Beiträge von Juraj Jascur

    Hallo zusammen!


    Das kennt ihr bestimmt auch, wenn ihr euch in dem Gefühl von euphorischer Überschwenglichkeit, Hoffnung und Zuversicht verliert und im nächsten Moment mit der brutalen Realität konfrontiert werdet, welche euch wie ein Vorschlaghammer niederschmettert. Dabei ist doch die Realität nur subejektiv zu betrachten. Was zählt ist die Wirklichkeit, welche zwar von jedem von uns indivdiduell erlebt wird, sich jedoch in einem Punkt konzentriert, den in Worte zu beschreiben kaum möglich ist. Dieser Punkt ist es, den uns alle verbindet, aber den wir nicht sehen. Das ist mit dem blinden Fleck in unserer Netzhaut zu vergleichen. Ich spreche von dem Ich-Gefühl, das mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass ich nicht vergänglich bin, auch wenn ich einmal sterben werde.


    Seit Dezember 2015 bewege ich mich in einem völlig neuen Terrain. Ich mache Werbung für mein soeben veröffentlichtes Buch, "Mein Leben in einer anderen Welt" (Siehe meine Website: http://www.viavia.ch/juraj). Davor schrieb ich über vier Jahre lang und sinnierte über meine scheinbar ach so ungewisse Zukunft nach. Vor eineinhalb Jahren habe ich Herrn Hans-Georg Heimann von viavia, Mensch und Arbeit in Basel. Übrigens, dieser Mann ist sehr kompetent. Er berät viele Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich überhaupt soweit gekommen bin. Ohne hin hätte ich nicht geschafft, meinen Roman zu veröffentlichen.


    Seit einem Monat lebe ich unter Strom. Von meinem Erfolgsfieber angetrieben steuere ich auf Lokalitäten zu, in der Hoffnung, mein Buch findet dort Anklang. Die Reaktionen der Menschen sind zwar unterschiedlich. Doch im allgemeinen erscheinen sie mir vielverprechend. Nichtsdestotrotz fühle ich mich hin und wieder von meiner Angst und Hofnnungslosigkeit überrollt. So ist das halt im Leben. Das Auf und Ab bestimmt wohl das Dasein unserer Spezie.


    Was ich vermisse ist das hingebungsvolle Romaneschreiben. Ich finde nicht die innere Ruhe, um regelmässig an meinem neuen Roman weiterzuschreiben. Sein Titel lautet "Ausgegrenzt". Es ist ein Science Fiction Roman, der eine mögliche Zukunft unserer Menschheit uns auf plastische Weise vor Augen hält. Es geht unter anderem um ein Mädchen, das aufgrund ihrer unreinen Genen von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Trotz ihrer ausserordentlichen geistigen Fähigkeiten muss sie bereits mit vierzehn Jahren als Hygienhilfskraft irgendwo ihr Geld verdienen.


    Es folgt nun eine kleine Leseprobe:


