Beiträge von Emma

    Hat jemand von den Erwachsenen (Selbstbetroffenen) schon eine Abklärung für HE hinter sich gebracht?
    Habe morgen den Termin bei mir zuhause und echt Angst. Also eher Panik weil fremde Menschen in meine Wohnung kommen und ich damit schon nicht umgehen kann. Und reden muss ich auch noch mit denen??

    Hallo liebes Forum
    Ich habe eine Weile lang überlegt, ob ich das Thema posten soll oder nicht und wenn ja, unter welcher Rubrik.
    Ich bin ja immer der Überzeugung (gewesen), jede Mögliche Hilfe zu erhalten, die ich nur erhalten kann. Eigentlich hat sich das auch nicht verändert- oder doch. Das Problem ist aber nicht die (nicht) erhaltene Hilfe, sondern dass ich nicht weiss, was ich im Moment genau brauche... Jaja, sehr kompliziert.
    Im Moment bin ich (noch mehr als sonst) Geräuschsensibel. Ich bewege mich im Alltag (inkl. zuhause und im Büro) nur mit noise-cancelling Kopfhörer von wirklich sehr guter Qualität. Ohne wäre ich wohl schon lange durchgedreht. Im Moment merke ich einfach, dass alles zu viel wird. Auch mit den Kopfhörern empfinde ich alles als sehr laut und auch soziale Kontakte sind kaum mehr möglich- waren zuvor aber auch schon wenig vorhanden. Was mir Halt / Struktur gibt, ist meine Arbeit. Und ich setze alle meine Energie ein, regelmässig zur Arbeit zu gehen und zu funktionieren. Die Arbeit gibt mir Struktur und ich merke, dass ich trotz verminderter Konzentration gute Arbeit Leiste und es mir gut tut zu sehen, dass es durchaus auch Bereiche gibt, in denen ich gut bin und gut funktioniere.
    Allerdings laufe ich seit längerer Zeit am Limit. Gestern durfte ich ins KIZ (Kriseninterventionszentrum) in Winterthur und hatte da auch ein Einzelzimmer. Allerdings bin ich nach etwas mehr als zwei Stunden völlig erschöpft und mit den Nerven völlig am Ende wieder ausgetreten, weil es irre laut war (im haus und auch draussen von der Strasse her). Ich hatte da wirklich auf Unterstützung gehofft aber das war wohl nichts. Ich wollte vor allem auch da hin, weil mir das alleine sein im Moment extrem schwer fällt. Nicht dass ich mich einsam fühle, ich merke einfach, dass ich mich wohler fühlen würde, wenn ich nicht alleine sein müsste.
    Nun meine Fragen:
    -Kennt jemand Strategien um Geräusche (wirkungsvoll) zu unterdrücken/eliminieren?
    -Hat jemand gute Erfahrungen mit speziellen Massagetechniken gemacht zur Entspannung (evtl. auch gleich Therapeuten angeben...)?
    -Was macht ihr, wenn ihr mit euch selbst überfordert seid?


    Ich möchte noch sagen, dass mein Betreuungsnetz (HA, Psychiaterin, Ergo, ERB...) wirklich alle ganz ganz tolle Arbeit leistet und es nicht an der fehlenden Unterstützung ihrerseits liegt, dass ich im Moment einfach nicht so richtig weiter weiss.


