Beiträge von Pinguin

    Hallo
    Keine einfache Frage.... Etwas Ansporn und viel gutes Zureden wird dein Sohn sicher brauchen, um sich auch an Neues heranzutrauen. Ob es etwas bringt, ihn richtig zu etwas zu zwingen, weiss ich nicht.
    Dass er dann in der Situation doch ganz zufrieden wirken kann, ist nachvollziehbar. Es ist ja dann nun mal so, dass man eben im Hallenbad ist und man wohl auch noch bleiben muss, warum also nicht das Beste drauss machen?
    Von sich aus wird er aber kaum wieder dahin gehen wollen. Daher würde ich eher versuchen herauszufinden, warum sich sein Verhalten ändert. Ein vermehrtes Bedürfniss nach Ruhe und Rückzug habe ich, wenn ich überfordert bin. Wenn die 'Grundsituation' ok ist, bin ich auch motiviert und traue mir Neues zu. Du schreibst, er ändert sich, seit er in der Schule ist. Kann es sein, dass er damit noch nicht zurechtkommt? Gibt es dort Probleme?


    Mach dir keinen Druck mit all dem was er lernen soll. Wichtig ist, dass er sich wohl fühlt und sich sicher fühlt. Wenn er dann sieht, was seine Geschwister, Klassenkameraden usw. können und er mehrmals die Möglichkeit dazu hat, wird er von sich aus und ohne Zwang lernen wollen. Vieleicht etwas später als Andere, aber das spielt keine Rolle. Bis ich ca. 20 Jahre alt war, hatte ich überhaupt kein Interesse an schönen Kleidern und keine Ahnung von Mode. Ich habe immer Jeans und irgendein Tshirt getragen. Das erste Mal eine Verabredung mit einem Mann, hatte ich mit 19. Und Skifahren kann ich auch heute noch nicht. :wacko: Trotzdem habe ich ein erfülltes Leben mit zwei Kindern, einem Partner, Job usw. Dazu muss man nicht alles können. Also lass ihm all die Zeit, die er braucht und bietem ihm Gelegenheiten zum lernen und ausprobieren. Ermutigungen und Lob sind nie falsch dabei.


    Liebe Grüsse

    Hallo Regenbigen
    Die Idee jemanden mitzunehmen finde ich gut. Ich hasse Arzt oder Zahnarztbesuche und versuche sie immer zu vermeiden. Ich bin dann den ganzen Tag kaum ansprechbar und nur gestresst. Beim Arzt kann ich mir nichts wirklich merken und weiss auch nicht mehr, was ich sagen wollte.
    Mein Partner hat mir immer wieder angeboten, dass er mitkommt, was ich aber lange abgelehnt habe. Inzwischen kommt er meistens mit. Manchmal wartet er draussen im Wartezimmer. Und schon das hilft. Erstens muss ich mich nicht um die Anfahrt (also pünktlich losfahren, Weg finden, Parkplatz finden usw.) kümmern und zweitens fühle ich mich weniger ausgeliefert. Klar der Arzt fragt oder tut das Gleiche, wie wenn ich alleine wäre, aber trotzdem ist es einfacher. Das Gefühl, dass jemand da ist, dem man vertraut hilft. Und natürlich kann er mir auch helfen, nichts zu vergessen und alles zu verstehen.


    Hast du den schon jemanden gefragt, ob er mitkommen kann? Ich weiss, es ist nicht schön, wenn man um Hilfe bitten muss. Das tut niemand gerne. Wer gibt schon gerne zu, etwas nicht zu können?
    Doch eigentlich ist doch jeder auf die Hilfe von Anderen angewiesen. Die einen bei vermeintlich einfache Dingen, wie eben ein Arztbesuch, ein Telefonanruf usw., andere bei komplizieren Sachen (z.B. lassen die meisten ihr Haus vom Architekten planen und machen es nicht selbst). Es gibt ja sicher auch vieles, was du besser als andere kannst. Und ich finde, jeder soll das tun, was er gut kann. Und bei den anderen Dingen kann man sich auch helfen lassen. (Nicht dass ich das gerne tue oder immer könnte ;) )