    Ein riesiger Verlust
    Der Schulunterricht zieht sich auf unerträgliche Weise in die Länge. Zum tausendsten Mal wird die Geschichte von Alex Braschke durchgekaut. Mireille, die sich schon Jahre zuvor mit dieser Berühmtheit auseinandersetzte, kämpft gegen ihre Müdigkeit an. Nur ihre tiefe Angst vor dem Lehrer hindert sie daran, einzudösen. Sie glaubt das Leben von Alex Braschke in und auswendig zu kennen. Schon als kleines Mädchen zog sie sich wie ein Maulwurf zurück, um seine Arbeiten zu studieren. Zahlen, Fakten, Namen, Formeln, egal was man sie fragen würde, sie hat alles in ihrem Kopf gespeichert. Ihre Daten sind Abrufbereit. «Thomas! Thoooomaaaas! Wach auf, Du Depp und beantworte mir die Frage! Verdammt nochmals! Bin ich hier in einer Sonderschule oder was?», schreit der Lehrer und Direktor einer kleinen unbedeutenden Schule. Mireille zuckt zusammen und steht ruckartig wie ein Soldat auf. Das ist ihr erster Impuls, wenn sie die Stimme ihres Lehrers hört, der sie mit seiner ganzen Art zutiefst einschüchtert. Sein Name lautet Heinz Schuddel und er ist hier auf dieser Schule Direktor, seit sechsundzwanzig Jahren. Seit einunddreissig Jahren unterrichtet er hier in allen Fächern, einschliesslich Turnen und Werken. Bevor sich für den Lehrerberuf entschieden hatte, war er Bauer, so wie fast alle hier in dieser Gegend. Still und heimlich begann er sich weiter zu bilden, um sich dann mit erschreckender Heftigkeit als Lehrer zu bewerben. Man konnte nicht anders, als seine Papiere zu überprüfen, die mehr als nur ordentlich waren. Er hatte mit Auszeichnung abgeschlossen. Er besitzt ein unglaublich grosses Allgemeinwissen. Nur die Fächer Textil und Musik sind ihm zuwider, deren Unterricht er lieber einer liebevollen Lehrerin, eine Jungfer, in den Mitte Vierzigern, welche sich mit Leib und Seele ganz dem Unterricht von Kindern verschrieben hat, überlässt. (Das ist was für Weicheier!), ist der übliche Spruch von Herr Schuddel, wenn er sich über Textil und Musik äussert. Er ist achtundfünfzig Jahre alt und sein Körper ist noch immer so stramm und muskulös wie eh und je. Mit seinen zweihundertfünf Zentimeter Körperhöhe ist er nicht nur eine imposante Erscheinung, sondern ein Augenschmaus für die Frauen und anders gepolte Männer. Doch für die Kinder ist er schlichtweg einschüchternd. Seine fortgeschrittene Glatzenbildung und seine dicke Hornbrille verstärken seinen Eindruck von Strenge, Unnachgiebigkeit und Härte. Er ist jedoch nicht nur hart, sondern auch sehr emotionell. Mireille kennt ihn schon seit acht Jahren. Sie weiss ein Lied über die Brutalität und Grausamkeit dieses Mannes zu schreiben. Sie zittert allein schon bei seinem Anblick, und das vom ersten Schultag an bis hin zu ihrem letzten, nämlich heute. Dabei hat Herr Schuddel sie nicht ein einziges Mal angeschrieen, geschweige denn hart angefasst. Dafür hat er sich bereits jeden ihrer Mitschüler zur Brust genommen und das nicht zu knapp. Seine Strafen reichen von leichten Schlägen, bis hin zu zermürbenden Folterungen an Leib und Seele. Bis auf Mireille war schon jeder hier in der Klasse in seinem berühmten Hinterzimmer, wo, wer weiss, was für Grausamkeiten geschehen mussten. Sogar Mireille, die sich im allgemeinen mit Gesichtsmimik sehr schwer auskennt und auch Mühe hat, die menschlichen Gefühle zu verstehen, braucht nur in die verstörten Gesichter ihrer Klassenkameraden zu blicken, um zu erkennen, dass sie traumatisiert sind, also für ihr Leben geprägt. Jede Nacht wurde sie auf schreckliche Weise von ihren tiefen Ängsten heimgesucht. Statt krampfhaft den Versuch zu starten, einzuschlafen, beschäftigte sie sich mit diversen Themen im Bereich der Naturwissenschaften, wie Raumfahrt, Humanbiologie, et cetera. Tagsüber ging es noch mit ihrer Angst. Sie konnte dieses seltsame Tier, das sie nur so schlecht zu fassen vermochte, zumindest im Zaun halten, wenn die Sonne noch am Himmel schien. Doch auch, wenn es hell war, lenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit auf Fakten. Wenn sie nicht gerade ihren Eltern helfen musste, reparierte sie alte Maschinen ihres Vaters oder erfand irgendwelche Motoren, winzige Flugzeuge, Roboter oder sonstiges. Ihr Vater war ein starker Trinker und hielt sich in den letzten Jahren immer weniger auf dem Feld auf. Dafür mussten sie und ihre Mutter immer öfters auf dem Acker schuften. Als er dann vor ein paar Wochen verhaftet wurde, teilte ihr ihre Mutter nur trocken mit: «Kindchen, ich glaub, das mit dem Gymnasium kannst du dir abschminken. Ohne Klaus kommen wir nicht über die Runde. Ich hab dich bereits bei ner Putzfirma angemeldet! Vielleicht haben die was! Es wird sowieso Zeit, dass du dich im Haushalt beteiligst!». Mireille war gerade damit beschäftigt gewesen, den Rasenmäher zu putzen. Anschliessend wollte sie noch an ihm herumbasteln. Vielleicht liesse sich aus dieser Maschine was machen. Wäre doch eine tolle Sache, wenn sie es hinkriegte, dieses Gerätchen so umzumodeln, dass es von selbst den Rasen mähte. Vielleicht könnte sie noch seine Funktionen erweitern, um ihn Ackertauglich zu machen.

    Die Wahrheit ist, dass der Autist viel bewusster die Welt wahrnimmt. Statt sich auf ein vernetztes System zu verlassen, das ihm erleichtern würde den Alltag zu bewältigen, kostet er den Moment aus. Dafür, dass er im Grunde das lebt, was die Philosophie und die Religion theoretisch anstrebt, bezahlt er einen grossen Preis. Er fühlt sich von der Welt missverstanden, zum Aussenseiter abgestempelt und ausgegrenzt.


