Beiträge von Autismus Forum Schweiz
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Am diesjährigen Swiss Poster Award der APG|SGA wurden unsere Plakate «Das etwas andere Spielzeug» mit Gold ausgezeichnet. Wir freuen uns riesig und danken unserer Zürcher Werbeagentur Ruf Lanz ganz herzlich. Sie schafft es immer wieder, die noch für viele Menschen fremden Eigenheiten der autistischen Wahrnehmung sichtbar zu machen.
Aus der Broschüre APG|SGA-Broschüre zum Swiss Poster Award 2015:
«Eindrücklich, die Sensibilität, mit welcher die Zürcher Werbeagentur Ruf Lanz für die vielen Menschen die fremden Eigenheiten von Autisten spürbar macht. Seit einigen Jahren schon bringen die behutsamen Kreativen ein grosses Publikum dazu, sich auf der Homepage des Autismus Forum Schweiz kundig zu machen: über ganz spezielle Wahrnehmungen und Deutungen, über Zeitgenossen, die die Wirklichkeit über kleine Faszinosa erfahren und zur «normalen» Welt einen erschwerten Zugang haben. Was sie dafür einsetzen, sind berührende, aber bewusst unsentimentale Klarbotschaften, reduziert auf augenfällige Details. Das ist Kommunikation für Public Service at its best.» [news=18][/news]
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Liebe Freundinnen und Freunde von autismusforumschweiz.ch
Als Mutter eines Sohnes mit Autismus, der demnächst seinen 18. Geburtstag feiert, habe ich mich in den letzten Monaten intensiv mit seinen/unseren Träumen und Zukunftswünschen sowie den bestehenden Realitäten auseinandergesetzt.
Dom Hélder P. Câmara (1909-1999), ehemaliger brasilianischer Erzbischof und bedeutender Kämpfer für die Menschenrechte, hat gesagt: «Wenn ich allein träume, ist es nur ein Traum. Wenn wir gemeinsam träumen, ist es der Anfang der Wirklichkeit.»
Gerade die Zeit um den Welt-Autismus-Tag am 2. April bietet uns die Gelegenheit gemeinsam zu überlegen, welches unsere Träume, Visionen und Wünsche im Hinblick auf die Lebensbedingungen von Menschen mit Autismus sind. So bilden sich Ziele, die durch das Engagement von uns allen zur Wirklichkeit werden können.
Deshalb rufen wir dieses Jahr innerhalb unseres Wettbewerbs zum 2. April dazu auf, Träume, Visionen und Wünsche im Forum zu veröffentlichen. Wir laden Menschen mit Autismus, ihre Angehörigen, Fachleute – ja einfach alle, die zu diesem Thema etwas schreiben möchten – ein, ihre Gedanken innerhalb eines Satzes oder kurzen Beitrags den anderen Mitgliedern unseres Forums zugänglich zu machen.
Wir freuen uns auf ganz viele Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven. Und natürlich verlosen wir wieder einen Büchergutschein: Auch dieses Jahr dürft Ihr beim autismusverlag.ch in St. Gallen bestellen. Sämtliche Bücher und Produkte werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Autismus produziert und vertrieben.
Wer seinen Beitrag zwischen dem 31. März und dem 3. April im Forum veröffentlicht, nimmt an der Verlosung des Autismusverlag-Gutscheins im Wert von 100 Franken teil. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird am 10. April bekannt gegeben.
Wir freuen uns bereits sehr darauf, von Euch zu lesen und sind gespannt, wie viele Träume, Visionen und Wünsche wir gemeinsam zusammentragen!
Herzlich
Eure Nicole Ulrich-Neidhardt
Präsidentin Autismus Forum Schweiz -
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Weitere Kommentare zur obigen Frage findet Ihr auf Facebook:
Eine Stimme aus unserem Forum: Mich würden jetzt andere Meinungen interessieren. Von Leuten, die mit Betroffenen...