    Ich freue mich auf jegliche Anregung u/o Hilfsangebote
    LG
    Emma

    Wir waren heute zu viert (meine Schwester mit Partner und ich mit Partner) im Europapark. Es war super!! Ich fahre supergerne Achterbahn und bin heute wirklich ganz auf meine Kosten gekommen. Es war so toll.
    Wir haben die Eintrittskarten an der Autobahnraststätte Pratteln gekauft und mussten so am Eingang nicht anstehen. Wir habe dann an der "Information am See" so eine grüne Karte geholt wie uns empfohlen wurde. WICHTIGE INFORMATION DAZU: Die ausgewählten 6 Bahnen, an denen man mit 4 Begleitpersonen die Reihe umgehen kann, werden direkt am Informationsstand auf die Karte geschrieben. Also macht euch zuhause am besten schon Gedanken dazu. Wir haben uns die Bahnen mit langer Wartezeit und solche die "wild" sind aufschreiben lassen. Bei diesen Bahnen konnten wir durch den Ausgang direkt zur Bahn. Achtung: an den meisten Ausgängen hat es Drehkreuze die man nicht bewegen kann und deshalb etwas schwer zu durchgehen sind. An manchen Bahnen wird man beim Baby Switch durchgelassen.
    Nachdem die 6 Bahnen durch waren (im Durchschnitt 5 Minuten warten anstatt 40-70!!) sind wir abwechselnd mit dem IV-Ausweis auch durch den Ausgang zur Bahn und so ohne Wartezeit gefahren.
    Es war ein super super super toller Tag. Ja, es hatte sehr viele Menschen und es war viel los. Aber durch das Umgehen der Wartezeit an den Bahnen war es echt gut machbar für mich.
    Was mir Probleme bereitet hat, waren die langen Schlangen an den Getränkeständen und beim Essen (Restaurant und Essensstände). Das hat mich die meiste Energie gekostet.
    Auch noch wichtig als Feedback ist sicher, dass an den ruhigen Bahnen und in der Kinderwelt und bei den Bahnen für Kindern die Warteschlange oft nur ganz kurz war. Also braucht den grünen Schein am Besten für Bahnen wie Eurosat, Euromir, Poseidon, Arthur, Silverstar und so. Wenn man geräuschempfindlich ist, dann sind trotz minimierter Wartezeit Ohropax oder Kopfhörer empfehlenswert. An allen Bahnen kann man diese und auch Handtaschen und Rucksäcke deponieren und nach der Fahrt wieder mitnehmen.
    Für uns vier war es ein wirklich toller Tag und ich würde das ganze (trotz der vielen Menschen) sofort wiederholen!

    Ist irgendwie lustig, auf den eigenen Beitrag zu antworten...


    Also: ich habe beim Europapark direkt nachgefragt. Folgend ein Auszug aus dem Mail vom Europapark mit guten Nachrichten:


    Guten Tag
    herzlichen Dank für Ihre E-Mail. Wir freuen uns, dass Sie den Europa-Park besuchen möchten. Im Regelfall haben Gäste mit Behinderung (für die die vom TÜV vorgegebenen Einschränkungen nicht gelten) über den Ausgang Zutritt zum Fahrgeschäft, um so lange Wartezeiten zu vermeiden. Eine Begleitperson ist hierbei zugelassen.Im Falle, dass die Behinderung nicht sichtbar ist, kann vom Bedienerpersonal der Attraktion ein Legitimationspapier (Behindertenausweis, Autistenpass o. ä.) verlangt werden. Für unsere Achterbahnen „Arthur“, „Blue Fire“ und "Silverstar" sind die Vorgaben sehr streng. Mit Beinprothese dürfen diese Attraktionen nicht gefahren werden, da der Rückhalt durch den Sicherheitsbügel nicht mehr gewährleistet ist.Für alle anderen Achterbahnen gilt:Sollten Sie in der Lage sein kurze Strecken mit teilweise engen und steilen Treppenanlagen ohne fremde Hilfe und ohne Gehhilfe zu bewältigen, dürfte einer Fahrt grundsätzlich nichts im Wege stehen. Grund hierfür ist, dass unsere Gäste im Falle einer Störung (z.B. Stromausfall bei einem Gewitter) selbstständig das Fahrgeschäft verlassen können müssen. Ferner ist es wichtig, dass sich die Sicherheitsbügel korrekt schließen lassen.Die Regelung wurde dahingehend erweitert, dass es Gästen mit Behinderung nun möglich ist, einige Fahrten mit der Familie (max. 4 Personen) zu machen. Hierzu wenden Sie sich bitte an die Info am See. Dort erhalten Sie gegen Vorlage des Legitimationspapieres (Behindertenausweis, Autistenpass o.ä.) eine grüne Karte. Gegen Vorlage dieser Karte in Verbindung mit dem Behindertenausweis können Sie sechs Attraktionen Ihrer Wahl (unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen) nutzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Familie die Fahrten nur zusammen mit dem Behinderten machen darf.Wir hoffen, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und wünschen viel Spaß bei Ihrem Besuch.Mit herzlichen Grüßen aus dem Europa-ParkGabi GutTeamassistentin AttraktionenEuropa-Park GmbH & Co Mack KGEuropa-Park-Straße 277977 Rust bei FreiburgTel.: +49 (7822) 77-12100Fax: +49 (7822) 77-12105E-Mail: gabi.gut@europapark.deHomepage: http://www.europapark.de



    Wir werden das ausprobieren und berichten!