    Der Neurotyp hingegen lebt nicht wirklich bewusst. Vor ca. 50000 Jahren begann sich der Mensch zu verändern! War es Zufall oder vielleicht der Impuls eines querdenkerischen Erfinders, den man heute als Aspie bezeichnet hätte? Bislang lebte der Mensch voll bewusst, folgte seinen Instinkten und lebte nur für den Moment. Damals hatte das nichts mit Autismus zu tun, owohl es schon damals Andersdenkende gab. Doch der Mensch war zu sehr damit beschäftigt zu überleben und sich auf den Moment zu konzentrieren, um sich mit schnöden Fragen, wie angemessenes Verhalten auseinander zu setzen. Damals wurden Andersdenkende verehrt, angehimmelt und bewundert. Sie erhielten die Chance, sich zu entfalten, wurden Medizinmänner oder Künstler. Dann aber passierte etwas...


    Sogar im Internet wird von einer plötzlichen Veränderung in der Menschheitsgeschchte berichtet. Sie geht mit der plötzlichen Veränderung der Umwelt einher, welche einzig und allein auf den Menschen zurückzuführen ist. Die Zivilisation wird geboren. Arbeitsschritte wurden verkürzt. Unzählige von körperlichen Bewegungen wurden zusammengefasst und geistig verinnerlich. Das Gehirn begann sich neu zu strukturieren. Unzählige von neuronalen Verbindungen lösten sich auf, um einem neuen System platz zu schaffen, nämlich dem "sekundären System", welches für das Erkennen von Kontext, den umweltgerechten Umgang mit Pendenzen, Planung und Zeitmanagement verantwortlich ist. Ich fasse all diese Vorgänge zusammen. Ich nenne sie verschlüsselte Prozesse, welche im Unterbewussten passieren.


    Soziale Interaktionen, wie zum Beispiel das Flirten, das Erfassen eines Kontext, Zwischen den Zeilen lesen, etc., etc. gründen auf neuronale Prozesse, die aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit niemals bewusst ablaufen können. Der Neurotyp lebt am Leben vorbei. Er gehorcht Mechanismen, die unbewusst, kontrolliert, strukturiert und vernetzt verschaltet sind. psychische Ausfälle sind die Folgen, da es an der nötigen Transparenz fehlt, um Fehler direkt zu beheben. Die meisten Unternehmen funktionieren neurotypisch. Fehler im System werden geschickt umgangen, kompensiert und ignoriert. Früher oder später kommt es jedoch zu einen Zusammenbruch. Der Autist flippt bei jeder Ungereimtheit aus. Kurzfristig gesehen mag er sozial auffallen, sich unangemessen verhalten und komisch erscheinen. Doch langfristig gesehen reagiert er nur sehr sensibel, aufmerksam und transparent auf jeden Fehler, der von aussen oder von seinem Inneren stammt.


    Unbewusste Verdrängung ist eine Erfindung des neurotypischen Systems. Bevor sich die Welt zu zivilisieren begann, existierte keine klare Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein spielte eh keine grosse Rolle in der damaligen Zeit. Die Menschen lebten bewusster, authentischer und gingen viel ehrlicher mit sich und den anderen um. Man lebte transparent und nachhaltig. Es sind eben die Gegensätze, welche sich verbinden. Nachhaltigkeit ist zwar auf eine ferne Zukunft gerichtet, aber gründet auf das Bewusstsein des Augenblicks.

    Früher ging die Schweiz viel zu leichtfertig mit der Rentenberuteilung um. Man warf den Leuten die Renten regelrecht hinterher. Es war damals viel zu leicht eine Rente zu beantragen. Gescheiterte Studenten oder Alkoholiker, die sich zum Ziel gesetzt hatten, sich systematisch zu zerstören, leben noch heute von ihrer Rente, die sie vor zig Jahren erhielten. Eines Tages drehte man den Spiess um. Nun müssen alle, die eine Rente wirklich bräuchten, für diejenigen büssen, die zu Unrecht eine Rente erhielten.


    Wie dem auch sei! Ich bin froh, in der Schweiz zu leben und in der USA. Wir leben nach wie vor in einem der humansten Länder der Welt! :)

    Unglüclicherweise verlor ich den Roman, "Die Schwingungen", den ich vor etwa 18 Jahren geschrieben hatte. Doch einige Seiten sind mir geblieben.


