In die Ferien fliegen

  • Hallo zäme,




    Wir werden im Sommer nach Malaysia fliegen. Das heisst 12 Flug. Mein Sohn ist drei Jahre alt und meine Tochter sechs Jahre alt und hat den frühkindlichen Autismus. Hat jemand schon Erfahrungen gemacht und bestimmte Tipps für mich?Vielen herzlichen Dank



    Monique Ryan

  • Liebe Monique Ryan


    Wir haben das Abenteuer, als unsere Buben (beide haben HFA) noch kleiner waren, auch gewagt. Jedoch begrenzten wir die Flugzeit auf maximum 3 Stunden. Mehr wagten wir weder uns, noch den anderen Flugpassagieren zuzumuten. Wir haben 2 bis 3 Wochen vor dem Flug angefangen, die Lieblingsobjekte unserer Söhne verschwinden zu lassen. Während dem Flug zauberten wir diese Spielsachen aus dem Handgepäck. Gott sei Dank gab es auch Abwechslung durch das Flugpersonal, mit Zwischenverpflegungen, Täfeli etc. Wieder Erwarten ging es sehr gut! Ich rate euch viele verschiedene Spielsachen mitzunehmen, 12 Stunden ist eine sehr, sehr lange Zeit um 2 Kleinkinder zu beschäftigen.


    Ich wünsche euch schöne und erholsame Ferien und 2 gutgelaunte Kinder, Monica

  • Liebe Monique Ryan


    Gerne erzähle ich Dir, mit welchen Überlegungen wir es vor einigen Jahren mit unseren zwei Kindern (damals 4 und 6 Jahre alt) über Singapur bis nach Australien geschafft haben:

    • Maître de Cabine betreffend „Familienspezialität“ informieren
    • Extra Verpflegung mitnehmen
    • Evt. vom Kinderarzt ein Medikament zur Beruhigung als Notlösung verschreiben lassen
    • Mit dem Partner genau absprechen, wer während dem Flug für welches Kind oder Aufgaben zuständig ist
    • Genau hinterfragen, für welche „Zwischenfälle“ Lösungen gefunden werden müssen (Wutanfälle, Langeweile, Hunger, etc.)
    • Unterhaltung und Belohnungen mitnehmen
    • Wie beruhigen sich die Kinder? Was brauchen sie zum schlafen?
    • Ankunft, Transfer und erste Tage gut planen wegen allgemeiner Müdigkeit in der Familie (Zeitverschiebung!)

    Mit diesen Vorbereitungen haben wir uns auf die Reise begeben und einkalkuliert, dass uns das Fliegen vielleicht etwas mehr abfordert als anderen Familien. Nach Malaysia oder Singapur fliegt man durch die Nacht und da ist es günstig, wenn die Kinder zu etwas Schlaf motiviert werden können. Das war jedoch für unsere beiden in der ungewohnten Umgebung eher schwierig. Dafür hat das Bordunterhaltungssystem geholfen. Unser Sohn mit Autismus hat fast nonstop „Bärenbrüder“ geschaut.


    Ziemlich genau in der Hälfte des Fluges hatte unser Sohn dann genug vom Fliegen und hat laut geweint. Wir haben es gerade noch geschafft, ihn zu beruhigen, haben jedoch auch schon kurz über unsere Notlösung nachgedacht.


    Wenn ich heute Bilanz ziehe, war unsere Reise ein grosser Erfolg und wir erinnern uns immer gerne daran zurück. Innerhalb der Reise nach Australien haben wir es geschafft, unsere speziellen Gegebenheiten zu überwinden. Dies gelingt uns nicht immer. Wir zählen jedoch nur die Erfolge...


