Beiträge von bronti

    Hallo Regenbogen


    Dein Beitrag hat mich sehr bewegt.
    Ich glaube ein Teil Deines Schmerzes „die Einsamkeit“ aus deinen Worten gespürt zu haben. Ansatzweise glaube ich dich zu verstehen. Teilweise kenne ich Einsamkeit auch selbst, oder erkenne sie in Mitmenschen, auch bei meinem eigenen Sohn habe ich die Einsamkeit schon des Öfteren angetroffen .
    Etwas traurig stimmt mich dies wenn ich Einsamkeit bei Menschen spüre. Denn für mich ist Einsamkeit ein mögliches Gegenteil von Beziehung.
    Grundsätzlich glaube ich, dass wir Menschen für Beziehung geschaffen sind. Ich gehe noch weiter und glaube, dass jeder Mensch auf Beziehung ausgerichtet ist und auf seine eigene Art Beziehung zu anderen fühlenden, und denkenden Wesen führen möchte.
    Wenn dies nicht gelingt oder durch irgendwelche Umstände nicht möglich ist, hat dies meines Erachtens negative Auswirkungen auf den Menschen.
    Ich möchte noch anfügen, dass für mich der Begriff Beziehung sehr weit ist. Gerade im Autismus- Spektrum geht dies wohl viel weiter als wir oft erkennen. Was für NT’S gilt ist für Autisten oft ganz anders. So kann eine Berührung am Ohrläppchen, ein Blick auf ein Körperteil des Gegenübers, ein sitzen im selben Raum mit einer Person und abgewandt in einem Buch lesen, ein Ritual, ein freudiges flattern mit Händen……. alles bereits schon wichtige Beziehung bedeuten.


    Weshalb erwähne ich das? Weil ich glaube das dies ein möglicher Schlüssel sein kann um weniger Einsam zu sein.
    Wenn ich selber weiss was für mich (oder wenn ich heraus finde was für mein Gegenüber, Sohn, Mann, Frau…) Beziehung bedeutet, kann ich/man nach Möglichkeiten suchen wie diese Art Beziehung zu leben in den Alltag eingebaut werden kann. Ein erster Schritt ist oftmals schon getan wenn man dem Gegenüber mitteilen kann was Beziehung für einem bedeutet.


    Den Menschen in seiner Eigenart zu erkennen ist oft schon der erste Schritt zur Beziehung.


    Ich wünsche Dir ein Umfeld das deine Bedürfnisse erkennt, dir selber wünsche ich viel Mut deine Bedürfnisse mitzuteilen.


    liebe Grüsse bronti

    Monika
    Du hast gefragt ob wir schon Erfolge mit dem Putty haben. Ja und Nein. Zum einen hat er gesagt: "Wirklich das gleiche ist der Putty und deine Haut nicht"! Zum anderen kann er am Abend nun so etwas runter fahren.
    Alleine in der Situation vom Stress zum Putty greifen – nein, das kann er nicht.


    edith
    Danke für Deine Ausführung. Ich hatte recht mühe es zu verstehen bzw. heraus zu filtern was ich nun daraus umsetzen könnte.
    Nun glaube ich verstanden zu haben und versuche in Situationen in denen unser Sohn gestresst ist und vielfach eben auch nach uns greift, immer GLEICH und KLAR zu loben wenn er es schafft nicht nach uns zu greifen. Ich hoffe so stärkere Impulse setzen zu können als unser konsequentes, zuverlässiges Verhalten auf seine negativen Berührungen.


    Danke Euch
    Gruss bronti

    @ highflyer


    Danke zu Deinen Ausführungen.
    Zu der Aussage er wolle keine taktile Stimulation sondern nur Haut spüren bin ich mir nicht ganz sicher ob das so stimmt.
    Vielfach wenn es um Situationswechsel geht, zB. nach einem Spiel die Zähne putzen gehen, oder nach dem Zvieri an die Hausaufgaben, nach dem Fernsehen zum Abendbrot…, fasst er nach mir. Ich könnte mir vorstellen, dass er Mühe mit dem Wechsel hat und sich so mit der taktilen Stimulation bei mir Ruhe holt und sich etwas „erdet“. Dies sind jedoch meine Interpretationen und nicht seine.
    Die Frage wann das ganze begann ist etwas verschwommen. So um seinen vierten Geburtstag rum? Das war eine Zeit in der er einen längeren Spitalaufenthalt und sehr viel Stress hatte. So richtig heftig lebt er es aber erst wieder seit der Schule aus und dies nicht immer gleich stark.