    Hier folgt ein Auszug:


    Was bleibt, ist eine Erinnerung Sandra muss einige Strassen überqueren, bis sie die U-Bahn erreicht. Voller Energie poltert sie die Treppen hinunter. Es wird immer dunkler und dunkler. Sie will den Beginn des neuen Zeitalters nicht verpassen. Ungeduldig hüpft sie von einem Bein auf das andere. Sie kann es kaum erwarten, endlich in der Bahn zu sitzen und sich in ihre Notizen zu vertiefen. Die dunklen Gestalten, die sie die ganze Zeit anstarren, fallen ihr nicht auf. Als endlich die Bahn angerollt kommt, dreht Sandra ihren Kopf ganz zufällig zur Seite. Plötzlich bemerkt sie den mickerigen Mann mit dem zernarbten Gesicht. Voller Verachtung blickt sie ihn lange an, bis er ihrem Blick nicht mehr standzuhalten vermag. Die anderen, die neben ihm stehen, fallen ihr nicht auf. Sie steigt siegesbewusst ein. Sie setzt sich absichtlich auf den Platz, der sich im Gesichtsfeld eines dunkelhäutigen Mannes befindet. Mit demonstrativ heftigen Bewegungen, wohl wissend, dass sie der grosse ruhige Bursche beobachtet, greift sie nach ihrem Notizheft. Ihr Gehirn beginnt zu arbeiten. Wie ein Film der Zukunft beginnt sich ihr Projekt zu formen. In ferner Zukunft werden vertragliche Vereinbarungen entstehen, die den öffentlich rechtlichen Bereich auf eine Weise mithineinfliessen lassen, wie sich das kaum ein Sterblicher vorzustellen vermag. Das noch mächtige Weltunternehmen, ein Repräsentant des alten Zeitalters, ist nur ein rollender Stein auf einem Abhang. Sie, Sandra Kovac, sieht in ihrem Geiste all die anderen Steine, welche mitgerissen werden. Bald stürzt die ganze Felswand ein. (Neue Dimensionen tun sich für unsere Gesellschaft auf!). Ihre Gedanken gleichen einem verheissungsvollen Flüstern. Während ihr Gehirn immer verstricktere Entwicklungen vorausberechnet, registriert sie jedes Geräusch. Schritte nähern sich. Der dunkle Mann sitzt noch immer regungslos da und beobachtet die rothaarige Frau. Normalerweise hätte er seinen Blick schon längstens von ihr abgewendet, um nicht in Unannehmlichkeiten zu geraten. Bei ihr hat er jedoch das Gefühl, dass seine Blicke, die ihren weissen Körper abtasten, willkommen sind. Er kann nicht erklären, was mit ihm geschieht. Die Frau hebt kaum ihren Kopf. Ihre Blicke begegnen sich scheinbar ganz zufällig. Doch er weiss es besser. Die Schritte werden lauter. Die Rolltür wird aufgerissen. Der magere Kerl und seine Kumpels betreten den Raum. Die grosse rothaarige Frau, Sandra Kovac, sitzt aufrecht auf ihrem Sitz und runzelt konzentriert die Stirn. Das Herz des dunklen Mannes schlägt immer schneller. Sandras Puls wird langsamer und langsamer. Sandra nimmt die unterschiedlichen Gerüche der Gestalten wahr. Sie spürt ihre Blicke auf ihren Schenkel haften. Der schwarze Mann kennt solche Situationen. Eine Frau wird von Männern bedroht und er ist da, um sie zu retten. So war es schon immer. Die Angst, die er dabei hat, bemerkt niemand. Doch jedes Mal, wenn er so etwas vorausahnt, vermag er kaum zu atmen vor Angst. Es kann sich nur noch um Sekunden handeln, bis er wieder in Aktion treten würde. Er sieht schon das dankbare Gesicht dieser rothaarigen Frau mit ihrer weichen, weissen Haut, vor seinem geistigen Auge. (Ich lege mein Gesicht zwischen ihren Busen…schschsch…alles ist vorbei…ich werde immer für dich da sein…). Seine Gedanken schwingen fieberhaft durch seine Neuronen. Doch niemand hört sie. Doch in diesem Moment geschieht etwas für den Mann, der sich zum Retter auserkoren fühlt, völlig Unerwartetes. Sandras Pupillen weiten sich aus. Ihre Gedankengänge werden immer verstrickter und schneller. Gleichzeitig werden die Reize, egal welcher Art, für sie immer stärker. Die Schatten um sie herum werden immer grösser. «Hey, du Schlampe!»