Posted by Autismus Forum Schweiz on Montag, 18. Januar 2016 -
Grüezi mitenand
Ich bin die Neue im Vorstand von Autismus Forum Schweiz: Ich heisse Susanne Rahman, bin 41 Jahre alt und selbständige Texterin/Übersetzerin. Mit meinem Mann und meinen zwei Jungs (12 und 10 Jahre) wohne ich im Zürcher Weinland. In meine Freizeit lese ich leidenschaftlich gerne und gehe – mehr oder auch mal weniger regelmässig – joggen, um den Kopf „auszulüften“.
Mein älterer Sohn hat im Alter von vier Jahren die Diagnose atypischer Autismus erhalten. Seither befasse ich mich intensiv mit diesem Thema. Der Austausch mit den Mitgliedern des Autismus Forum Schweiz ist für mich sehr wertvoll und ich profitiere immer wieder von den Diskussionen und verschiedenen Perspektiven.
Da mein Sohn bis jetzt eine Regelklasse besucht, stellen sich bei uns immer wieder Fragen zum Thema Schule und Integration – von der Notengebung bis hin zur Teilnahme an Projektwochen oder dem konstruktiven Kontakt mit den Lehrpersonen. Aktuell steht der Übertritt an die Sekundarschule bevor und damit die Wahl einer passenden Schule. Selbstverständlich gibt es auch im Alltag immer wieder Herausforderungen zu meistern. Oftmals finde ich es auch schwierig, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder angemessen zu berücksichtigen. Da tut es jeweils gut, wenn ich andere Beiträge im Forum lese und spüre: Anderen geht es gleich wie uns.
Ich bin überzeugt, dass wir als Gemeinschaft von Menschen, die auf irgendeine Weise mit Autismus in Berührung gekommen sind, viel bewirken können. Gerne leiste ich im Autismus Forum Schweiz meinen Beitrag dazu. Bereits seit Längerem unterstütze ich den Vorstand hinter den Kulissen bei der Öffentlichkeitsarbeit, im Fundraising und der Administration und freue mich sehr, nun auch offiziell mitzuwirken.
Euch allen wünsche ich einen tollen Start ins 2016!
Susanne Rahman [news=17][/news]
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Am diesjährigen Weihnachtsmarkt in Adliswil waren wir mit einem Stand vertreten und haben bei dieser Gelegenheit auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus aufmerksam gemacht.
Wir sind auf viele äusserst offene und "gwundrige" Adliswilerinnen und Adliswiler getroffen. Der Austausch und das grosse Interesse hat uns riesig motiviert!
Nächstes Jahr sind wir wieder dabei. [news=16][/news]
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Überraschende Ideen sind heute mehr denn je gefragt, um überhaupt noch Beachtung zu finden, eine Botschaft zu vermitteln und die erwünschten Reaktionen auszulösen.
Der Art Directors Club Schweiz zeichnet jedes Jahr die herausragenden Kampagnen des Landes aus. Und er zeichnet jeden Monat einen Auftraggeber aus, der mit einer besonders guten Kommunikationsidee aufgefallen ist. Diesen Monat: Nicole Ulrich-Neidhardt, Präsidentin des Autismus Forum Schweiz.
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Vielen Dank für die äusserst interessante Antwort zum Beitrag "Neuropsychologische Aspekte der Autismus-Spektrum-Störung (ASS)", liebe Maya!
Liebe Edith
Danke für den Beitrag! Seit meiner Masterarbeit im Jahr 2012 beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema und aktuellen Theorien zu Autismus. Die drei Theorien die du beschrieben hast sind in der Literatur stark etabliert, haben jedoch gemeinsame Schwachpunkte:
- Sie sind beschreibend, nicht erklärend
- Sie beschreiben jeweils nur einen Teil des Problems
- Menschen mit Autismus sind in der Lage, viele Dinge später im Leben zu lernen. Zwar sind sie dann immer noch autistisch, können sich aber in der vertrauten Umgebung gut bewegen. Das berücksichtigen diese Theorien nicht.