    Seit meinem Beitrag im Forum sind wir etwas weiter gekommen durch ein Ehepaar das uns begleitet (allerdings nicht Autismus spezialisiert).
    Wir haben Ihnen davon erzählt und sie haben uns motiviert und uns einen Weg aufgezeigt. Eine Möglichkeit wie wir vielleicht herausfinden was es für unseren Sohn bedeutet mich zu berühren, und was es für ihn für Alternativen gäbe nebst dem berühren der Mutter.
    Eigentlich ist der Weg völlig einfach und für viele auch selber find bar. Für mich und mein Mann war dies nicht klar. Mit wenig und klarer Kommunikation und nur den Worten die er selber wählt habe ich mich mit ihm unterhalten.
    Obwohl ich wusste dass unsere Söhne eine sehr differenzierte Sprache besitzen, glaubte ich nicht wirklich dass er fähig wäre sich selber so zu erkennen.
    Doch es hat geklappt!
    Es kam auf eine sehr klare Antwort die ich nie erwartet und nie erahnt hätte.
    Ein Putty! (Putty = Knetmasse auf Silikonbasis)
    Dies so sagte er wäre für ihn eine Alternative zu meinem Bauch.
    Ich bin sehr glücklich nun etwas in der Hand zu haben was für ihn eine gute Alternative ist.
    Nun gilt es zu üben das er in diesen Momenten wo er dieses Gefühl benötigt zum Putty greift und nicht zu mir oder anderen Menschen (ob das so leicht wird?).

    Danke für Eure Antworten
    Gruss bronti

    Guten Tag


    Wir stehen schon seit langer Zeit immer wieder vor dem gleichen Problem und kommen nicht weiter.
    Lange ging es mir einfach nur darum das Problem zu beseitigen. Mittlerweile möchte ich nicht mehr „nur“ dass es verschwindet sondern das ich begreifen kann weshalb und/oder wozu das Verhalten dient. So könnte ich vielleicht zu einer etwas ungewöhnlich aber dafür anhaltenden Problem Lösung kommen.


    Problemstellung:
    Unser 10 Jährige Junge (Asperger) hat die mühsame Angewohnheit sich Stimulation bei mir und zum Teil bei seinem älteren Bruder (Asperger) ungefragt zu holen.
    Er greift ohne Vorwarnung mit seinen Händen an unsere Wangen, kneift hinein und tätschelt oder Klopft dagegen. Was mindesten ebenso verlockt ist nackten Bauch berühren. Das kann eine kleine Berührung beim vorbei gehen sein (intensivere, längere Berührungen wagt er sich zur Zeit nicht mehr zu holen). Oder er setzt sich einem auf den Schoss (mit Vorliebe rittlings) und lehnt mit solchem Druck an, bis auch durch sämtliche Kleiderschichten der Bauch des Gegenübers spürbar wird.
    Wenn einer von uns in der Dusche oder Bad kleiderfrei gesichtet wird, beginnen seine Augen zu leuchten und ein sichtbarer Drang/Wunsch der Berührung (Bauches) kommt in ihm hoch.
    Ich selber mag es nicht im Gesicht und an Bauch einfach angefasst zu werden, auch sein Bruder mag die unvorbereiteten Übergriffe nicht, er reagiert mit heftiger Wut und zum Teil mit Beissattacken. Das Ganze ist oft sehr belastend für die ganze Familie.
    Vieles haben wir versucht um das Problem zu lösen (logische Konsequenzen, visuelle Erklärungen, STOPP, Belohnung, Strafe….). Leider hatte es immer nur den Effekt von kurzzeitigen Pausen.


    Fragen:
    Wer kennt das auch? Wer weiss eine Lösung? Wozu, weshalb dies Verhalten?.. .