    Wenn sich jetzt niemand findet zum mitkommen, könntest du dir ja auch einige Fragen überlegen und die dann aufschreiben und mitnehmen. Du könntest dir überlegen, was dir bei einer Ärztin wichtig ist und dazu Fragen notieren. Oder auch Punkte ansprechen, die dir wichtig sind. Als Beispiel könntest du fragen, wie sie das sieht, dass du keine Medikamente nehmen möchtest.
    Und auch die Antworten würde ich aufschreiben und dann in Ruhe zu Hause nochmals überdenken.


    Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag!

    Danke für deine Antwort.


    Mobbing war es eher nicht, würde ich sagen. Das ist ja das Verwirrende: Es sind alle nett und 'normal' zu mir. Ich unterhalte mich jeden Tag mit ihnen und denke, ich verstehe mich gut mit ihnen und plötzlich passiert wieder so etwas. Wenn sie immer komisch, unfreundlich oder abweisend wären, würde ich es wenigstens verstehen. Aber so...


    Gut ja ich bin wohl eher ruhig und jetzt nicht so die Draufgängerin, vielleicht schätzen einige mich so ein, dass ich nirgends hin mit will. Aber ist es nicht normal dann wenigstens zu fragen? Ist ja nicht so, dass sie mich schon x-mal gefragt hätten und ich wäre nie mit.
    Vielleicht schätze ich ja alle falsch ein?! Woran erkenne ich, dass jemand mich mag?


    Ein Beispiel das mir noch eingefallen ist, wäre mein Geburtstag. Ausser meiner Mutter und meiner Schwester meldet sich niemand bei mir. Meinem Partner schreibt die halbe Verwandtschaft und meist noch ein paar Kollegen eine kurze Sms oder ruft an. Bei der Arbeit sehe ich auch, wie es bei den Geburtstagen ist. Alle gratulieren rsp. bekommen Anrufe, Sms usw. Und ich melde mich ja jeweils an den Geburtstagen oder an meinem bringe ich etwas mit (dafür haben sich dann natürlich schon paar bedankt und sie haben mir dann auch gratuliert logischerweise).


    Das Fest war privat. Es war so eine Art um zehn Jahre verspätetes Hochzeitsfest. Zuerst hatte ich gedacht, sie hat nur diejenigen eingeladen, die sie damals schon kannte (das war einer aus dem Team). Das wäre ja ok gewesen. Dann habe ich aber mitbekommen, dass alle eingeladen waren ausser mir, sogar ein Kolege den sie nur flüchtig kannte.


    Ja das mit die Leute direkt fragen ist nicht so meine Stärke... Das traue ich mich fast nie. Eigentlich habe ich es nur ein Mal getan und es hat nichts gebracht, es wurde nur schlimmer. Ich fühlte mich wie der letzte Idiot, weil ich gesagt hatte, dass mich etwas belastet und traurig macht. Die Situation hat sich nicht geändert und die anderen meinten nur, sie seien schon überrascht, dass ich das so sehe. Und sie würden es nicht verstehen. Wahrscheinlich habe ich es falsch angestellt und das Falsche gesagt oder getan. Keine Ahnung.

    Ob es eine wirksame Therapie bei DDNOS gibt, weiss ich leider nicht.
    Grundsätzlich sehe ich es aber sehr ähnlich wie Regenbogen: Ich bin bei der Wirksamkeit von allen Therapien sehr skeptisch und grundsätzlich, kann sich jeder nur selbst helfen.


    Selber war ich nur einige Male bei einem Psychologen. Es ging dabei aber nicht um eine eigentliche Therapie sondern mehr um ein Coaching. Und das war in einigen Punkten hilfreich, weil er mir wirklich praktische Tips geben konnte.
    Ich habe aber leider bei einigen Freunden, Bekannten und Familienangehörigen miterlebt, wie es ihnen während/nach Therapien ging. Ein positives Beispiel kenne ich da nicht.