Es gibt nun neuere Ansätze, die Autismus neurophysiologisch zu erklären versuchen und den Vorgängen im Gehirn viel näher liegen, die aktuell in der Forschung untersucht werden.Ich versuche die Theorie, die Pellicano & Burr 2012 beschrieben haben, hier kurz verständlich zu erklären. Dazu erst einen kurzen Exkurs über die Funktionsweise unseres Gehirn (generell):
Unser Gehirn funktioniert wie eine Vorhersagemaschine. Es beinhaltet Modelle über die Welt, die es benutzt, um vorherzusagen, was in den nächsten Sekunden, Minuten, Tagen oder Jahren passieren wird. Wenn wir den Lichtschalter betätigen erwarten wir, dass das Licht angeht, wenn Wolken aufziehen, erwarten wir, dass es regnen wird und wenn wir einen grossen Stein vom Boden heben, spannen wir die Muskeln an, weil wir wissen, dass er schwer sein wird.
Wenn etwas anders ist, als wir es erwarten (Licht geht nicht an, es beginnt nicht zu regnen oder der Stein ist plötzlich leicht) generiert unser Gehirn "Vorhersagefehler". Dafür sind verschiedene Hirnareale und Neurotransmitter zuständig. Eine grosse Rolle spielt dabei Dopamin im Nucleus accumbens. Nun geht es aber noch weiter. Es gibt Bereiche im Leben, die sehr stabil sind (der Stein, der schwer ist) oder Bereiche, die weniger stabil sind (die Wolken). Das heisst, wenn es Wolken hat und nicht regnet, überrascht mich das weniger, als wenn ich den Stein aufhebe und er ist plötzlich leicht, weil die sich die Eigenschaften der Wolken unvorhersagbarer verhalten, als der Stein. Auch dieser Grad an Unsicherheit wird im Gehirn enkodiert, und zwar im Frontallappen. Vermutlich spielt hier der Neurotransmitter Acetylcholin hier eine wichtige Rolle.
Dieser Grad an Unsicherheit hat einen Einfluss auf mein Lernen: Wenn ich mir sicher bin, dass die Welt sich unsicher verhält, bin ich auf alles vorbereitet und nicht besonders überrascht, wenn plötzlich die Sonne kommt, obwohl ich (wegen den Wolken) mit Regen gerechnet hab. Wenn ich hingegen eine grosse Sicherheit habe, fällt mir sofort auf, dass etwas falsch ist und der Vorhersagefehler wird sehr stark gewichtet. Beim Stein frage ich mich sofort, ob da mit dem Stein etwas falsch ist oder ob ich plötzlich Superman geworden bin und werde mein Modell über die Welt irgendwie anpassen müssen.
Was hat das ganze mit Autismus zu tun?
Wir glauben, dass Menschen mit Autismus die Vorhersagefehler anders gewichten als Neurotypische. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten wie sich das im Gehirn auswirken kann:
- Menschen mit Autismus haben niedrigere sensorische Schwelle, und daher fallen kleine Veränderungen mehr auf (Vorhersagefehler sind grösser) und dadurch wird die Welt unvorhersagbarer wahrgenommen
- Menschen mit Autismus gehen davon aus, dass die Welt vorhersagbar ist und sehen jedes Ereignis als "neues Ereignis", wodurch die Modelle über die Welt bei Autisten extrem komplex werden können.
An einem Beispiel nochmals:
Ich sehe zum ersten mal in meinem Leben eine Katze. Sie ist schwarz und zutraulich. Zwei Tage später sehe ich wieder eine Katze. Sie ist dunkelbraun und sehr ängstlich --> Vorhersagefehler! Was mach ich nun damit?
Mir fällt gar nicht auf, dass sie nicht schwarz ist und denke, dass sie sich wohl vor etwas anderem erschreckt hat und das nächste mal sicher zutraulich sein wird.
--> Meine Welt lässt ein paar Veränderungen zu, andere fallen mir nicht auf und daher bleibt mein Modell simpel und stabil = eher neurotypischMir fällt auf, dass sie eine andere Farbe hat und sich anders verhält und ich frag mich, was da passiert ist und denke, dass ich wahrscheinlich eine neue Spezies entdeckt habe, und muss mir unbedingt merken, dass es braune, ängstliche Katzen gibt.