    Hallo!
    Gerne würde ich (Betroffene, 34j) mit meiner Schwester und unseren Partnern in den Europapark.
    War da schon jemand und hat hilfreiche Tipps?
    Aus den Freizeitparks in den USA kenne ich die 'Sonderregelung', dass man mit einer Behinderung (egal welcher Art) zt die Warteschlange an den Bahnen minimieren kann indem man entweder durch einen separaten Eingang geschleust wird oder man zt auch einen Zettel erhält auf dem steht, wann man zurück kommen kann zur Bahn. Man muss dann so lange warten wie die anderen, aber eben nicht in der Schlange mit allen anderen. Das gibt dann auch die Möglichkeit, sich etwas zurück zu ziehen und zur Ruhe zu kommen.
    Also, hat jemand von euch (Familien mit Betroffenen oder selbst schon Erfahrungen gesammelt in Rust?
    Liebe Grüsse und Danke schon einmal für die Rückmeldungen :)

    Hallo


    Ich war ja am Kongress in Edinburgh und musste mit dem Flugzeug reisen... Da gibt es in meinem Falle immer so einige Probleme (trotz dem ich Erwachsen bin)!
    1. Ich bin überfordert mit all den Menschen und Geräuschen und würde den Weg zum Flugzeug alleine wohl kaum finden
    2. Ich habe noch somatische Erkrankungen und dadurch immer ziemlich viele Medi im Handgepäck (auch flüssige) welche die Sicherheitskontrolle manchmal ziemlich in die Länge ziehen
    3. Ich trinke nur Evian (keine andere Marke von Wasser) und Kaffee (Sorte egal)
    4. Ich habe oftmals noch Trinknahrung im Handgepäck (Flaschen à 200ml)


    Ich habe ein paar hilfreiche Erfahrungen, die ich euch weitergeben möchte dazu:
    1. Jeder (grössere) Flughafen bietet eine 'Special Assistence' an, für Menschen, die beim Reisen (Check-in bis Boarding) /Transit durch den Flughafen Unterstützung benötigen. Am, Flughafen Zürich wird der dienst durch Careport http://www.careport.ch/de/persoenliche-betreuung.html geleistet. Die Assistenz ist Kostenlos und wird finanziert durch einen Beitrag, der jeder Reisende mit dem Kauf eines Flugzeugtickets mitfinanziert. Die Assistenz hilft einem beim Check-in und begleitet einem vom Sammelpunkt aus bis zum/ins Flugzeug, inkl. Hilfe bei den Sicherheitskontrollen. Ich habe damit sehr sehr gute Erfahrungen gemacht. ich habe die Assistenz schon mehrfach in Anspruch genommen und wurde immer sehr respektvoll und zuvorkommend behandelt. WCIHTIG: die Assistenz muss entweder gleich bei der Buchung angemeldet werden (durch das Reisebüro oder die Fluggesellschaft) oder aber spätestens 48h vor dem Flug. (Buchungscode bei ASD: DPNA (Disabled Passenger Needs Assistance): Sie benötigen aufgrund einer geistigen Behinderung Unterstützung während der Reise.)
    2. Die Assistenz nimmt sich alle Zeit, einem zu erklären was genau in einen separaten Behälter für die Sicherheitskontrolle gelegt werden muss und man hat danach auch viel Zeit alles wieder einzupacken. Mit der Assistenz werden Menschenmassen wo möglich geniessen (separate Fahrt mit einem Mini-Bus zum Flugzeug, Sicherheitskontrolle bei der Warteschlange für First-class-Passagiere ohne oder mit minimaler Wartezeit).
    3. Dieses Mal hatte ich zum ersten Mal ein (Ärztliches-) Attest für das Wasser (Evian-Flaschen à 500ml) dabei und es war KEIN PROBLEM dies durch die Sicherheitskontrolle mitzunehmen (sowohl in Zürich als auch in Edinburgh). Ich denke, das gilt nicht nur für Wasser. Die Flüssigkeiten werden noch separat in einer Maschine getestet und dann erhält man sie zurück (ungeöffnet, OP). Das war für mich-und ist sicherlich auch für andere Betroffene die sehr wählerisch sind in Nahrungs- u/o Flüssigkeitsaufnahme- eine grosse Erleichterung. Bei der letzten Reise konnte ich nichts mitnehmen und habe dann halt (ja, ich bin seeeeehr wählerisch bei den Getränken....) über 20 Stunden nichts getrunken ausser einem Kaffee (ohne Milch-Laktoseintoleranz...) und mein Kreislauf fand das nicht so toll.
    WICHTIG: Attest möglichst nicht nur auf Deutsch sondern am besten auch noch in Englisch!
    4. Trinknahrung braucht kein Attest (zumindest am Flughafen Zürich). Die gut gekennzeichneten Flaschen (Medizinische Trinknahrung für Bilanzierte Diät) kennen die MA der Sicherheitskontrolle.