… All die Kraftausdrücke schrumpfen zu einem bedeutungslosen Keifen. Sie konzentriert sich nur noch auf die Schwingungen, die einen Kreislauf zwischen ihr und den Männern, den dunklen Mann mit inbegriffen, bilden. Wie klein die einzelnen Körperbewegungen auch sein mögen, nichts entgeht ihrem Wahrnehmungsfeld. Alles erscheint ihr verlangsamt. Es berührt sie nicht einmal innerlich, als sie der mickerige Kerl sich ihr nähert und mit seinen Händen nach ihr greift. (Ich habe Zeit! Mein Projekt!). Was jetzt folgt, erscheint ihr selbst wie ein Film. Als ob sie sich selbst beobachtet, registriert sie jedes ihrer darauf folgenden Bewegungen. Zuerst ein Schlag zwischen seine Beine, dann ein konsequenter Griff um seinen Hals, um ihn mit voller Wucht gegen den Kleiderhaken zu schleudern. Die metallene Spitze bohrt sich schmerzhaft in sein Auge. Wie ein wildes Tier stürzt sich Sandra auf einen kräftigen Südländer, der dem mickerigen Kerl zu Hilfe geeilt ist. Sie zerkratzt ihm die Augen und beisst ihm die Nase ab. Ein weiterer macht den Versuch, sich von hinten an sie heranzuschleichen. Doch sie spürt ihn aufgrund seiner Schwingungen seiner Angst, die tief in seinen Knochen sitzt. Sie rennt mit voller Wucht rückwärts, so dass er zu Boden stürzt. Mit einem Satz springt sie auf seine Weichteile. Vor Schmerz sich windend bleibt er am Boden liegen. Sie greift nach ihrem Notizblock und verschwindet. Der dunkelhäutige Mann ist starr vor Entsetzen. Er ist geschockt. Zitternd rafft er sich auf, um diesen Ort des Grauens schnellstens zu verlassen. Instinktiv zieht es ihn zu dieser „Bestie“. Er geht in dieselbe Richtung wie Sandra. Er folgt ihr. Er muss einige Abteilungen durchqueren, bis er vor irgendeiner Toilette anhält. Sein Leib zittert. Mit einem Ruck geht die Toiletten-Tür auf. Er blickt in ein sauber gewaschenes Gesicht voller Sommersprossen. Die grünen Augen funkeln. Er versucht den Wahnsinn in ihnen zu erkennen. Doch stattdessen scheint er sich in ihnen zu verlieren. Er kann sich nicht beherrschen. Der dumpfe Druck in seiner Brust ist zu stark, um seine Gefühle zurückzuhalten. Aus seinen Augen kullern dicke Tränen, die bald sein Gesicht bedecken. Die grünen Katzenaugen lassen ihn nicht los. Er fühlt sich in ihrem Bann. «Ich heisse Sandra!». Sie lächelt. Sie nähert sich ihm. Ihre grosse Hand streichelt sein nasses Gesicht, seine Locken, seinen Hals und...er schliesst seine Augen. (Nimm mich! Nimm mich!), zischt es leise wie eine züngelnde Feuerflamme durch seinen Kopf. Sie zieht ihn ohne Vorwarnung in die Toilette hinein. Als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre, beginnt sie sich vor ihm auszuziehen. Er reisst seine Augen weit auf, als sie nackt vor ihm steht. Als sich seine Lippen den ihren nähern, fühlt er plötzlich, dass sie zittert. (Schschsch! Alles ist vorbei! Ich werde für dich da sein!). Sein Kopf liegt zwischen ihren Busen. Sie zittert nicht nur vor Erregung, sondern auch weil sie Angst hat. Plötzlich kommt es ihr so vor, als ob noch eine Stimme im Raum war – Nein! Er selbst hat seine Gedanken ausgesprochen. Der Zug beginnt langsam, aber sicher anzuhalten. Ohne zu fragen, reicht er ihr die Kleider. Sie lächelt ihn dankbar an. Gemeinsam steigen sie aus. Sie bleiben stehen und blicken sich in die Augen. Er beisst sich in die Lippen… …Die Schwingungen werden immer schwächer. Es bleiben nur noch die Erinnerungen. Er starrt der Frau, die in der Dunkelheit verschwunden ist, immer noch nach. (…). Er beginnt leise zu weinen. Die Frau ist verschwunden. Er hat sie einfach gehen lassen. Mit gesenktem Haupt schlürft er zum Hauptausgang. Von weitem erkennt er schon den blauen Himmel. Sein Gang beschleunigt sich auf einmal. Er blickt nicht mehr auf dem Boden, sondern rennt einer Zukunft voller Hoffnung entgegen. Einige Blocks weiter von hier wohnen seinen Frau und seine zwei kleinen Kinder, die vergessen haben, dass sie einen Vater haben.

