Beiträge von Fritz

    'autismus deutsche schweiz' (ads) organisierte speziell für autistische Menschen und deren Angehörigen (Eltern) einen Besuchstag im Europapark Rust.
    Das Angebot von 'ads' beinhaltete vergünstiger Eintritt und 3 Ruheräume, exklusiv für uns, gleichmässig verteilt auf dem rund 90 Hektar grossen Parkareal.
    Der organisatorische Aufwand seitens von 'ads' dürfte immens sein !!!
    Vielen Dank dafür meinerseits.
    Das Personal vom Europapark verhielt sich gegenüber den autistischen mustergültig und beispielhaft. Da könnte manche Schweizerin und Schweizer ein Stück Kuchen davon abschneiden.
    Vor allem den Kindern und Jugendlichen machte dieser Tag sichtlich Spass.
    Die Idee 'Europapark' war im Nachhinein gesehen gelungen.

    Ein Beispiel aus meinem, für mich sehr anstrengenden, gewerblichen Erwerbsleben, bei der Arbeitsverteilung (Briefing) läuft nach wie vor das Radio, obwohl ich unzählige Male darauf hingewiesen habe, ich könne mit der Hintergrundsberieselung unmöglich dann gut zuhören.
    Weil es 08/15-Menschen das anscheinend so können, bleibt der Radio dann, bis auf weiteres, im Betrieb. Punkt.

    Wie arrogant und dekadent muss eine 'ehrenwerte' Gesellschaft denn sein, die behinderte Mitmenschen nicht den Besuch eines Heilbades gestatten will ?!?!
    Die wirklich doofe Ausrede, behinderte Mitmenschen urinieren unkontrolliert ins Badewasser ist für mich schlicht und ergreifend nur peinlich.
    Es sind nämlich die hundkomunen 08/15-Menschen, also Otto Normalverbraucher, die ich schon bei Badbesuchen in flagrenti beobachten konnte, wie sie das Badewasser verschmutzten.
    Behinderte Menschen stehen unter ständiger strengen Aufsicht ihrer Begleitpersonen. Man kann regelrecht sagen unter deren Auspizien.
    Weiter steht in den Heilpädagogischen Sonderschulen die Körperhygiene an der allerobersten Stelle.
    Das diesbezügliche Gerichtsurteil ist demnach noch folgerichtig:


    Dem Gericht sei Dank verpflichtet !!!

    Vielleicht wäre mir dieses Buch eine Hilfe gewesen, wenn es nur 30 Jahre zuvor schon gegeben hätte (???)
    Ich hätte mein eigenes Wesen so besser im ganzen beruflichen Kontext verstehen können.
    Gewisse falsche, unvollständige Vorstellungen über das AS halten sich selbst heute noch sehr hartnäckig in den Köpfen gewissen Zeitgenossen.

    Natürlich passiert mir das am gewerblichen Arbeitsplatz tagtäglich.
    Weil ich aber an vielen Autismus-Selbsthilfegruppen und Aspergertreffs mitmache, weiss ich ganz genau, dass Derartiges keinesfalls ein 'Einzelfall' ist.
    Unsere Eigenarten werden sehr oftmals systematisch ins (absurde) Superlativ gezerrt. Wir finden klar, dass solche Aburteilungen wir uns künftig nicht weiter so gefallen lassen müssen.
    Auch wir sind Menschen, die ein Recht auf Anerkennung haben !!!
    Wer wirklich Niveau hat, schreibt grundsätzlich nicht im Superlativ.

    Wenn ein autistischer Menschen am Arbeitsplatz in einem Assessment beurteilt werden sollte, werden autisnusbedingte Besonderheiten leider sehr oftmals im Superlativ, weit übergebührlich, regelrecht stigmatisiert. Er ist nicht manchmal ein Träumer, sondern kein Megaträumer, ein Gigaträumer ist er !!!
    Er ist oberkompliziert, nicht manchmal etwas unbeholfen.
    Derartige Beurteilungen im Superlativ abgefasst, sind keine Beurteilungen mehr, sondern Verurteilungen.
    Ich finde es echt ungeheuerlich, wenn ein einzigartiger Mensch, ein Individuum., bloss auf seine Beeinträtigungen herab reduziert wird.
    Eigentlich schade, weil wir eigentlich alle auf dem gleichen Boot sitzen, oder?
    Da wird viel Energie im destruktiven Sinne vergeudet.