    Gruss bronti

    Gerne möchte ich noch das Buch von Asta Scheib "das stille Kind" weiter empfehlen.


    Es ist ein Roman der von einer Familie mit einem Jungen mit ASS erzählt. Die Geschichte ist sehr fundiert und mit einer grossen Emotionalität und Wärme für die Thematik geschrieben.
    Eine Buch das mich sehr bewegt hat...


    bronti

    Roy und Nic
    DANKE für eure Arbeit :thumbsup: .


    Roy

    Kurz und prägnant!(Zitat)


    Genau da liegt bei uns im Alltag, in den Begegnungen mit Menschen das Problem.
    Man betrachtet die Jungs die auf den ersten Blick ein völlig "angepassten" Verhalten, normales äusseres Erscheinungsbild und einen reichen Wortschatz Präsentieren, und plötzlich treten Probleme auf die niemand versteht...
    Fange ich jedoch zu suchen an, werde ich meistens in der Kommunikation fündig.


    Danke, das bestärkt mich weiter zu gehen mit meiner Art des Umgangs mit den Jungs, und meinem Verständnis und den daraus folgenden Handlungen.


    bronti

    Hallo Olive


    Deine angeregte Diskussion finde ich zu einem ganz spannenden Thema...


    Ich selber mag Bestrafungen im herkömmlichen Sinn nicht besonders. Sie sind für mich oft eine Demonstration von Macht und Überlegenheit in einer Situation in der sich der Bestrafende eigentlich machtlos fühlt.


    Für mich gibt es viele Möglichkeiten eine "Bestrafung" zu umgehen und dotztem zu erziehen.
    Logische Konsequenzen anwenden, die immer in Verbindung mit dem nicht tolerierbaren Verhalten stehen. Das Kind somit sein eigenes Verhalten und die damit ausgelösten Vorgänge spüren lassen, scheint mir oft ein guter Weg zu sein.
    ZB: Kommt das Kind nicht an den Mittagstisch (rufen wurde gehört!) wird mit dem Rest der Familie begonnen zu essen. Was zur Folge hat, dass vielleicht die Lieblings Beilage bereits weg ist wenn der Nachzügler kommt , oder der Tisch bereits abgeräumt und die Mahlzeit vorbei.
    Oder, wenn nicht abgeräumt wird bleibt der verschmutzte Teller bis zur nächsten Mahlzeit stehen. Die nächste Mahlzeit wird normal getischt ausser der schon "besetzte" verschmutzte Platz. Dies hat zur Folge dass das Fehlverhalten von der eigenen Person behoben, und nach getischt werden muss, wenn er auch noch mitessen will...


    Eine andere Möglichkeit die hier im Forum auch schon angesprochen wurde (Kugeln sammeln) ist, das Fehlverhalten durch die positive Handlung zu ersetzen und diese zu belohnen. So bekommt das negative nicht so Gewicht und wird nicht zum Mittelpunkt gemacht.
    ZB: Probleme beim begrüssen, anstatt das negative Verhalten (starker Händedruck) zu "bestrafen" belohne man die Person für jedes sanfte Händeschütteln mit einer Kugel (Stein, Smiley...) die werden gesammelt und nach einer gewissen Menge Belohnt.


    Mein Persönlicher Favorit ist die logische Konsequenz weil da nie Macht im Spiel ist sondern die Situation seine Folgen vorgibt. Das Leben, der Alltag läuft oft nicht anders. Aber manchmal komm ich auch nicht darum mit Smileys zu arbeiten, oder einfach vor lauter Wut oder Hilflosigkeit zu schimpfen und wettern.


    So hoffe ich Dir vielleicht etwas anstoßt gegeben zu haben, um immer wieder neu, Wege zu suchen und finden wie der Alltag noch besser gemeistert werden kann.


    bronti

    Hallo


    Das Buch
    Titel: Kinder mit Asperger einfühlsam erziehen
    Autor: Cynthia la Brie Norall / Beth Wagner Brust
    Verlag: Trias


    Ich kann dies Buch sehr empfehlen.
    Es ist ähnlich aufgebaut wie die Bücher von Tony Attwood. Geht nicht ganz so tief (wie Attwood))in das Grundlagen-Wissen zum Thema Asperger, dafür liefert es wunderbare Hilfen für den Alltag. Ganz einfach erklärt und gut umsetzbar.
    Für mich und unser Alltag ein SUPER Ratgeber der mir bis anhin gefehlt hat (obwohl ich schon einige Bücher zum Thema besitze).


    bronti

    Hallo


    Gerne hätte ich mal gewusst wie andere Eltern es erleben wenn sie mehrere Kinder aus dem Autistischen Spektrum in der Familie haben.


