frühkindliche Reflexe

  • Hallo,


    Ich habe bei mir selber festgestellt, dass der Atemschutzreflex immer noch vorhanden ist (ich bin immerhin schon 41Jahre alt :huh: ). Ich habe ein bisschen Google bemüht und gelesen, dass diese frühkindlichen Reflexe offenbar grosse Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns haben können, wenn sie nicht gehemmt werden. Über Lernschwierigkeiten, Wahrnehmungsstörungen und erhöhte Sensibilität (was z.B. Angst verursachen kann und nach Kontrolle und Routine verlangt) konnte ich da zum Beispiel lesen.


    Mich würde interessieren, ob sich jemand von euch schon mal damit auseinander gesetzt hat.
    Mein Sohn hat das Asperger Syndrom und auch ich habe diverse Berührungspunkte mit Autismus...
    Vielleicht spreche ich das mal bei der Therapeutin an.


    Liebe Grüsse
    Tabeli

  • Hallo Tabeli


    Damit beschäftigt habe ich mich nicht... aber es interessiert mich. Wie genau hast Du das denn rausgefunden resp. wie zeigt es sich. Also die Atmung setzt einfach aus, sobald Dein Gesicht mit Wasser in Kontakt kommt?


    Mir ist diesbezüglich nicht etwas besonderes aufgefallen... ausser vielleicht, dass unser ASS Kind der beste Taucher ist und dies von klein an war.


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Hallo Patch,


    im Wasser merke ich davon nichts, aber wenn mir der Wind etwas stärker von vorne ins Gesicht bläst kann ich nicht einen winzigen Atemzug tun. Meine Atmung ist blockiert und ich muss mich wegdrehen, damit ich Luft holen kann (das Gefühl ist für mich etwas beängstigend, mein Mann und Sohn finden es amüsant).


    Für mich spannend ist aber, dass solche nicht gehemmten Reflexe Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung haben (können?). Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, bei meinem Sohn zu überprüfen, ob bei ihm "Reste" von solchen Reflexen vorhanden sind die ihn behindern, z.B. bei der Körperwahrnehmung. Aber vielleicht es auch garnicht so wichtig...


    Liebe Grüsse
    Tabeli

  • Hallo zusammen,


    ich finde das ist ein sehr wichtiges Thema, das Tabeli anspricht. Zwar habe ich mich nicht vertieft mit den einzelnen Reflexen beschäftigt.


    Doch ich finde, dass Bewegung zentral ist und sehr hilfreich sein kann. Ich selber hatte motorische Schwierigkeiten und wusste nicht davon, ich wusste nur dass etwas nicht stimmt und vieles nicht klappte obwohl, ich mir grosse Mühe gab. Ich habe gerne Sport gemacht, doch schämte ich mich und ging damals im versteckten (bei Dämmerung in den Jeans) joggen. Immer wieder hatte ich Rückenschmerzen, bis man heraus fand dass eigentlich alles in Ordnung ist und ich nur verspannt bin, so hatte man mir Physiotherapie verschrieben, dort stellte die Therapeutin fest, dass ich gar nicht in der Lage war die Übungen auszuführen. So musste ich erst üben einen runden Kreis in die Luft zu zeichnen, dann die liegende Acht. Das war vor mehr als 20 Jahren und im Nachhinein muss ich sagen, dass diese zwei einfachen Übungen enorm wichtig waren für meine Entwicklung. Heute würde man den Übungen wohl Brain-Gym sagen.


    Später bin ich in einer Klinik auf eine Therapeutin der Feldenkrais-Methode gestossen. Und es war das Beste das ich je erleben durfte. So habe ich später bei Ihr die Feldenkrais-Gruppe besucht.


    Nun endlich zu den Reflexen. Ich habe das Buch "Bewegungen, die heilen" von Dr. Harald Blomberg gelesen. (Bibliotheke sei Dank) Das ist sehr interessant und gibt Hoffnung. Am Schluss sind 15 RMT- Übungen (Rhythmic Movement Training) kurz beschrieben. Davon habe ich einige ausprobiert, ich hab dann aber wieder aufgehört, da ich fand dass wir in der Feldenkrais-Gruppe bereits viel differenzierter gearbeitet hatten. Ich denke viele Kinesiologen kennen RMT und könnten einem spezifisch anleiten. Zudem gäbe von Blomberg noch ein Buch das spezifisch auf Autismus eingeht "Autismus ist heilbar".


    A propos Feldenkrais: Eine Schülerin von ihm, sie heisst Anat Baniel, hat eine Methode entwickelt, die sich für viele Autisten sehr hilfreich erwiesen hatte. Ihre "9-Essentials of NeuroMovement" sind sehr sehr lesenswert und inspirierend (English), man kann sie gratis runterladen, wenn man sich für den Newsletter einträgt: http://www.anatbanielmethod.com/


    Es lohnt sich über den Körper zu arbeiten, dies kann so vieles lösen, verändern. Es gibt ja auch die These, dass wenn man sich im eigenen Körper gut spürt, dass man so die Voraussetzung hat, auch das Gegenüber besser einzuschätzen.