    Daher stimme ich Regenbogen zu. Hilfe von anderen kann man nicht erwarten und ist wohl auch nur sehr eingeschränkt und punktuell möglich. Wenn ich eine konkrete Frage habe, ist es hilfreich, wenn ich eine Erklärung erhalte.
    Damit es einen besser geht, kann man nur sich selbst und sein bisheriges Leben akzeptieren und annehmen lernen. Und dann kann man nach vorne sehen.
    Hilfreich fand/finde ich dabei positive Beispiele. Wenn ich sehe, wie mein Partner Situationen angeht und erfolgreich ist, habe ich eher den Mut es auch zu probieren. Und so öffnen sich immer wieder neue Wege.

    Hallo
    Mir passiert das immer wieder, dass ich offenbar für Andere unsichtbar bin. Als Beispiel: Ich arbeitete in einem kleinen Team von vier Personen (ich inkl.). Zwei davon waren miteinander verwandt. Eines Tages haben sie sich darüber unterhalten, dass sie ins Kino gehen wollen. Zuerst dachte ich, ok die Zwei sind Cousins und wollen etwas zusammen unternehmen. Da ist kein Platz für Andere. Doch dann fragten sie den anderen Teamkolegen, ob er auch mitkommen wolle. Warum mich nicht? Ich war im gleichen Raum, es war allen klar, dass ich alles gehört hatte. Zu mir sagte niemand auch nur ein Wort.


    Ein anderes Beispiel: An einer anderen Arbeitsstelle arbeitete ich mit mehreren Frauen zusammen. Mit einigen habe ich mich ganz gut verstanden. Wir unterhielten uns in den Pausen oder nach der Arbeit oft. Es war lustig und sowohl ich, als auch die Anderen erzählten auch Privates. Als ich dort aufgehört habe zu arbeiten, sagten einige es sei sehr schade und wir würden uns auf jeden Fall wieder sehen. Zu zwei hatte ich noch kurz Kontakt, aber nur weil ich mich gemeldet habe. Von Anderen kommt nichts.


    Oder dann werden alle Alle im Team Einladungen für ein Fest verteilt und ich werde einfach komentarlos weggelassen. Nicht ein Mal irgend ein doofer Spruch. Und den Anderen fällt es nicht ein Mal auf.


    Ich frage mich wirklich, was ich falsch mache. Smaltalk finde ich zwar nicht sehr sinnvoll, kann es aber inzwischen ganz gut. Ich erzähle von mir, höre aber auch gerne zu, wenn der Andere erzählt. Ich stelle auch Fragen, damit Gespräche weitergehen. Die meisten Menschen scheinen gerne mit mir zu reden. Das hat mir auch mein Partner bestätigt.
    Auch finde ich oft gemeinsame Interessen, über die man sich unterhalten kann (die Kinder, die Haustiere, die Arbeit, das Haus, das Studium, Urlaub usw. je nach Gesprächspartner halt).


    Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Oder habt ihr Tips?
    Wäre echt froh, wenn ich wüsste woran es liegt....

    Naja was das Malen bringen soll, ist mir jetzt auch nicht ganz klar. Wenn er sich nichts vorstellen kann, soll er im Internet oder in der Fachliteratur nachlesen.
    Druck auszüben finde ich für einen Arzt auch nicht ok. Und ich würde ihm klar sagen, dass du da nicht anrufen kannst. Wenn du es beschläunigen möchtest, kannst du ihn ja fragen, ob er anrufen kann. Wenn es für dich aber in Ordnung ist zu warten, sehe ich keinen Grund zu drängen. Warum findet er, es sollte schneller gehen?