    Meine zwei Jungs lieben sich, können nicht ohne aber hassen sich oft auch abgrundtief...
    Sie brauchen sich um ab und zu Sozialkontakt zu pflegen und gemeinsam zu spielen. Sie spielen dann Ihre eigenen Spiele nach klaren Regeln, Abläufen und immer in etwa mit gleichen Handlungen und Inhalten. Abweichungen von diesem Konzept wird jeweils mit tätlichen Übergriffen oder verbalen Schlägen (vom Grossen) unterbunden. Vielfach endet das Spiel im Streit, oder ganz einfach weil der ablaufende Handlungs-film zu Ende ist und neue Variationen nicht denkbar sind. Vielfach ist nach 10-15min sowieso Schluss, da auch die Energie aufgebraucht ist.
    Oft gehen sie sich auch aus dem Wege, wenn dies nicht möglich ist geraten sie meistens aneinander (nicht eingehaltene Nähe/Distanz, fehlende Intuition, Verständnisschwierigkeiten ...)


    Ich schätze es, zwei solch ganz speziellen Jungs zu haben die ein riesen Potentia in sich tragen und ein wunderbares "Innenleben" besitzen (da könnte sich manch einer eine Scheibe abschneiden :) ).
    Aber manchmal ist es auch ganz anstrengend sie auf Ihrem Lebensweg zu begleiten :love:
    Wobei ich mir im klaren bin, dass auch die Begleitung von NT's herausfordernd ist....


    Grüsse bronti

    Danke für Eure Beiträge.


    Nachtrag:
    Mit meiner Anfrage nach Tipps und Tricks wollte ich nicht HILFE schreien unser Aspi ist so schlimm. Sondern ich wollte nach Strategien suchen weil ich nicht gerne mit ansehe wie unser Sohn seine sehr wenigen Sozialkontakte mit seinem Verhalten zum erliegen bringt.
    Er ist ein wunderbares Kind, dass auch mit seinem anders sein den STARKEN Wunsch nach Sozialkontakten in sich trägt, auch wenn ihm dies zur Zeit kaum gelingt (oder nicht so wie er sich das wünscht).


    Grüsse bronti

    Hallo


    Unser Ältester hat die wirklich mühsame Angewohnheit, alles was er feststellt gleich zu kommentieren und in den meisten Fällen sehr negativ der jeweiligen Person mit zu teilen.
    So kann es geschehen, dass er über das Unwissen einer Person herfällt und diese als mit zu wenig Hirn bestückt betitelt. Oder seinen kleineren Bruder dauernd als blöd hinstellt wenn er nicht das selbe Wissen wie er selbst an den Tag legt. Oder nahe stehende Personen bei nicht ganz Regel konformen Verhalten sofort völlig entwertend beschimpft.
    Klar ist mir, dass vieles von seinem Verhalten mit dem mangelnden spüren oder verstehen von der Gefühlswelt des Gegenübers zusammen hängt.
    Nur ist sein Verhalten vielfach so beleidigend, dass das Wissen um seine Schwierigkeit nicht reicht, sondern schnellst möglich Strategien hin müssen um diese beleidigende und entwertende Art zum verschwinden zu bringen.


    Wer kennt dieses Verhalten auch und weiss Tipps und Tricks?


    Grüsse bronti

    Hallo Svalbard


    Deine Art mit den Hausaufgaben Deines Sohnes um zu gehen hat mich an mich erinnert :) .
    Nach dem Motto nur das Beste für das Kind.


    Ich habe aus verschiedenen Gründen seit einiger Zeit jedoch die Strategie geändert, und habe das Gefühl so ganz gut zu fahren.