--> meine Welt lässt keine oder nur sehr wenig Veränderungen zu und ich passe mein Modell sofort an = eher autistischDer Vorteil an dieser Theorie sind folgende:
- Es gibt messbare, neurophysiologische Korrelate zu individuellen Vorhersagefehlern (Gehrinareale, Neurotransmitter), anhand von denen man die Theorie überprüfen kann (wurde aber noch nicht direkt untersucht)
- Vorhersagefehler sind auch an Emotionen gekoppelt. Vorhersagefehler lösen negative Gefühle aus. Sich in einer Welt zu bewegen, in der alles neu und unsicher ist, ist anstrengend und beängstigend. Das heisst, die Theorie kann auch das emotionale Verhalten von Menschen mit ASS erklären.
- Auch viele andere Symptome, zB repetitives oder stereotype Verhaltensweisen lassen sich mit dem Versuch, Vorhersagefehler zu reduzieren, erklären.
Und meine persönliche Meinung: Gemäss dieser Theorie ist das Weltbild eines Autisten viel komplexer und 'Fehler' fallen mehr ins Gewicht. Diese beiden Dinge können aber kompensiert werden, indem man Autisten auf einfache Regeln aufmerksam macht oder ihnen Möglichkeit haben, die gleiche Situation sehr häufig zu erleben, so dass ihr komplexes Modell die meisten Fälle abdecken kann oder sie in ein stabiles, vorhersagbares Umfeld bringt, wo die Übergewichtung der Vorhersagefehler ein Vorteil und kein Nachteil darstellt. Und wenn diese Möglichkeiten vorhanden sind, denke ich, dass auch für Autisten Theory of Mind, Exekutive Funktionen und zentrale Kohärenz möglich sind.Liebe Grüsse
Maya -
Nachfolgend die Gewinnerinnen und Gewinner unserer Buchverlosung:
- B.K.
- K.B.
- M.A.
- M.J.
- Patch
Wir wünschen Euch viel Freude mit dem Buch «Die vielen Farben des Autismus» von Thomas Girsberger!
Herzlich
Euer Vorstand von Autismus Forum Schweiz
Nicole Ulrich-Neidhardt, Thomas Girsberger, Nikola Bellofatto, Thomas Ulrich und Edith Vogt-Hörler -
Vielen Dank für Eure schönen und berührenden Bilder zu unserer Buchverlosung. Darüber freuen wir uns sehr!
Die Gewinner werden an dieser Stelle bis Ende Woche bekanntgegeben.
Herzlicher Gruss
Euer Vorstand von Autismus Forum Schweiz -
Facebook-Nutzer können sehr gerne unsere Seite besuchen. Nachfolgend die Schaltfläche zum Buchverlosungs-Beitrag:
BUCHVERLOSUNG – mitmachen und gewinnen!Das Buch «Die vielen Farben des Autismus» unseres Vize-Präsidenten Dr. med....
Posted by Autismus Forum Schweiz on Freitag, 15. Mai 2015 -
Auf Facebook von M.T. eingereicht.
"Schilfgras im Regenbogenlicht. Bei uns auf dem Balkon aufgenommen. Die Farbe und das Wirrwarr hat uns angesprochen. Keine klare Aussage, ohne das man weiss, was es ist."
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Auf Facebook von N.S. eingereicht.
F.'s Welt: New York.
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Auf Facebook von K.B. eingereicht.
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Auf Facebook von P.S. eingereicht.
"...von unserem autistischen sohn (4.5J) gemacht. er hat die farben ausgesucht, ich hab sie ihm aufs blatt gespritzt und er hat dann mit den fingern gewirkt... "
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Auf Facebook von A.Z. eingereicht.
"Meine damals ca. 8 jährige Tochter und ihre Faszination von Farben."
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Auf Facebook von B.S. eingereicht.
"gemalt von meiner 7jährigen tochter speziell zum thema. es symbolisiert in der mitte den berg, den es zu bezwingen gilt. der regenbogen bildet die brücke zwischen mama und ihrem mit autismus betroffenen kind. die wege sind mit wegweisern ausgeschildert. auf dem weg zum treffpunkt der beiden (mit herzen gekennzeichnet) kann auch mal ein Regenschauer niedergehen. aber dann treffen mama und kind zusammen und gehen hand in hand den weg gemeinsam."
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Auf Facebook von M.A. eingereicht.