    Auch würde ich ihn fragen, wozu du alles aufmalen sollst. Wie gesagt, wenn es nur darum geht, dass er es sich besser vorstellen kann, soll er nachlesen. Vielleicht hat es aber auch irgend einen therapeutischen Wert? Ich kenne mich nicht wirklich aus mit Therapien, aber wäre ja möglich... Ein guter Freund von mir ist Asperger Autist und war lange Zeit in einer psychiatrischen Klinik. Dort gab es auch eine Maltherapie. Ich hab ihn gefragt, was das bringen soll, weil ich keinen Sinn darin sehe, irgendetwas zu zeichnen oder zu malen. Er hat mir erklärt, dass es darum geht, Gefühle oder Anderes, das man nicht in Worte fassen kann, zum Ausdruck bringen kann. Vielleicht geht es in diese Richtung?
    Am besten du fragst ihn. Und wenn es nicht geht, ihn darauf anzusprechen, schreib ihm ein Mail oder schreib alles auf und bring es beim nächsten Mal mit.


    Natürlich bist du wütend auf die Täter und auf alle, die dich im Stich gelassen haben. Es ist sehr schlimm, was dir alles passiert ist. So etwas kann man nicht einfach vergessen. Für mich stellt sich jetzt einfach die Frage, was du möchtest. Möchtest du, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden? Ginge es dir dann besser? Wenn ja, wie soll das gehen? Rechtlich hast du alle Möglichkeiten ausgeschöpft oder? Möchtest du, dass alle erfahren, was sie getan haben? Du kannst ein Buch oder einen Artikel darüber schreiben und veröffentlichen. Das bedeutet aber auch, dass bei dir nochmals alles aufgewühlt wird. Möchtest du das wirklich?
    Die andere Möglichkeit wäre, dass du dich auf deine Zukunft mit deiner Partnerin konzentrierst. Dass du versuchst einen Weg zu finden, trotz deiner Vergangenheit glücklich zu sein. Tu Dinge, die du gerne machst, die dich ausfüllen und glücklich machen. Deine Vergangenheit wird dich immer wieder ein holen. Das ist klar und lässt sich nicht verhindern. In diesen Momenten, ist es wichtig, nicht alles für sich zu behalten. Rede mit deiner Partnerin, mit Freunden oder schreib in deinem Blog darüber. Ich weiss nicht warum, aber dadurch geht die Vergangenheit immer weiter weg und wird weniger schmerzhaft.
    Aber versuch dann immer wieder in dein jetztiges Leben zurückzufinden.
    Es ist absolut ungerecht, was passiert ist ja, aber weder du noch jemand anderes kann es rückgängig machen. Du kannst nur versuchen, für dich und für deine Freundin eine positive Zukunft zu gestalten.


    Liebe Grüsse

    Hallo


    Ich finde es toll, dass du trotz den vielen schlechten Erfahrungen weiterhin versuchst Hilfe zu erhalten! Bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich überhaupt jemandem erzählt habe, dass ich Probleme habe. Und dann hat es nochmals mehrere Jahre gedauert, bis ich vor Kurzem angefangen habe, Hilfe zu suchen. Jetzt warte ich auf einen Termin, um eine Abklärung auf Asperger zu machen.


    Bezüglich Tinitus usw. kann ich dir nicht von eigenen Erfahrungen berichten, da ich damit keine Schwierigkeiten habe. Einzig in starken Stresssituationen nehme ich meine Umwelt nur noch wie durch Nebel wahr und Geräusche sind extrem laut. Ich habe aber von vielen Autisten gelesen, dass sie Ähnliches erleben wie du. Du bist also sicher nicht allein damit.


    Regenbogen stimme ich voll und ganz zu: Es bringt nichts, in der Rolle des Opfers zu bleiben. Das was dir passiert ist, ist schrecklich und natürlich bist du das Opfer. Du hast an nichts schuld. Und du musst das was geschehen ist, weder schön reden noch verstecken. Den Tätern musst du nicht verzeihen. Aber lass nicht zu, dass sie dir auch dein jetztiges Leben zerstören. Sie haben in der Vergangenheit genug angerichtet. Deine Zukunft gehört dir.


