Mögliche Massnahmen zum Nachteilsausgleich bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus

  • Liebe Forums-Nutzer


    Im unten stehenden pdf werden einige mögliche Massnahmen zum Nachteilsausgleich für Kinder mit Autismus aufgelistet. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll Unterstützung dafür sein, individuell auf das jeweilige Kind abgestimmte Massnahmen zu finden. Wichtig ist, die beschlossenen Massnahmen festzuhalten und in regelmässigem Rhythmus (mind. jedes Semester) zu evaluieren und ggf. anzupassen. Alle möglichen Anpassungen müssen dem Kind mit Autismus bereits vor der Prüfung bekannt sein. Der Nachteilsausgleich soll transparent gemacht werden. Die Kommunikation wird vorgängig mit dem betroffenen Kind abgesprochen.


    Ich hoffe, dass dieses Dokument für Kinder und Jugendliche mit Autismus hilfreich sein wird.

  • Danke für die gute Zusammenstellung!


    Erwähnen möchte ich, dass sich diese Empfehlungen zum Nachteilsausgleich auf Massnahmen bei Prüfungen konzentrieren. Aus meiner Erfahrung bedarf es in vielen Fällen auch ausserhalb von Prüfungen zahlreicher, individuell zusammengestellter Massnahmen. Dazu einige Beispiele:


    Befreiung von obligatorischen Gruppenarbeiten; explizit freiwillige Teilnahme an Gruppendiskussionen; Notenbefreiung im mündlichen Unterricht; Bereitstellung eines eigenen Lern- und Ruhe-Pausenzimmers im Schulhaus (evt. genutzt auch als eigene Garderobe und/oder als Ersatz-Umziehraum beim Turnen); visuell klare, nicht 'überladene' und unmissverständliche Arbeits- und Aufgabenblätter; bei Kindern mit Wechsel der Schulräume: visuelle Orientierungshilfen im Schulgebäude; Sicherstellung eines sozial möglichst stressfreien Schulwegs usw.


    Vielleicht lohnt es sich, wenn wir hier versuchen, noch weitere mögliche Massnahmen für einen umfassenden, die relevanten Bereiche abdeckenden Nachteilsausgleich zusammenzutragen.


    Piero Rossi

  • Hallo Piero


    Lieben Dank für die Rückmeldung. Ich habe mich in meiner Zusammenstellung auf die Definition der SZH berufen. Dort wird klar zwischen Nachteilsausgleich und integrativen Massnahmen unterschieden. Während integrative Massnahmen niederschwellig im Alltag installiert werden sollen, bedürfen Massnahmen zum Nachteilsausgleich bei Prüfungen oft Anträge an die Schulleitung.


    Die von dir angeführten Massnahmen gehören nach dieser Definition zu den integrativen Massnahmen. Sie sind ohne Zweifel sehr wichtig und unabdingbar für eine gute Integration von Menschen mit Autismus! Ich gehe mit dir einig, dass auch in diesem Bereich eine Auflistung von möglichen Massnahmen als Unterstützung in der Erarbeitung von individuellen Massnahmen zur Integration sehr hilfreich wäre und danke dir daher sehr für deinen Beitrag.


    Schönes Wochenende!