Bitte um Hilfe

  • Hallo Ihr lieben,


    mein Sohn mag seine Logophädin, es geht ne Zeitlang gut und dann fängt es wieder an.
    Er mag dann nicht aufstehen, sich anziehen und schon garnicht gehen.


    In einer solchen Situation mit ihm zu diskutieren, hat keinen Sinn.
    Er schämt sich dann für das was er getan hat und traut sich garnicht mehr zu der Person,ich muss dann immer vermitteln.


    Das geht dann wieder ne weile und fängt wieder von vorne an.
    Er kann mir nicht sagen was ist, was ihn stört oder warum er so ist.


    Wegen den Problemen ist er ja in der Tagesklinik. Die Logophädin ist von der normalen Schule.
    Mit der Tagesklinik wurde nun besprochen, ihn bei der Sprachheilschule anzumelden.


    Nachdem es heute diese Probleme gab, wollte die Logopädin natürlich mit mir reden.
    Ich versuchte es ihr zu erklären, sie jedoch meinte ich sei nicht fähig mit dem Kind umzugehen, daraufhin fragte ich sie was ich machen soll, ob ich ihn prügeln soll damit zu ihr geht.


    Nochdazu sagte ich ihr das er nun angemeldet ist für die Sprachheilschule und da war ganz vorbei, das geht nicht, das dürfen sie nicht bla bla bla


    Nun bin ich wieder die schlechte Mutter die nix im Griff hat und die Schule übergeht.



    Hat mir einer Tips wie ich damit umgehen kann, wie ich meinem Sohn beibringen kann, auch mit Leuten die er nicht mag zu Arbeiten?


    Ich find es ur Mühsam so mit Leuten zu kommunizieren, die verstehen das eh nicht.


    Mach ich den wirklich alles falsch?

  • Bei Autismus sind die Eltern ganz sicher NICHT 'schuld' daran.
    Ist es denn so schlimm, wenn Dein Sohn die Logopädin gut mag?
    Muss er sich dafür wirklich schämen?
    Irgendwie kann die Logopädin mit den Problemen die ihren Berufs zwangsläufig nach sich zieht, nicht umgehen. Sie ist offensichtlich überfordert damit !!!
    Zu Logopäden gehen erfahrungsgemäss Kinder, die eben halt NICHT 08/15 sind.
    Ja ich weiss, in einer modernen Gesellschaft muss alles 'pflegeleicht' gehen, sonst sind sie schon total überfordert.


    In meiner Kindheit war ich regelrecht in meine Lehrerin verknallt - und es war gut so.

  • Endschuldige, da fehlt ein nicht, er mag sie nicht
    und weil er sie nicht mag, möchte er auch nicht mehr dort hin gehen.


    Die Logophädin hat nun aber das Gefühl, das ich Sie nicht mag und drum möchte mein Sohn eben auch nicht mehr zu Ihr, oder eben ich kann mich nicht gegen meinen Sohn durchsetzen und drum lass ich ihn Gewehren, das er nicht mehr zu Ihr geht.
    Laut Ihr darf mein Sohn das nicht bestimmen, zu wem er möchte und zu wem nicht.


    Hier an der Schule hat keiner Erfahrung mit Autisten und drum bin immer ich die Schuldige wenn mein Sohn nicht funktioniert wie ein normales Kind.

  • Liebe JeDaLe,


    ich kann Dir nachfühlen. Wenn ein autistisches Kind einen Mitmenschen, Therapeuten etc. nicht mag, ist es sehr schwierig, dies irgendwie hinzubiegen. Sie sind einfach zu ehrlich, unsere Kinder.
    Zudem finde ich die Aussagen der Logopädin sehr unprofessionel und unverschämt. Die Chemie stimmt einfach nicht.
    Bei meinem Sohn war eine solche Aversion nur einmal zu beobachten, aber dafür heftig. Es war eine Betreuerin im Religionsunterricht. Das ging partout nicht und hallt auch heute noch nach...