    Mein Vater hat mich jahrelang bedroht, angeschrien und beleidigt. Ich hatte ständig Angst vor ihm. Ich habe mich als Opfer angesehen und war wütend und verzweifelt, dass mir niemand half. Mit mir hatte ich Mittleid. Trotzdem habe ich immer wieder versucht, etwas zu tun, was meinem Vater gefällt. Ich wollte ihn glücklich machen. Auch nachdem ich ausgezogen war, habe ich es immer wieder versucht und die Geschehnisse aus meiner Kindheit haben mich immer wieder eingeholt. Nach vielen erneuten Enttäuschungen, habe ich es aufgegeben. Ich hasse meinen Vater nicht, aber ich lasse nicht mehr zu, dass er oder das was er getan hat mein Leben beeinflusst. Das gelingt nicht von heute auf morgen und es gibt auch 'Rückfälle', aber es lohnt sich.


    Liebe Grüsse

    Hallo zusammen


    Grundsätzlich stimme ich meinen Vorschreiberinnen zu: Ein durchschnittlich inteligenter Asperger wird in der Lage sein, alles zu lernen. Möglicherweise wird es bei den einen Punkten etwas länger dauern oder er benötigt mehr/andere Anweisugen/Anleitungen als andere.
    Aber lernbar ist alles.


    Wichtig finde ich noch, dass man nicht ausser Acht lässt, dass man auch als Asperger nicht alles können muss. Man kann auch glücklich sein, wenn man nicht lernt an eine Party zu gehen, wenn das für einen zu laut oder zu voll ist. Wenn man beim Fussballspielen keinen Überblick hat, muss man das nicht zwingend lernen usw.
    Hier würde ich versuchen im Gespräch heraus zu finden, was euer Sohn wirklich möchte und was (im Moment) nicht.


    Liebe Grüsse

    Liebe Minnie,


    Ich bin keine Expertin oder Therapeutin, habe aber schon mit vielen unterschiedlichen Kindern zusammengearbeitet, darunter auch autistische Kinder. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass Zwänge vor allem in Stresssituationen ausgelebt werden. Ein Mädchen schrie sehr laut und biss sich selber immer wieder in den Arm, andere wiederholten immer die gleichen Sätze oder Worte usw.
    Ich selber vermute, dass ich Asperger Autistin bin und auch ich habe Verhaltensmuster, die man als Zwänge bezeichnen würde. Diese treten immer dann zum Vorschein, wenn ich unter Stress stehe, eine Situation mich überfordert. Immer das Gleiche zu tun, zu sagen oder zu wiederholen beruhigt. Es ist vorhersehbar.


    Aus diesem Grund würde ich auch eher positives Verhalten bestärken als unerwünschtes zu bestrafen. Ich denke nicht, dass Lea 'mit Absicht' ihre Zwänge auslebt. Vielleicht hat sie beim Spielen etwas beunruhigt. Ein anderes Kind würde vielleicht anfangen zu weinen oder zu dir kommen und Fragen stellen. Lea versucht durch die Zwänge einen Ausweg zu finden.
    Natürlich kann ich aber verstehen, dass du da nicht 'mit spielen' möchtest. Mein Vorschlag wäre, eine für alle annehmbare Alternative zu suchen. Was könnte Lea tun, wenn sie mit einer Situation nicht zurecht kommt?
    Wie gesagt, ich bin auf diesem Gebiet keine Fachperson, es sind nur die Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe. Ich würde es in jedem Fall mit der Therapeutin besprechen.


    Alles Gute und liebe Grüsse

    Hallo zusammen
    Ich bin neu hier im Forum und hoffe meinen Beitrag am richtigen Ort zu erstellen… Ich möchte wissen, wie bei euch die Diagnose Asperger Syndrom/Autismus erstellt wurde. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wie habt ihr das erlebt?