    Ich hoffe, ihr könnt von den Infos in Zukunft auch profitieren!

    Hallo Zusammen


    Ich bin aus dem -tatsächlich 6 Tage lang sonnigen!!- Schottland zurück.
    Der Kongress war für mich sehr spannend und informativ. Als Betroffene fühlte ich mich zudem sehr wohl weil ganz viel -sowohl durch das Kongresszentrum selbst als auch die Organisatoren- unternommen wurde, damit ich (als Aspie) mich nicht 'falsch' oder (zu) überfordert und überflutet gefühlt habe mit all den Eindrücken und sensorischen Reizen. ZB gab es am Abend vor dem Start die Möglichkeit der Registrierung für Betroffene, die so viel ruhiger verlief als am nächsten Tag, als sich die restlichen ~1600 Teilnehmer registrieren mussten! Auch eine Führung/ ein Rundgang durch das relativ leere Kongresszentrum am Donnerstag Abend war möglich. So konnte ich mich orientieren, schauen wo der 'Quiet room' und der 'ruhige Lunch-Room' waren und mich auch sonst umschauen. Den Quiet room fand ich persönlich SUUUPER! :thumbsup:
    Es gab einen Sessel mit so einer Art Kugeldecke in die man sich einhüllen konnte, eine tolle Beleuchtung und es war tatsächlich sehr ruhig obwohl im ganzen restlichen Kongresszentrum sehr viel los war. Zum Kongresszentrum selbst ist zu sagen, dass zb aus allen Toiletten die Luft-Handtrockner entfernt wurden und durch Papierspender ersetzt wurden. Für die Natur wohl ein Nachteil, für geräuschempfindliche Menschen wie mich aber extrem wertvoll. Was auch absolut toll war, war die Beschriftung zum Quiet room: Es gab Sticker auf dem Boden, denen man folgen konnte. Ich musst also nicht auch noch die ganze Menschenmenge anschauen als mir alles zu viel wurde: ich konnte einfach auf den Boden schauen und den Stickern folgen bis ich 'in Sicherheit' war :)
    Ich habe wenige aber ganz tolle und interessante Menschen kennen gelernt. Das ganze, was ich gehört, gesehen und gelernt habe, muss ich aber erst noch sortieren und verarbeiten. Ich werde euch noch berichten...


    Lg
    Emma

    @ Regenbogen
    Danke für deinen (off-topic) Input.
    Ich finde es toll, dass du mit 'unmedizinischen' Massnahmen so viel erreichen konntest.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, Sport ist nicht so mein Ding. Ich gehe ins Aquafit und spazieren, mehr aber auch nicht.
    Die Ernährung ist durch meine Nahrungsmittelintoleranzen schon arg eingeschränkt, sodass ich eh zu genügend Obst und Gemüse komme, wenn ich das Essen nicht grad total verweigere.
    Ich kann die Schmerzen die meiste Zeit recht gut aushalten u/o ausblenden doch wenn ich am Morgen kaum aus dem Bett komme oder den Haarföhn nicht halten kann, dann ärgert mich das. Heute habe ich erfahren, dass es mit grösster Wahrscheinlichkeit an der fehlenden medikamentösen Therapie liegt, dass sich meine Augen verschlechtern. Nicht das Sehen an sich sondern der Augenhintergrund.
    Das ist frustrierend.
    Aber ich habe endlich eine KoGu für ein Medikament erhalten und hoffe, nicht nur weniger Schmerzen zu haben sondern auch die Begleitsymptome in Schach halten zu können.
    Grundsätzlich finde ich nicht die Schmerzen schlimm, sondern die Einschränkungen die daraus resultieren. Ich brauche meine Hände für meine anderen medizinischen Therapien und wenn das tägliche Katheter wechseln ein Ding der Unmöglichkeit wird, ist das einfach nur doof.
    Lg

    Zitat

    Es bewährt sich m.E. nach, am besten eine Person zu suchen, die die anderen player informiert ( zB von Arzt zu Arzt).