    Als Schüler war ich auch sehr gut und hatte eine schnelle Auffassungsgabe.
    All meine IQ-Test, die ich machte waren klar überdurchschnittlich, trotzdem war ich im gewerblichen Erwebsleben eher ein Versager.
    Arbeitskollegen die kleinweltlich denken und ein einfaches Gemüt haben kommen da viel weiter, bloss weil sie halt 08/15 sind.
    Mein Fazit diesbezüglich ist klar, man muss nicht zwingend intelligent sein, nicht viel wissen, nicht hoch gebildet und auch nicht besonders fleissig, sind schlicht und ergreifend durchschnittlich sein. Ja nicht auffallen heisst dafür einzige Desive, eigentlich Nacht dem Prinzip, nichts sagen, das aber gut.
    Die Gesellschaft schwimmt auf einem spiegelglatten Ozean der Oberflächlichkeit, da fallen eben schroffe Eisberge schon auf.

    In Schweden werden beispielsweise soziale Freiwilligen-Arbeit vom Staat estimiert und unterstützt.
    Für das Erziehen eines behinderten oder sogar eines schwerbehinderten Kindes bekommt man selbstverständlich entsprechende Kostenvergütungen die durchaus mit einem üblichen Erwerbslohn vergleichbar ist.
    Schweden oder auch die Niederlande sind da viel vorbildlicher als die konservative Schweiz.
    In Schweden werden egozentrische und bloss auf Gewinnoptimierung ausgerichtete Unternehmen gesellschaftlich geächtet.

    Vielen Dank für Deine Feedbacks
    Konkret würde es heissen, dass beispielsweise nicht nur die asiatische, die afrikanische, die orientalische, sondern, ganz klar, auch die autistische Kultur gesellschaftliche, endlich einmal, voll anerkannt wird.
    Autistische Mitmenschen brauchen beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt einen besonderen Kündigungsschutz mit einer Beweislastumkehr inklusive. Keine schikanöse Probezeitverlängerungen usw.
    Es braucht wie in Schweden eine gewisse Pflicht für Anstellungsinstanzen beeinträchtigte Menschen aufnehmen zu müssen.
    Weiter sollte die Volkswirtschaft der reinen Betriebswirtschaft den Vorzug gegeben werden. Ein sehr wichtiger Punkt, finde ich, um der schleichenden Entsolidarisierung einen wirksamen Riegel zu schieben.
    Nur wenn alle Menschen, mehr oder weniger, viel Geld irgendwie generieren können, kann die Armut zurückgedrängt werden.
    Soziale Arbeiten ist eine sehr wichtige Arbeit und sollte entsprechend estimiert werden. Auch die Freiwilligenarbeit ist weit mehr als bloss ein 'Hobby' einzelnen, das muss hier mit aller Deutlichkeit erwähnt werden.
    Weiter sollten behinderte Menschen einen besonderen rechtlichen Schutz geniessen können.
    Wahrscheinlich gibt es einiges mehr da konkret zu erwähnen.


    Für sämtliche Anregungen und auch Kritiken bin ich sehr dankbar.

    Erst mal eine ganz konkrete Frage dazu:
    Was war zuerst, der erste Mensch im Weltraum oder die Einführung der Invalidenversicherung (IV) hier in der Schweiz?
    Die Antwort ist sehr beschämend für uns, weil als der Russe Juri Gagarin im All war es noch keine IV bei uns gab.
    Gut das ist Geschichte, die aber freilich aufzeigt, so sozial sind wir auch wieder nicht.
    In der heutigen Zeit spricht man immer wieder, dass beispielsweise allein erziehende Mütter einem Armutsrisiko ausgesetzt sind, mag sein, dass dies in Einzelfällen sogar zutrifft. Ein viel grösseres Risiko in die Armut zu verfallen ist, wenn man invalid geboren wurde. Gerade autistische Mitmenschen werden immer wieder an den Rand abgedrängt was folglich nicht selten zu einer Armut führen kann.
    Unter Armut ist nicht nur die finanzielle, sondern auch die gesellschaftliche Aussonderung, die eben auch eine Armut ist, zu verstehen.
    Bei der Thematik 'Armut in der Schweiz' dürfen unsere behinderten Mitmenschen nie und nimmer vergessen werden.

    Immer wieder wird behauptet autistische Menschen hätten per se kein Interesse am geselligen Beisammensein. Wenn man derartige Merkmale von Autismus so postuliert, hat man ein sehr triviales und rudimentäres Bild von Autismus. Autismus ist in Wirklichkeit viel mannigfaltiger.