    In der Regel erledigt mein Sohn die Hausaufgaben alleine. Ich bin in der Nähe falls Fragen auftauchen. Ich werfe auch des öfteren (nicht jeden Tag) noch einen Blick auf Aufgaben und Hefte. Um zu schauen ob er den Stoff auch verstanden hat. Wenn ich merke, dass viele Fehler auftauchen weil er den Stoff nicht richtig verstanden hat, was gerne mal vorkommt, gehen wir dem gemeinsam auf den Grund. Doch seine Hausaufgaben nachkorrigieren um Fehler zu beheben oder seine "kakelige" Schrift aus zu besser unterlasse ich bewusst. Er ist wie er ist, das reicht und ist gut so.
    Dies zu akzeptieren ist nicht immer einfach für mich, doch das Beste für uns beide :) .


    Herzliche Grüsse
    bronti

    Hallo


    Wir haben einen 9.Jährigen Sohn mit Diagnose AS und IV anerkannt.
    Unser Sohn hat sich innerhalb der Klasse gut eingelebt und kommt dank der guten und klaren Strukturierung gut und ohne fremde Hilfe zurecht. Seine Probleme liegen in sämtlichen unstrukturierten Sozialen Situationen. Die Pausen sind ein sehr grosses Problem unter dem er stark leidet. Er bräuchte eigentlich Hilfe um den Aufsprung zu schaffen und einen dauerhaften Sozialen Einstieg zu gewährleisten.


    Nun ist es im Kanton TG so dass es an vielen Orten keine IF gibt, so auch bei uns im Dorf.
    Bei der Schulpsychologischen Abklärung unseres Jungen wurde jedoch vermerkt: ... WIRD ZUDEM FÜR SEINE SOZIALE INTEGRATION AUF UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE LEHRPERSON UND DIE HEILPÄDAGOGIN ANGEWIESEN SEIN.
    Facts sind jedoch KEINE Unterstützung! Der Heilpädagoge wird eingesetzt wenn Probleme im Rechnen oder der Sprache liegen, was bei unserem Sohn nicht der Fall ist. Da aber die Probleme für unseren Jungen so massiv sind das sie ihm auf die Psyche schlagen finde ich dass auch er ein Recht auf Unterstützung hat.


    Fragen:
    Wie kommt man zu der Unterstützung ?
    Wie wird die Unterstützung geleistet?
    Wer hat Erfahrung damit gemacht?
    .....?


    Danke für das beantworten
    bronti

    Sportliche Betätigung


    Ich hätte nie gedacht das unser Junge mal mit solcher Begeisterung einer Sportliche Betätigung nachgeht.
    Er hat den Line Dance entdeckt was ihm sehr entspricht. Man hat keinen Körperkontakt, alles ist strukturiert und durch klare Abläufe die optimal vermittelt werden vorgegeben. Und das grösste für ihn er kann in sehr Rhythmische-Musik eintauchen. Dass er das einzige Kind im Kurs ist stört ihn nicht :D .Wenn er mal nicht gehen kann ist er sehr traurig und den Besuch des Fortgeschrittenen Kurses war keine Frage :) .


    Für mich ist es ein riesen Geschenk unseren Jungen so glücklich zu sehen wenn er tanzt. Endlich hat er etwas gefunden das ihm Bestätigung, Selbstbewusstsein und Freude schenkt.


    Wünsche Euch viel Erfolg im suchen der passenden sportlichen Betätigung.


    bronti

    Hallo


    Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr gesehen!!!


    Ich habe den super Tipp gekriegt doch über autismus.ch mir die Infos zu holen. Sie haben super Adresslisten und eine sehr kompetente Beratung am Telefon :) . Wäre eigentlich sehr nahe liegend gewesen dort zu suchen aber eben vor lauter Bäumen....


    Gruss bronti

    Suche Arzt und Selbsthilfegruppe


    Ich suche Adressen von Ärzten und Psychologen... die sich mit ASS auskennen und Paare (AS/NT) 55+ (Alter :) ) begleiten.


    Ich suche auch Adressen von Gesprächsgruppen für Paare (AS/NT) oder Partner von AS in der Schweiz.


    Wer kann weiter helfen, bin um jeden Input froh.