    So einen Nachteilsausgleich hätte ich in meiner Studienzeit gut gebrauchen können. Doch zu der Zeit, 1992 - 2001, als ich krampfhaft einen akademischen Titel anstrebte, wusste ich noch nicht einmal, dass ich vom Autismus betroffen bin. Im Psychologiestudium war ich so gut, dass andere mich um Rat fragten. Trotztdem scheiterte ich in den Multiple Choice Prüfungen. Ich interpretierte die Fragen falsch.

    Ich bin davon überzeugt, dass die neuronalen Bereiche für Zwischenmenschliches eine höhere Neuroplastizität haben als zum Beispiel kognitive Bereiche. Das bestätigt nur meine Erfahrung mit mir selbst. Zwischenmenschlich bin ich über meinen Schatten gesprungen. Doch nach wie vor nehme ich meine Umwelt nur Bruchstückhaft wahr. Mir fehlt ein stabiles, vernetztes System, um Informationen zu filtern und umweltgerecht abrufbereit zu speichern.

    Ich bin ein Aspie und kann, seit ich denken kann, nicht sofort einschlafen. Inzwischen habe ich gelernt das zu akzeptieren. Statt krampfhaft zu versuchen einzuschlafen denke ich mir Geschichten aus, sehe Fern oder lese.

    http://www.viavia.ch/jascur/pm…hp?n=Main.Expos%c3%a9Welt


    Juraj Jascur


    Mein Leben in einer anderen Welt


    Dieser Roman beschreibt die Lebensgeschichte eines Menschen. In Ich-Form schildert der Betroffene, namens Janus Stanislav, von seinen Erlebnissen in seiner Kindheit, Jugendzeit und Erwachsenenzeit. Mit dem Stempel eines geistig Behinderten wird er von der Gesellschaft abgeschrieben und landet mit 6 Jahren in eine Behinderteneinrichtung.


    Viele Jahrzehnte lebt er getrennt von seiner Familie, fern von der Welt der Normalen. Er selbst betrachtet sich als Mensch zweiter Klasse und wagt es anfangs nicht einmal die Ungerechtigkeiten, die ihm widerfahren, zu hinterfragen. Statt physisch, seelisch und geistig zu verkümmern entfaltet er sich auf einzigartige Weise und entwickelt Fähigkeiten, von denen niemand, am allerwenigsten er selbst, geglaubt hat, dass er dazu überhaupt fähig ist.


    In seiner Phantasie kreiert er ein zweites Ich, das in der Parallelwelt das Leben eines normalen und leistungsfähigen Menschen zu führen versucht. Doch auch der Janus in der anderen Welt stösst auf Schwierigkeiten im Leben, die nicht weniger zu beachten sind, als die seinigen. Auf seiner Lebensreise begegnet er vielen Menschen und macht Erfahrungen, die unter die Haut gehen. Janus Stärken liegen im intellektuellen Bereich. Dafür ist seine emotionale Welt sehr begrenzt.


    Ihm fehlen die nötigen Ausdrucksmöglichkeiten, um seine Gefühle, Ansprüche und Bedürfnisse mitzuteilen. Gefangen in seiner perfekt organisierten und logisch aufgebauten Welt entgehen ihm viele Signale im zwischenmenschlichen und sozialen Bereich.


    Als er langsam zu spüren beginnt, dass die Mauern, die die Gesellschaft um ihn erschaffen hat, für ihn zu eng werden, bricht er aus seinem alten Leben aus. Zweimal startet er den Versuch, sich von seinen alten Fesseln zu befreien. Doch der Staat ist unerbittlich und sorgt dafür, dass Janus sich wieder in seine alte Ordnung fügt. Da ihm noch das nötige Bewusstsein über sich und seine Ansprüche fehlt, fügt er sich dem System ohne aufzubegehren. Als er wieder in einer Behinderteneinrichtung landet, erlebt er die kurzen, aber sehr intensiven Episoden seines Lebens, wo er sich selbst begegnete, wie einen unwirklichen Traum.


    Ob nun in der Welt der Behinderten, draussen in der Wildnis, im Meer, als Obdachloser, Vater, Geliebter, Jäger, Führer und Wissenschaftler, überall schafft er es die Welt um sich herum auf geniale Weise zu erfassen und auf ihr einen Einfluss zu nehmen. Derselbe Mann, der mit seiner monotonen Stimme und seiner grotesken und trotteligen Gangart in den Augen vieler wie ein bedauernswerter seelischer Krüppel wirkt, führt eine ganze Armee kampfbereiter Männer und Frauen und kontrolliert die Welt der Elektronik aufgrund seines brillanten Verstandes.


    Hinter der Fassade jenes weltfremden Mannes, dessen Ausdrucksformen sehr dürftig, gar unterentwickelt sind, verbirgt sich ein weiser und genialer Erfinder, Denker und Pragmatiker.


    Wie jeder Mensch, ob nun behindert oder normal, durchläuft auch er all die Hürden des Lebens, die zu Trauma, Komplexen und neurotischen Störungen führen. Die Trennung von seinen Eltern erlebt er als extrem schlimm. Als Kind versucht er sich noch gegen das System zu wehren. Doch im Laufe der Jahre sorgen seine neuen Erzieher dafür, dass sein gesunder Lebenswille gebrochen wird. Doch sie schaffen es nicht, seinen Lebenswillen ganz auszulöschen.


