


    Beispiel-Reaktion aus einem Meinungsaustausch:
    "Du stellst mich hin, als wüsste ich nichts."


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    Es ist mir nicht möglich, den anderen so hinzustellen, als wüsste er nichts.
    Er hat immer die Möglichkeit, seine Sichtweise begründet zu erklären/darzulegen.


    Die Schuldzuweisung ist ein Indiz, dass er keine Begründung und Erklärung für
    seine Sichtweise hat, sich daher angegriffen fühlt und nicht mehr weiter weiss.


    Wie reagiert man auf solche Menschen? Sich nicht einschüchtern lassen
    und weiterhin die eigene Meinung vertreten und hoffen, dass man nie von
    solchen Menschen abhängig wird, sollte man in eine Notlage kommen.


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    Hier wollte ich aufzeigen, wie Gefühle und Sozialverhalten verbunden sind
    und wie schwierig es für mich ist, solche Situation zu erkennen und richtig
    einzuordnen, weshalb ich oft und lange überlegen muss und Gespräche
    über die Menschen und ihr Verhalten immer wieder schätze, da ich alles
    kognitiv erlerne und jede Situation wieder einzeln betrachte.


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