    Stimmt! Es gibt tatsächlich engagierte Fachpersonen die das tun :thumbsup: und ich habe davon sehr profitiert. Nicht nur bei der 'Aufklärung/Informationen' sondern auch bei akuten Problemen in der die Vertrauens(Fach)Person sich für Lösungen einsetzt.
    Aus Erfahrung weiss ich, dass nicht alle med. Fachpersonen gleich offen sind für Neues oder Unbekanntes. Da kann ein 'banaler' Diabetes den man seit über 20 Jahren hat plötzlich den Pflegenden das Gefühl geben, sie seien Allwissend. Genauso aber gibt es wissbegierige Personen die gerne lernen und ihr (Fach-) Wissen erweitern.
    Bei Phytotherapeuten habe ich beides erlebt: Verständnis und Entgegenkommen aber auch Ignoranz und Sätze wie 'jetzt tun sie doch nicht so kompliziert!'
    Nur nicht aufgeben!!
    Als Pflegefachfrau habe ich eben auch beides erlebt: informierte Patienten die gerne ihr Wissen teilten aber auch chronisch Kranke die sich in ihren Mustern eingesessen hatten und selbst nicht offen waren für ein Feedback. Ich glaube, beide Seiten müssen wollen.

    Lieber Fritz
    Du hast Recht,ich habe grosses Glück mit dem Support den ich erhalte. Aber vielleicht ist ein Teil meiner Einstellung auch ein Teil des Glücks. Ich habe durchaus ganz negative, depressive Momente oder Lebensphasen. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, nicht die Last der Welt auf meinen Schultern tragen zu müssen (uh- wenn ich mir das gerade so vorstelle, bildlich.....). Ich glaube Iris hat in einem anderen Thread geschrieben, dass du vielleicht deine Sichtweise ändern solltest (oder so ähnlich). Ich denke, das Beispiel mit dem halb vollen und halb leeren Wasserglas ist ein gutes. Zudem könnte man das Glas auch leer trinken und ein Problemlöser sein! Ich weiss dass du zB ein immenses Wissen über Pflanzen hast. Das finde ich supercool! Wenn man mit dir zusammen auf einem Spaziergang ist, hat man immer ein super Lexikon dabei. Das macht echt Spass. Aber ich weiss auch, das dein/unser Verhalten als Betroffene andere ziemlich nerven kann.
    Ich verstehe dass du sagst, unsere Lobby wäre nicht gross genug. Aber manchmal finde ich, die kleinen Messages wichtiger als das Ansprechen der grossen Masse. Wenn du dein Namensschild zB nicht trägst bei der Arbeit und sich jemand darüber aufregt oder daran stört, wieso versucht du ihm den Grund dafür nicht einfach (kurz) zu erklären? Vielleicht weckst du seine/ihre Neugier und die Person fragt nach. Eine gut informierte Person kann die Lobby vergrössern!
    Liebe Grüsse

    Auch ich muss mich wieder einmal über deine Verallgemeinerung ärgern, Fritz. Bekommt 'man' als Erwachsener mit hoch funktionalem Autismus keine Hilfe oder bekommst du nicht die Hilfe die du dir wünschst und auch brauchst? Ich (ASS Betroffene Erwachsene) habe/erhalte, zumindest was meine ASS betrifft, jede Hilfe die ich brauche. Ich darf mit dem Auto zuu Arbeit, kann dort parkieren obwohl die Parkplätze sehr limitiert sind und ich laut Parkreglement keinen Anspruch auf einen Parkplatz hätte, darf bei der Arbeit Kopfhörer tragen, habe eine Begleitkarte der SBB die es mir bzw meiner Begleitperson ermöglicht, gratis mitzufahren in öV, ich erhalte Unterstützung von meinem Hausarzt (der auch bereit ist, mir Termine an Randzeiten zu geben damit ich nicht im Wartezimmer sitzen muss), habe mit meiner Therapeutin und der Ergotherapie Tagesabläufe erarbeitet, mit der Physiotherapie Bewegungsabläufe optimiert und so weiter.
    Meine Überzeugung ist es, dass ich nicht alles (alleine) können muss aber ich selbst Schuld bin, wenn ich nicht um Hilfe bitte. Es gibt i ( für Erwachsene) nur da die Hilfe die benötigtwird, wo sie auch verlangt wird. Wenn niemand weiss was 'man' bzw du brauchst, (und du ja vom hochfunktionalen Betroffenen ausgehst) kann man auch keine Hilfe erwarten. Auch NTs können keine Gedanken lesen...
    Was wünschst du dir (für dich u/o andere erwachsene Betroffene) denn für Hilfe?
    Weisst du, Fritz, ich bin auch körperlich Krank, habe nicht nur die ASS. Im Bereich ASS erhalte ich aber weitaus die grössten Hilfestellungen. Ich habe Rheuma und starke Schmerzen die mich sehr in meinem Alltag einschränken. Was es gibt Medikamente die vielleicht helfen könnten, aber meine Krankenkasse bezahlt sie nicht. Das finde ich sehr blöd. Tja...
    Doch noch einmal die Frage an dich: Was erwartest du denn für Hilfe?