    Dieser noch verbleibende Funke in seiner Seele reicht aus, um früher oder später über seinen Schatten zu springen. Als Opfer von physischer, seelischer und geistiger Ausbeutung leidet er auf seine ganz eigene Weise. Doch selbst körperliche und seelische Misshandlungen hindern ihn nicht daran, Strategien zu entwickeln, um sich davon zu befreien. Als Unschuldiger beginnt er sein Leben, erlebt Grausamkeiten am eigenen Leib, erfährt aber auch das Leid der anderen, und durchlebt die Hölle auf Erden.


    Er taucht in die kranke, perverse Welt von Gewalt, Ausbeutung und Hilflosigkeit, um aus ihr als freier Mensch empor zu gehen. In seinem Eifer, die Welt zu verbessern, das Böse zu bekämpfen und seine verloren gegangene Menschlichkeit wieder zu gewinnen, schafft er es, seine kindliche Unschuld zu bewahren.


    Janus, selbst vom Autismusspektrum betroffen, beschäftigt sich sein ganzes Leben mit Menschen. Er teilt sie nicht nur danach ein, ob sie autistisch sind, an einem Aufmerksamkeitshyperaktivitätsdefizit leiden, sonstige psychische Störungen zeigen oder aus der Sicht der Medizin völlig gesund sind, sondern er geht in die Tiefe. Er befasst sich mit jedem Individuum ohne Vorbehalte, um seine physische, seelische und geistige Hülle auseinander zu nehmen, zu erforschen und wie ein Kleid abzuschälen. Was bleibt ist dann der Kern des Menschen, der über all die individuellen Unterschiede steht, authentisch, zeitlos, göttlich ist und schon seit Menschengedenken zu tieferen Gedanken veranlasst hat.


    Das Ziel von Janus ist nicht, dass er sich von Grund auf ändert, all seine Defizite behebt und zu einem perfekten Menschen wird. Zu erkennen, dass er mit all seinen Charaktereigenschaften einen Lebensraum für sich entdeckt, führt ihn zu seinem Glück. Er beweist seiner Umwelt, dass er trotz seiner Defizite im sozialpsychologischen Bereich, denken, fühlen, etwas erschaffen und sogar lieben kann.

    Juraj Jascur


    Mein Leben in einer anderen Welt


    Dieser Roman beschreibt die Lebensgeschichte eines Menschen. In Ich-Form schildert der Betroffene, namens Janus Stanislav, von seinen Erlebnissen in seiner Kindheit, Jugendzeit und Erwachsenenzeit. Mit dem Stempel eines geistig Behinderten wird er von der Gesellschaft abgeschrieben und landet mit 6 Jahren in eine Behinderteneinrichtung.


    Viele Jahrzehnte lebt er getrennt von seiner Familie, fern von der Welt der Normalen. Er selbst betrachtet sich als Mensch zweiter Klasse und wagt es anfangs nicht einmal die Ungerechtigkeiten, die ihm widerfahren, zu hinterfragen. Statt physisch, seelisch und geistig zu verkümmern entfaltet er sich auf einzigartige Weise und entwickelt Fähigkeiten, von denen niemand, am allerwenigsten er selbst, geglaubt hat, dass er dazu überhaupt fähig ist.


    In seiner Phantasie kreiert er ein zweites Ich, das in der Parallelwelt das Leben eines normalen und leistungsfähigen Menschen zu führen versucht. Doch auch der Janus in der anderen Welt stösst auf Schwierigkeiten im Leben, die nicht weniger zu beachten sind, als die seinigen. Auf seiner Lebensreise begegnet er vielen Menschen und macht Erfahrungen, die unter die Haut gehen. Janus Stärken liegen im intellektuellen Bereich. Dafür ist seine emotionale Welt sehr begrenzt.


    Ihm fehlen die nötigen Ausdrucksmöglichkeiten, um seine Gefühle, Ansprüche und Bedürfnisse mitzuteilen. Gefangen in seiner perfekt organisierten und logisch aufgebauten Welt entgehen ihm viele Signale im zwischenmenschlichen und sozialen Bereich.


    Als er langsam zu spüren beginnt, dass die Mauern, die die Gesellschaft um ihn erschaffen hat, für ihn zu eng werden, bricht er aus seinem alten Leben aus. Zweimal startet er den Versuch, sich von seinen alten Fesseln zu befreien. Doch der Staat ist unerbittlich und sorgt dafür, dass Janus sich wieder in seine alte Ordnung fügt. Da ihm noch das nötige Bewusstsein über sich und seine Ansprüche fehlt, fügt er sich dem System ohne aufzubegehren. Als er wieder in einer Behinderteneinrichtung landet, erlebt er die kurzen, aber sehr intensiven Episoden seines Lebens, wo er sich selbst begegnete, wie einen unwirklichen Traum.


