Beiträge von Papillon

    Mit grossem Interesse habe ich die verschiedenen Meldungen zum Thema Schule und Integration in diesem Forum gelesen. Selbstverständlich sind auch wir gut orientiert über die Art und Weise, wie Inegration in einer Schulgemeinde funktionieren soll. Aus unserer Erfahrung können wir aber feststellen, dass Integration im öffentlichen Schulsystem in Gänzen mit Separation zu tun hat. Unser Sohn besucht den zweiten Kindergarten "integrativ". Da unser Kind neben dem Asperger Syndrom weitere Körperbehinderungen hat, bei guter kognitiver Entwicklung, war für uns immer klar, dass Sonderschulmassnahmen in Betracht gezogen werden müssen. Die Schule wünschte eine integrative Lösung in der Regelschule. Dank einer bewundernswert interessierten und hervorragenden Kindergärtnerin haben wir diese Zeit überstanden. Dennoch, seit bald zwei Jahren weint und schreit unser Kind jeden Morgen, wenn es in den Chindsgi muss. Überfordert von der grossen Gruppe, vom Lärm, Reizüberflutung etc.. Schlussendlich besucht unser Kind nun während ca. 8 Stunden in der Woche den Kindergarten. Die Klasse hat einen Waldtag pro Woche, diesen kann unser Kind nicht alleine bewältigen es muss zu Hause bleiben, ausser ich bringe es mit dem Auto in den Wald und hole es eineinhalb Stunden später wieder ab. Die Kinder gehen auf die Schulreise, unser Kind muss zu Hause bleiben, die Kinder gehen in den Zoo, unser Kind muss zu Hause bleiben. Im Turnen ist es zu gefährlich, unser Kind muss zu Hause bleiben. Die Liste könnte ich beinahe endlos fortsetzten. Abgesehen von vielen motorischen Anforderungen im Chindsgi-Alltag, welche unseren Sohn immer an Grenzen bringen und viel Frust hinterlassen. Bei uns in der Gemeinde wird Integration gross geschrieben. Dies ohne einen ausgebildeten Heilpädagogen / Heilpädagogin, welcher / welche nur ein Minimum an Zeit zur Verfügung stehen würde, geschweige denn von einer echten heilpädagogischen Betreuung. Unser Kind erkrankte im Alter von zweieinhalb Jahren (neben dem Asperger Syndrom) seither bekommen wir jedes Jahr eine neue IV-Verfügung da neue Erkrankungen auftreten. Nach der Diagnose ASS im letzten Sommer erlaubte mir die Schule eine andere Lösung zu suchen, da sie keine Integration anbieten könne.


    Für diesen Sommer haben wir nun eine wirklich gute sonderpädagogische Schule für unseren Sohn gefunden, in welcher er individuell gefördert wird. Dafür sind wir sehr dankbar, auch der Schulgemeinde / Gemeinde, wir erachetn es keineswegs als Selbstverständlichkeit, dass Schulkosten übernommen werden.


    Wir sind sehr für Integration, doch sollte immer abgewogen werden, wie sinnvoll Integration für das einzelne Kind ist.