    Schon seit über zehn Jahren vermute ich, dass ich das Asperger Syndrom habe. Damals habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Asperger und Autismus beschäftigt und ich habe mich in Vielem wieder erkannt. Als Kind war ich sehr oft völlig überfordert. Ich kann mich erinnern, dass ich ewig lange gebraucht habe, bis ich verstanden habe, was Pausen in der Schule bedeuten. Bei jedem Klingeln dacht ich, ich könnte jetzt nach Hause gehen. Da die anderen Kinder dann blieben, blieb ich halt auch. Lange hatte ich ein schlechtes Zeitgefühl und überhaupt keinen Plan, was in der Schule wann passieren würde. Alle anderen Kinder schienen das zu wissen, ich schwamm irgendwie mit. Oft sass ich mit meinen ganzen Sachen (Schulranzen, Jacken, Turnsachen) auf der Bank und realisiert, dass wohl erst Pause und noch nicht Zeit zum nach Hause gehen war. Freunde fand eigentlich nie wirklich. Die ganzen Erwartungen und Anforderungen überforderten mich. So war ich meistens alleine oder mit einem anderen Mädchen zusammen, das auch eher eine Aussenseiterin war. In Turnen war (und bin) ich immer sehr schlecht. Mir fehlte jegliche Koordination und das heillose Durcheinander in der Turnhalle fand ich absolut unübersichtlich. Zu Hause war ich oft sehr abweisend und aggressiv. Ich hielt all die Gespräche nicht aus oder wusste auch nicht, was ich sagen sollte.
    Das sind nur ein paar Beispiele. Insgesamt war die ganze Schulzeit für mich sehr anstrengend und schmerzhaft. Nach oder während einer längeren depressiven Phase als Jugendliche, habe ich langsam gelernt, mich so zu akzeptieren, wie ich bin und habe in vielen Bereichen Wege gefunden, wie ich meine Defizite kompensieren kann.


    Auch heute habe ich noch die eine oder andere Schwierigkeit (ich habe nicht viele Freunde, also eigentlich nur einen, es fällt mir schwer, über Gefühle zu sprechen, in unerwarteten Situationen, bin ich überfordert und reagiere oft unangemessen, ich habe Probleme damit, neue Leute kennenzulernen usw.), aber im Grossen und Ganzen geht es mir gut. Ich bin 28, habe seit über sieben Jahren einen wundervollen Partner, zwei Kinder eine Arbeit und vor kurzem habe ich mein Studium abgeschlossen. Soweit so gut.


    Nun möchte ich aber abklären lassen, ob ich tatsächlich Asperger Syndrom habe. Warum? Bisher ging es ja auch ohne und ich sah auch keinen Grund, das abklären zu lassen. Nun geht es mir aber im Job nicht besonders gut. Bis vor einem Jahr, hatte ich eine Arbeit, die mir sehr gut gefiel, diese wurde mir dann aber leider gekündigt. Und auf die Schnelle habe ich nur einen Job in einem Callcenter gefunden. Auf der einen Seite ist mir die meiste Zeit des Tages nur langweilig, auf der anderen Seite, bin ich abends dann doch völlig ausgelaugt. Mir fehlt die Kraft, eine andere Arbeit zu suchen. Ab und zu schreibe ich Bewerbungen, aber ich kann kaum unterscheiden, welche Jobs geeignet wären und welche nicht. Es fällt mir schwer, die Stellenanzeigen zu verstehen. Das heisst, ich würde Hilfe bei der Jobsuche brauchen. Und dann kommt noch ein weiterer Grund dazu, warum ich eine Diagnose möchte: Ich vermute, dass auch meine Tochter Asperger hat. Und ich möchte, dass sie allenfalls benötigte Hilfe erhalten kann. Doch bevor ich sie von einem Arzt zum nächsten schleppe, möchte ich für mich Klarheit.
    Im Internet habe ich einige Tests gemacht, welche eindeutig auf Asperger hindeuten, aber eine richtige Diagnose kann das ja nicht ersetzen.


    Wie war das bei euch? Wie lange hat es gedauert, bis ihr eine Antwort hattet? An welche Stellen kann man sich wenden? Ich habe eine riesen Angst vor ewigen Gesprächen und Tests….
    Mein bester (und einziger) Freund ist selber Asperger Autist und ich habe auch schon oft mit ihm darüber gesprochen. Doch bei ihm hat die Diagnosestellung leider sehr lange gedauert und war mit vielen Rückschlägen und Schwierigkeiten verbunden. Das macht mir leider nicht wirklich Mut…

    Ich freue mich auf eure Kommentare :)


    Liebe Grüsse an alle