    Herzlichen Dank bronti

    Liebes Forum (Ich wähle diese Anrede da ganz viele Menschen am „Ganzen“ beteiligt sind!)


    Ich möchte mit diesem Schreiben meinen wirklich tiefen Dank aussprechen den ich empfinde wenn ich an das Forum denke. Es erwies mir einen grossen Dienst in der Verarbeitung der Diagnose meines Sohnes. Aber auch im finden meines Kindes und der Wertschätzung meiner selbst.


    Nun, um begreifen zu können hier noch etwas von meiner Geschichte:
    Wir hatten schon immer einen ganz speziellen Sohn (sind Kinder nicht jedes in sich ganz speziell und wunderbar?) doch mit ca. 3. Jahren
    wurde die Andersartigkeit unseres Grossen für mich immer mehr und stark spürbar. Ich lebte damit, wenngleich ich auch immer wieder nach Antworten für das Verhalten unseres Sohnes suchte. Vor etwas mehr als zwei Jahren erkrankte unser Jüngere Sohn lebensbedrohlich unser Leben stand von einem Tag auf den anderen Kopf. Unser grosse Junge kam überhaupt nicht mehr klar mit der Situation und wir mit seinem Befinden auch nicht mehr. Wir steuerten eine Abklärung an und durchlebten eine irrsinnig heftige Zeit. Der Kampf um das Leben des Kleinen, das Erkennen der „unheilbaren Andersartigkeit“ (Diagnose AS) des Grossen, ließ keine eigenen Emotionen zu. In dieser Zeit hatte ich keine Luft um zu Verarbeiten. Im Vordergrund stand das nackte überleben unserer Kinder aber auch als Einheit Familie. Nach etwa 1,5 Jahren des unentwegten rudern und Wasser schöpfen aus dem Lebensboot, kehrte etwas Ruhe ein. Endlich konnte ich anfangen all das erlebte zu verarbeiten. Das Forum half mir in meiner Verarbeitung mit der Diagnose unseres Grossen sehr. All die Beiträge von Eltern ließen mich spüren da sind noch andere die gleiches durchleben. Ganz stark haben mich all die Texte der Selbstbetroffenen (auch Asperger-Forum) zum nachdenken aber noch viel mehr zum staunen gebracht. Ich erkannte in den schreibenden Menschen viele kleine und grosse Edelsteine die zum Teil tief innen im Verborgenen stecken. Ich sah so viel schönes was diese Menschen ausmacht. Dies ermöglichte mir das selbe auch an meinem Sohn wahr zu nehmen. Ihn neu wert zu schätzen, lieb zu gewinnen. Über all dem erkannte ich meine eigene Identität wieder und freue mich über das spannende Leben das wirklich farbenfroh vor uns liegt. Nicht immer einfach aber mit viel Tiefgang, ein Vorrecht dies zu besitzen…..



    Herzlichen Dank an all jene die dazu beitragen das es dieses Forum gibt!


    bronti

    Hallo
    Ich finde es toll das so viele Gedanken, Sichtweisen, Erfahrungen zusammen kommen. Erst das ermöglicht sich wirklich eine eigene und ganzheitliche Meinung zu bilden.


    Auch ich möchte dieser Diskussion noch ein paar Worte beifügen und vielleicht noch einen anderen Sichtwinkel eröffnen. Ich schreibe aus der Sicht von Eltern mit einem Asperger- Kind das zur Zeit schwach dosiert Risperdal erhält. Wir würden gerne keine Medikamente verabreichen, da auch wir uns all die Gedanken machen die Euch bewegen. Auch wir sind der Meinung das die Medikamente die Ursache nicht beheben.
    ABER:
    Wir wissen aus eigener Erfahrung wenn wir diesen Schritt nicht gegangen wären Die Auswirkungen der Autistischen- Verhaltensweise unsere Familie zerstören würden. Wie lange Würgemale, Biss male, ein Bruderherz verkraftet.Wie lange verbale Dauerangriffe Eltern ertragen.... ist eine Frage der Zeit.
    Wenn Interventionen die auf das Spektrum ausgerichtet und angepasst sind ins leere greifen, wenn keine Hilfsmöglichkeit greift um dem Kind den nötigen Boden zu verschaffen, ist es wohl das kleinere Übel über eine gewisse Zeit Medikamente zu verabreichen, als die Grundfesten des Kindes zu erschüttern und ein Familien zerfall zu produzieren.