    Der Lernerfolg wird durch solch ein "Nicht-mögen" total minimiert und auch die Motivation bleibt aus. Da die Logopädin scheinbar von der Schule angestellt ist, ist ein Wechsel - falls überhaupt eine andere Logopädin verfügbar wäre - innerhalb der Schule schwierig. Wie würde es aussehen, wenn Du eine Logopädin auf eigene Faust oder durch eine Empfehlung in Eurer Umgebung wählen würdest? Dein Sohn könnte dann doch zumindest mal schnuppern gehen. Damit Ihr das nicht selbst berappen müsst, wäre die Voraussetzung natürlich, dass die IV eine entsprechende Kostengutsprache ausstellen würde (der Kinderarzt hilft Dir beim Ausfüllen der Formulare).


    Unser Sohn geht seit über 4 Jahren zu einer Ergotherapeutin, die nicht von der Schule angestellt ist, obwohl die Schule eine solche Therapie anbietet. Sie wurde mir von einer Mutter eines autistichen Knaben empfohlen. Der Tipp war gold wert. Eine so einfühlsame und kompetente Therapeutin habe ich selten getroffen. Mein Sohn geht sehr gerne dort hin und macht gute Fortschritte.
    Ein Versuch wäre es wert.
    Ich wünsche Dir eine gute Entscheidungsfindung und alles Gute!
    Snoopy

  • Liebe Snoopy,


    danke für für dein mitgefühlt und Tipps, leider haben wir noch keinen Positiven Bescheid von der IV.
    Da ist grade die KK dran.
    Dennoch ist das ein sehr hilfreicher Tipp den ich bei der TK anbringen kann.
    Es ist momentan einfach nur Mühsam mit sovielen Leuten, jeder weiss es besser.
    Manchmal glaub ich wirklich es liegt an mir, vorne rum immer lieb und hinterm Rücken dumm reden.


    Hört das irgendwann mal auf?
    Solange die Menschen nicht verstehen, was Autismus ist, wird man kein Verständnis erwarten können.
    Leider leben wir in einer kleinen Gemeinde wo das Angebot beschränkt ist.


    Lg

  • Liebe JeDaLe


    Es liegt ganz sicher nicht an dir!!!!


    Du wirst dir einen breiteren Rücken und Haare auf den Zähnen zulegen müssen. Wir sind diejenigen, die für unsere Kinder kämpfen müssen. Wir sind auch diejenigen, die eigentlich wissen, was unseren Kinder gut tut und was nicht.
    Dir wird die Vertretung deines Kindes gegenüber den Anderen mit der Zeit immer leichter fallen.


    Wir wohnen auch in einer ländlichen, relativ kleinen Gemeinde. Früher war ich immer der Ansicht, hier sei es für Kinder noch besser und einfacher. Damit lag ich falsch. Wir können jetzt auch nicht mehr einfach umziehen.


    Es wird nicht einfacher, es wird anders. :thumbup:
    Ich kriege auch von überall immer das Gefühl, ich hätte unsere Kinder nicht im Griff und schlecht erzogen. Unsere Kinder sind wie sie sind. Da hat jede Familie ihre eigene Baustelle.
    Wir haben vor drei Jahren die Unterstützungsstunden in der Regelklasse freiwillig sausen lassen, weil uns die LP nicht das geholfen hat, was wir gebraucht hätten. Im Gegenteil: Ich hatte nur noch Zoff mit unserem Sohn und musste genau gleich viel mit ihm arbeiten, wie vorher. Sie war nicht einmal fähig zu schauen, dass er alle Aufgaben heimbringt.


    Tipps für die Schule kann ich dir leider keine geben, da ihr ein ganz anderes System habt. Wenn aber die Chemie vom Kind zur Logopädin und umgekehrt nicht stimmt, wird es schwierig.


    Lass dich nicht unterkriegen. Du bist gut, wie du bist. ;)


    Wünsche dir ein schönes und ruhiges Wochenende.
    Liebe Grüsse
    Jris

  • Liebe JeDaLe


    Kleine Ergänzung: Logopädie wird nicht von der IV finanziert werden, auch wenn in Zukunft eine Kostengutsprache für medizinische Massnahmen aufgrung GG 405 ( Autismus-Spektrum) vorliegen sollte. Dies ganz einfach, weil es sich bei Logopädie um eine pädagogische und nicht um eine medizinische Massnahme handelt.


