Liebe Emma
Oh das ist super zu lesen, danke für Deine Offenheit! Früher hatten wir so eine Magnettafel mit Kärtchen, alles was erledigt war konnte dann weggenommen werden. Das will er nicht mehr. Dann schreiben wir immer am WE eine Liste mit Kästchen zum abhaken, was er zu tun hat...ob mit oder ohne Zeitangabe, wenn mehr als zwei Dinge draufstehen fühlt er sich schon soooooo gestresst dass er nur noch bockt. Gerade vorhin hab ich zu ihm gesagt, er soll kurz die Sachen auf dem Boden im Zimmer weglegen, damit ich staubsaugen kann...da meinte er, das stehe nicht auf der Liste...zwei Sekunden später sagt er, Kompostkübel leeren wär nicht nötig auf die Liste zu setzen, er würds dann schon machen, so Pipifax sei nicht nötig zu schreiben...ziemlicher Widerspruch.
Du hast recht, ich glaube ich versuche nix mehr und wir schauen mit der Therapeutin nochmals, wie er Dinge anpacken soll. Das Problem ist, dass er sich sowas von nicht helfen lassen will von mir...und mich stresst es leider auch unendlich, wenn er den ganzen Tag verhängt und am Schluss dann alles am Abend getan werden muss, ich kann mich da schlecht rausnehmen irgendwie.
Das mit den Zielen und Zwischenschritten ist auch eine super Idee! Das mache ich mit ihm, ganz anschaulich, cool, das kann ihm auch Mut machen denn ich finde, wenn er sich helfen lässt kann er ganz sicher vieles erreichen.
Wir haben zusammen die Serie "the good doctor" geschaut, die Hauptperson ist so ein hochfunktionaler Autist der Chirurg wird...dieser hat auch alles im Handy programmiert...ich dachte, das wäre eine gute Inspiration denn der Typ ist natürlich toll, aber meist findet mein Sohn eine Idee gut, aber die Umsetztung klappt dann doch nicht...
Es beruhigt mich zu lesen wie Du lebst, selbständig aber nicht Dir selbst überlassen sozusagen, ein passendes Mass an Hilfe, das hört sich super an und macht mir Mut, danke!