    So Gedanken die vielleicht noch eine andere Sichtweise zulassen.


    Gruss bronti

    Hallo


    Habe mit viel Interesse die Diskussion verfolgt.
    Auch unser Sohn ist schwerlich zum Sport zu bewegen. Der Gang in den Turnverein wurde schnell zur Katastrophe. Ach, man konnte Ihn so gut schupsen und anpöbeln und er konnte sich sehr schlecht wehren. Auch die ständig statt findenden Rammeleien fand er alles andere als toll. Bald wollte er nicht mehr gehen. Dem stimmten wir sehr schnell zu, als wir mal unbemerkt einer Turnstunde beiwohnten.
    Bei unserem Sohn denke ich jedoch das es nicht nur das Problem im Sozialen Bereich war das ihn zum aufgeben bewog. Ich spüre sehr oft das ihn sportliche Sequenzen (Radfahren, springen, wandern) sehr schnell ermüden. Sein schwacher Tonus und die zum teil auch benötigte Handlungsplanung beim Sport erschweren ihm die gleiche Leistung wie Gleichaltrige zu erbringen. Jungs in diesem Alter vergleichen stark, und auch unser Sohn ist stetig am vergleichen und abschauen. Rückzug oder Unlust ist dann schon mal das Ergebnis.


    Etwas was Ihm jedoch Spass bereitet ist Skifahren. Da kann man auch mal alleine an den Skilift, runter flitzen kostet auch nicht so viel Energie und Sozialkontakte pflegen muss man auch nicht. Das anstehen kann je nach Verfassung etwas witzig ausfallen wenn er lautstark sich über unkorrektes anstehen ,oder vordrängeln von anderen aus lässt :D .


    Herzliche Grüsse bronti

    "Mir isch langwilig" ein Satz den wohl alle Eltern von Ihren Kindern kennen!


    Nur was ist wenn dies täglich, eigentlich ein Dauerzustand ist?
    Ich hatte lange bevor ich andere Ausfälligkeiten an meinem Kind war nahm schon gemerkt das mein Kind anders "spielt", oder eben auch nicht spielt. Das es Spielzeug oder Gegenstände genau untersucht, ausprobiert und wenn alles getestet ist das Spielzeug oder den Gegenstand nicht mehr betrachtet, gebraucht. So setzte ich mich oft hin und versuchte mit meinem Kind zu spielen um die Freude am Spiel zu fördern. Wobei ich sagen muss wirklich eigene Kreativität und Freude konnte ich auch durch mein Bemühen nicht wecken. Noch heute ist es nicht viel anders. Langeweile ist an der Tagesordnung. Selten kommt er mal in eine Spielphase in der er mit Kappla was baut oder mit Playmobil spielt. Und wenn er mal spielt, sind es immer wieder ähnliche Konstruktionen die zum Teil identische Teilaspekte haben. Auch ein Spiel mit dem Bruder (Playmobil) funktioniert nach dem gleichen Ablauf mit den klaren Zuordnungen (wer ist der Stärkere, Grössere, Reichere) alles ist irgendwie immer wieder das selbe, mit wenig bis keinen neuen Aspekten.Was er sehr gerne tut, ist Bücher anschauen. Aber auch da muss immer wieder neues an Nachschub ran sonst wird es langweilig. Da wo andere Kinder erst recht mit dem Spiel anfangen und sich vertiefen, endet es bei unserem Sohn. Auch Freizeitangebote oder Hobbys sind nach der zweiten oder dritten Wiederholung langweilig und man möchte nicht mehr hin.


    Ich frage mich oft was könnte ich noch tun um ihm zu helfen in ein Spiel zu kommen. So viel Freude, Selbstbestätigung und Sozialkontakte fehlen ihm durch seine Unfähigkeit (Fantasielosigkeit) zu spielen.
    Kennt Ihr das von Euren Kindern auch ?
    Wie begegnet Ihr der Thematik?


    bronti