    Am Samstag, den 1. Oktober 2016 fuhren mein Kollege, nennen wir ihn Seppl, und ich per Bahn in die Bayerische Landeshauptstadt. Seppl und ich kennen uns seit mehr als zwei Jahren von einem Aspergertreffen.
    Bereits im Speisewagen dieser Zugkomposition wurden wir auf die Oktoberfest-Stimmung angeregt und eingestimmt. Die Zugfahrt durch das Allgäuer-Land war zeitweise sehr gemächlich. Dies war für uns alles andere als schlimm, denn der Weg ist das Ziel.
    In der Bayernmetropole angegkommen erwarte uns ein kurzer Fussmarsch bis zu der Theresienwiese dem traditionellen Festgelände des Oktoberfestes.
    Dort angekommen galt es sofort zwei Sitzplätze in einem der vielen Festzelte zu sichern.
    In riesigem Zelt von Spatenbräu wurden wir fündig. Endlich konnten wir die Mass heben und uns zuprosten, ein Moment auf den wir schon lange gewartet haben.
    Die Blasmusik im Hintergrund war nicht zu laut und trotzdem mit ihrem Klangteppich raumfüllend.
    Ein deftiges Mal mit Weisswürstl und Breze rundet unsere Feststimmung ab.
    Seppl und mir gefiel die traditionelle Stimmung sehr.
    Am frühen Abend konnten wir zufrieden die Heimreise in die Schweiz antreten.
    Mein Fazit dazu, auch autistische Menschen können gemütlich und gesellig festen.

    Beispielsweise ein zusammen zimmern einer Holzhütte auf der Strasse mit Schwartenbretter und Dachlatten, das ist aktiv und weit mehr als ein blosses Blasen von Riesenseifenblasen.
    Man kann sägen und nägeln.
    Bereits ein Basteltisch verleitet das Publikum zur Aktivität.
    Gruppenarbeiten unter dem Publikum.
    Strassen bemalen mit Strassenkreide.
    Tiere zum streicheln beispielsweise Autismus-Assistentzhunde, Lamas, Pony, Kleintiere usw.
    Autismushunde sind sehr gut, weil sie direkt aufklärend zum Themenkreis 'Autismus' sind.


    Kuchen verteilen (verkaufen) und spektakuläre Aktivitäten beissen sich einander nicht.


    Ein blaues Illuminieren ist immer gut, weil 'Light it up blue' international verstanden wird.
    Gerade in der Deutschschweiz vermisse ich Derartiges noch sehr.
    In der Grossstadt WINTERTHUR wird beispielsweise unser Selbsthilfezentrum dann blau erleuchtet sein, dafür sorgen wir.

    Da muss ich Achillea, dem Frauenmänteli, voll zustimmen. Wir MÜSSEN, endlich einmal, populärer in der Bevölkerung werden. Erst dann kann unsere Lobby wirklich gestärkt werden.
    Die 'autismusgruppe winterthur', eine erfolgreiche Selbsthilfegruppe für erwachsene autistische Menschen, postuliertdies seit langem schon.
    Projekte haben wir selbstverständlich auch schon realisiert, beispielsweise eine Bücherausstellung zur Thematik 'Autismus' in der werten Stadtbibliothek Winterthur:

    Der UNO-Weltautismustag 2017 naht und eine Sektionen, Elterngruppen, Selbsthilfegruppen usw. stecken mitten in den Vorbereitungen, was ja toll ist.
    Nur werden diese Events von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, wenn sie absolut gewöhnlich, 08/15-mässig, banal aufgegleist sind. Das Erscheinungsbild derartigen Aktionen sollte augenfällig sprich irgendwie spektakulär sein. Nur so kann man wirklich viele Leute ansprechen.
    Ein Spetakel auf der Strasse wäre ideal, ist freilich nicht immer so zu erreichen, aber die Stossrichtung sollte auf diese Richtung ausgerichtet sein.
    Einfach etwas mehr als bloss 'gewöhnlich' wäre bereits schon sehr gut.

    Autismus ist gerade hier in der Schweiz immer noch kein wirklich gesellschaftliches Thema im grossen Gegensatz etwa zu Schweden.
    Ein Beispiel, die nationale Dachorganisation 'autismus schweiz' veranstaltete am Samstag, den 12. September 2015 auf dem Berner Waisenhausplatz einen grossen Jubiläumsanlass mit Ständerat Herrn Claude Hêche .
    Die Presse berichtet gar nichts über dieses zweifellos schönes Fest !!!

    Gestern Abend war Info-Veranstaltung, die gut besucht war, für dieses Projekt und ich war selbstverständlich auch dort anwesend.
    Meiner Meinung nach verheissungsvoll, bin sehr gespannt, wie es anlaufen wird.
    Es bewegt sich auf jeden Fall etwas
    Am Anschuss an den 'offiziellen Teil' wurde hernach spontan geplaudert eben Smalltalk.

    Eines vorweg, Nachteilsausgleich ist ein Thema, das auch auf YouTube häufig angeklickt wird - also folglich alles andere als bloss eine 'Nebensächlichkeit' !!!
    Nachteilsausgleich ist selbstverständlich auch in unseren Nachbarländern, insbesondere in Deutschland, ein grosses Thema.
    In einer wirklich fortschrittlichen Kultur, des 21. Jahrhunderts, sollten eigentlich jegliche Nachteile, soweit praktikabel realisierbar, unkompliziert ausgeglichen werden, oder?


    Dieses eigentlich langweilige Video kam trotzdem auf über 1200 Aufrufe. Derartiges spricht ja schon für sich. . .