    Ich kenne das Glas zerschlagen und herumwerfen auch nur von mir selbst (ASS vom Asperger-Typ). Bei mir ist es schon länger her, dass ich das regelmässig gemacht habe, in der Regel bei Überforderung durch Reize und Gefühle und wie Moira schon beschrieben hat, in Momenten in der mich die verbale Kommunikation überfordert hat. Ich habe mich auch oft mit den Scherben selbst verletzt. Heute kann ich zwar nicht besser reden aber ich kann schreiben und habe andere Notfallstrategien erlernt die ich im Idealfall auch anwenden kann.
    Med hat lange gedauert bis das funktioniert hat und ich hatte grosse Unterstützung dabei. Eine Weile lang durfte ich Gipsblöcke (von meiner Gestaltungstherapeutin selbst gegossen) mit einem Hammer (kontrolliert/unter Aufsicht) zerschlagen. Das hat mir geholfen, die Gefühle zu kontrollieren bis ich sie 'herauslassen' durfte. Zudem konnte ich in der Therapie schreiben oder malen um zu versuchen mich auszudrücken.

    Ich bin mir nicht so sicher, Fritz, ob du recht hast. Ich denke, es kommt immer sehr auf das Publikum oder die Leute an. In meinem Freundeskreis sind Menschen mit Beeinträchtigungen (jeglicher Art) eher akzeptiert als jemand der sich 'verstellt' und Tussi ist oder sein möchte.
    Manchmal, wenn ich deine Beiträge lese, habe ich den Eindruck, du suchst nur Fehler bei den Anderen. Ich weiss, dass ich meinen Autismus nicht 'abstellen' kann, aber ich versuche auch, mich mit Menschen zu umgeben, die mich so akzeptieren wie ich bin. Ich wurde in meinem Leben zudem öfters wegen meiner Stoffwechselstörung gemobbt oder stigmatisiert oder ausgeschlossen als wegen meiner ASS. Vielleicht musst du selber einmal umdenken. Ich habe den Eindruck, du siehst dich (und alle anderen mit einer ASS) immer als Opfer.
    Ja, es gibt immer wieder grosse und kleine Probleme im Leben. Manche sind durch die ASS bedingt, andere einfach 'normal'. Wir sind nicht alle gleich, das wäre ja auch langweilig. Du sagst immer wieder, man soll Menschen mit einer ASS mit ihrer 'Andersartigkeit' akzeptieren. Vielleicht musst du auch die Andersartigkeit der NTs einfach mal akzeptieren...

    Aufnahme auf Tonband (Wie so ein diktaphon) oder zeichnen? Ich finde dass weniger oft mehr ist, also auch ein Konzentrat wie 'zu viele fremde Menschen aber schöne Steine am Wegrand' kann mir helfen.
    Ka viele unbekannte Menschen können sehr viel Stress verursachen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, an einzelnen Aktivitäten nicht teilzunehmen, so als Kompromiss.

    Hat deine Tochter Angst vor dem 'ungeplanten' Ablauf im Klassenlager? Vielleicht könnte es ihr in diesem Fall helfen, wenn die Lehrer ihr in etwa sagen könnten was sie machen werden und/oder wie der Tagesablauf aussehen wird. Mir hilft es auch heute noch in unbekannten Situationen (zB Ferien) Tagebuch zu schreiben um danach zu sehen was gut und was nicht so gut gelaufen ist. Zudem gibt das auch meiner Therapeutin eine Möglichkeit mir objektives Feedback zu geben.
    kann deine Tochter sagen was ihr Angst macht?