    Ob nun in der Welt der Behinderten, draussen in der Wildnis, im Meer, als Obdachloser, Vater, Geliebter, Jäger, Führer und Wissenschaftler, überall schafft er es die Welt um sich herum auf geniale Weise zu erfassen und auf ihr einen Einfluss zu nehmen. Derselbe Mann, der mit seiner monotonen Stimme und seiner grotesken und trotteligen Gangart in den Augen vieler wie ein bedauernswerter seelischer Krüppel wirkt, führt eine ganze Armee kampfbereiter Männer und Frauen und kontrolliert die Welt der Elektronik aufgrund seines brillanten Verstandes.


    Hinter der Fassade jenes weltfremden Mannes, dessen Ausdrucksformen sehr dürftig, gar unterentwickelt sind, verbirgt sich ein weiser und genialer Erfinder, Denker und Pragmatiker.


    Wie jeder Mensch, ob nun behindert oder normal, durchläuft auch er all die Hürden des Lebens, die zu Trauma, Komplexen und neurotischen Störungen führen. Die Trennung von seinen Eltern erlebt er als extrem schlimm. Als Kind versucht er sich noch gegen das System zu wehren. Doch im Laufe der Jahre sorgen seine neuen Erzieher dafür, dass sein gesunder Lebenswille gebrochen wird. Doch sie schaffen es nicht, seinen Lebenswillen ganz auszulöschen.


    Dieser noch verbleibende Funke in seiner Seele reicht aus, um früher oder später über seinen Schatten zu springen. Als Opfer von physischer, seelischer und geistiger Ausbeutung leidet er auf seine ganz eigene Weise. Doch selbst körperliche und seelische Misshandlungen hindern ihn nicht daran, Strategien zu entwickeln, um sich davon zu befreien. Als Unschuldiger beginnt er sein Leben, erlebt Grausamkeiten am eigenen Leib, erfährt aber auch das Leid der anderen, und durchlebt die Hölle auf Erden.


    Er taucht in die kranke, perverse Welt von Gewalt, Ausbeutung und Hilflosigkeit, um aus ihr als freier Mensch empor zu gehen. In seinem Eifer, die Welt zu verbessern, das Böse zu bekämpfen und seine verloren gegangene Menschlichkeit wieder zu gewinnen, schafft er es, seine kindliche Unschuld zu bewahren.


    Janus, selbst vom Autismusspektrum betroffen, beschäftigt sich sein ganzes Leben mit Menschen. Er teilt sie nicht nur danach ein, ob sie autistisch sind, an einem Aufmerksamkeitshyperaktivitätsdefizit leiden, sonstige psychische Störungen zeigen oder aus der Sicht der Medizin völlig gesund sind, sondern er geht in die Tiefe. Er befasst sich mit jedem Individuum ohne Vorbehalte, um seine physische, seelische und geistige Hülle auseinander zu nehmen, zu erforschen und wie ein Kleid abzuschälen. Was bleibt ist dann der Kern des Menschen, der über all die individuellen Unterschiede steht, authentisch, zeitlos, göttlich ist und schon seit Menschengedenken zu tieferen Gedanken veranlasst hat.


    Das Ziel von Janus ist nicht, dass er sich von Grund auf ändert, all seine Defizite behebt und zu einem perfekten Menschen wird. Zu erkennen, dass er mit all seinen Charaktereigenschaften einen Lebensraum für sich entdeckt, führt ihn zu seinem Glück. Er beweist seiner Umwelt, dass er trotz seiner Defizite im sozialpsychologischen Bereich, denken, fühlen, etwas erschaffen und sogar lieben kann.


    http://www.viavia.ch/jascur/pm…hp?n=Main.Expos%c3%a9Welt

    Hallo zusammen!


    Zentrum Selbsthilfe in Basel bietet für viele Menschen mit Problemen, Zielen, Wünschen und Träumen, ob nun Neurotypen oder nicht, Normalos oder Autisten, Borderliner, ADHSler, Anorektiker, etc. etc, die Möglichkeit an sich zu Gruppen zusammen zu schliessen.


    Hier folgt nun die Adresse:
    Zentrum Selbsthilfe
    Feldbergstrasse 55
    4057 Basel
    Tel: 061 689 90 90 und Fax: 061 689 90 99
    Email: mail@zentrumselbsthilfe.ch
    http://www.zentrumselbsthilfe.ch