    Ich wünsche Euch alles Gute während der Vorbereitung und auf Eurer Reise. :)


    Liebe Grüsse,


    Nicole Ulrich-Neidhardt


  • Liebe Monique Ryan


    wir haben selber besondere Kinder mit besonderen Bedüfnissen ein Aspergerjunge 10 Jahre alt und Zwillinge 8 Jahre alt mit frühkindlichem Autismus und adhs mit autistischen zügen beide Jungs seit mehreren Tagen schaue ich Mami immer wieder in das Forum hinein und lese sehr spannende Beiträge sehr vieles könnte auch von unserer Familie geschrieben sein ...denn auch wir erleben so einiges eines Tages wollte unser 10 jähriger unbedingt einmal mit seinem papi einen Fussballmatch da war es gerade Stuttgart Bremen mit allem drum und dran erleben ja aber dieser fand in Stuttgart statt und man musste fliegen...also übten wir schrittweise längere Zeit vorher ganz bestimmte Situationen die ihm Sicherheit brachten


    angefangen hat es mit einem Buch vorzulesen und zu studieren bis ins letzte Detail über Flieger und Flughafen usw dann sind wir ins Verkehrshaus Luzern gefahren damit er leif mal in einen Flieger sitzen konnte der nächste Schritt war ein mehrmaliger Besuch des Flughafens Kloten dort wurde alles mit ihm geübt angeschaut mit viel Zeit und Ruhe immer wieder bis zum eincheken dann haben wir mit dem Reisebüro einen speziellen Platz gebucht möglichst vorne ohne viele Leute rund herum und nur mit Papi alleine wir haben für ihn wichtige Sachen mitgegeben auch i pod mit seiner Lieblingsmusik Essen Trinken Tagebuch für genaue Notizen und er bekam einen Fensterplatz und von uns einen Auftrag über welche Städte er fliegen würde und einen Fotoapparat somit war er eingedeckt und war abgelenkt ich bin mir sicher all diese Vorbereitungen haben ihm geholfen dass es so gut gegangen ist auch wenn wir jetzt nur einen kurzen Flug für den anfang gewählt hatten mit der u-Bahn fahren war recht schwierig denn es waren sehr viele Leute darin und man stand sehr eng zusammen aber sogar den Match mit allem drum und dran das Stadion usw das Hotel übernachten mit Papi war ein voller Erfolg und unser Junge strahlt übers ganze Gesicht wenn er uns oder Papi von seinem tollen Erlebnis berichtet eines Tages werden wir auch einmal die ganze Famile versuchen in die Ferien zu fliegen mehr davon ein anderes mal liebe Grüsse und viel Erfolg und sonnige Stunden in euren Ferien Mami Filzlaus :)

  • Liebe Monique Ryan


    in den letzten 10 Jahren sind wir jedes Jahr im Sommer mit den beiden Kindern in die USA geflogen, d.h. seitdem sie 2, resp. 1/2 Jahre alt sind. Meine Frau ist auch oft alleine geflogen.


    Die Liste von Nicole ist sehr vollständig. Zwei Sachen möchte ich noch anfügen:
    1. Wir haben immer kleine Geschenke mitgenommen (im Geschenkpapier eingepackt!) und diese dem Alter angepasst. Dies hat oft geholfen, schwierige Situationen zu überbrücken.
    2. So wie die Kinder älter werden, wird es definitiv einfacher.


    Zuletzt noch eine wichtige Bemerkung zu den Reisen in die USA, wo das Bewusstsein über Autismus ja viel weiter verbreitet ist als bei uns.
    Hier lohnt es sich ein Schreiben des Psychiaters oder der Diagnose stellenden Stelle (auf dem offiziellen Briefpapier) mitzunehmen. Darin sollte die Diagnose vermerkt sein und besondere Probleme, mit denen das Kind konfrontiert ist, erwähnt sein.
    Viele Sehenswürdigkeiten und Tourismusorte haben einen speziellen Pass für Kinder mit besonderen Problemen. So bekommt man beim Vorweisen eines solchen Schreibens an Orten wie Seaworld oder Disneyworld einen speziellen Pass, mit dem man nicht in der Schlange anstehen muss. Dies erleichtert Besuche an Orten mit langen Wartezeiten enorm (und auch der Vater kommt zusammen mit dem Sohn schneller auf die Achtibahn :) )