    Therapien, bei denen die Therapeut-Patient-Beziehung nicht auf gegenseitiger Wertschätzung basiert, sind in ihren langfristigen Erfolgsaussichten geschmälert. Zumindest im Bereich der Psychotherapie gibt es viele Studien, die belegen, dass die Patient-Therapeut-Beziehung ein wichtiger Wirkfaktor der Therapie ist.

  • Besten Dank für eure Hilfe.


    Ich denke, das es hier in der Regelklasse nicht klappen wird, drum wird ein wächsel auf die Sprachheilschule sicher das Beste für unsern Sohn sein.
    Ich werde es nochmal in Ruhe überdenken müssen, leicht ist keine Entscheidung.


    Das Gespräch wird Mitte Jan. sein


    wünsche allen schöne Feiertage und starke Nerven


    LG

  • Liebe Jadele


    Ich weiss, es ist nicht lustig, trotzdem hoffe ich, dass der Beitrag von Jris dich erheitert hat...ich stelle mir ein Rudel Mütter vor, alle mit breitem, pelzigen Rücken, die sich wie Matronen von Ihre Kinder stellen...so bitz wie ein Comic, vielleicht würd mir so ein Bild helfen, wenn ich jeweils im Tram, in der Migros im Boden versinken möchte und Blut schwitze weil die Kinder ausser Rand und Band;-)


    Ich würde keinesfalls zu dieser Logopädin zurückgehen. 80% vom Therapieerfolg hat mit der Beziehung zu tun, fast egal bei welcher Therapie, verrückt aber wahr. Und bei den Eltern gilt es wie in der Schule, auch dort hilft es, wenn die Chemie zur Therapeutin oder eben Lehrerin stimmt. Und also wirklich, die ist Logopädin und nicht eure ungefragte Erziehungsberaterin, mich regt das total auf, dass immer alle meine, ihr Senf sei auch noch gefragt, gopf.


    Wobei ich finde, Erziehungsberatung durch eine spezialisierte Fachperson, die sich allerdings unbedingt mit ASS auskennen müsste, ist nie verkehrt. Die Anforderung, ein besonderes Kind zu erziehen und zu begleiten darf ja nicht unterschätzt werden und Austauschen, gemeinsam Denken hilft da auf jeden Fall...aber eben, wenn die einfach ne doofe Nuss ist hilft da kein Erziehungstipp:-)

  • BigMama,


    der er ist wirklich super und bringt auch mich zum Lachen.
    Ich war gestern so fertig und nurnoch am weinen um dann heute mal den Leuten meine Mainung zu Geigen.


    Irgendwie tat es richtig gut ich hoffe nur es hat auch was Bewirkt.


    Bin froh wenigstens hier nicht die Böse zu sein ;-)


    Nächstes Jahr wird alles besser oder anders :-)


    Danke euch

  • Liebe JaDaLe


    Ich kann dir so gut nachfühlen! Mein Sohn ist ein mittlerweile erwachsener Asperger. Die Schulzeit war der absolute Horror für die ganze Familie. Aber nicht nur die Schule gab mir die Schuld an allen Problemen, die sie mit einem Sohn hatte und er mit den Lehrerinnen und Lehrern, auch die Fachleute, die keine Ahnung von Autismus in irgendeiner Form hatten, gaben mir die Schuld, dass mein Sohn so sei, wie er sei. Ich könnte Bücher über all die Dinge schreiben, die mir im Zusammenhang mit meinem Sohn gesagt wurden.
    Lass dich nicht beirren. Ich würde nie mehr zu dieser Logopädin gehen... Es ist das Problem der Logopädin, wenn das mit deinem Sohn nicht funktioniert, nicht deins. Bei uns waren die sogenannten Fachleute meistens das grössere Problem, als die Probleme mit unserem Sohn. Sich mit solchen Leuten auseinander zu setzen braucht zu viel Energie. Eventuell hat es bei euch eine Autismussprechstunde. Lass dich dort beraten.


    LG

  • Hallo Christa


    Ist schon Traurig, zu lesen wie schwer es einem in dieser Gesellschaft gemacht wird, wenn man nicht dem Standard entspricht.


    Du hast das schlimmste schon hinter dir,
    bin gespannt wie es bei uns laufen wird, ich frag mich auch oft, ob die Fachleute wirklich wissen von was sie reden.


    wie geht es ihm als Erwachsener?
    Was sagt er zu der Vergangenheit?


    Lg