Beiträge von Fritz

    Man kann ABA durchaus kritisieren, ist sicherlich nicht aller Zweifellos erhaben.
    Was aber für ein hochfunktionales autistisches Kind aber zweifellos krasser ist, ist jegliche Form von Anthroposophie, das heisst die okkulte Lehre von Rudolf Steiner.
    Diese verquerte Lehre postuliert immer noch die Überlegenheit einer ‚arischen Wurzelrasse‘.
    Derartiges einen autistischen Kind einzutrichtern ist wahrlich ein Skandal.
    Die Anthroposophie hat nichts verloren in einer progressiven Pädagogik.

    Der Beitrag vom SRF-Kassensturz ‚SBB büssen Autistin‘ schockierte die Teilnehmenden der ‚autismusgruppe winterthur‘ sehr.
    Wie kann man nur einer jungen Dame mit einer Wahrnehmungsbehinderung nur ‚Missbrauch‘ vorwerfen.
    Dass man sich gerade in einer S-Bahn ohne böse Absichten einmal in einem 1. Klasse-Abteil hinsetzt, kann durchaus passieren, zumal in den S-Bahnen die 1. Klasse ebenfalls 4 Sitzplätze pro Reihe aufweist, normalerweise sind es aber nur deren drei.
    An der Anzahl der Sitzplätze pro Reihe kam man sich demnach eben NICHT orientieren.
    Für autistische Menschen stellt das Bahnfahren zu Stosszeiten nicht selten eine völlige Reizüberflutung dar.


    Was ist Euer Statement zum Verhalten der SBB?

    Derartiges sollte billigerweise schon vorausgesetzt werden.
    Ich habe einer allzu forsch forderdenden Maturandin auch schon Respekt mir gegenüber aktiv einfordern müssen. War aber klar ein Einzelfall.
    Leider können nur die wenigsten Menschen mit ASS mit richtigen Moment sich adäquat wehren.
    Oftmals wäre da eine Begleitung einer Vertrauensperson hilfreich und konstruktiv für beide Seiten.

    Wenn man da offen und kooperativ ist zu Matura-, Bachelor- und Masterarbeiten und/oder zu seriösen Studien zur Thematik ‚Autismus/AS‘ zeigt, hilft man auch der künfitigen Elite für diese Thematik besser zu sensibilisieren.
    Ich finde da können betroffene Menschen so ziemlich an effizientesten mithelfen, dass ihre besondere Situation hernach auch besser gedeutet und verstanden wird.
    Man sollte da, aus eigenem Interesse, tunlichst sich kooperativ zeigen.

    An einem üblichen Treffen der Selbsthilfegruppe (SHG) ‚autismusgruppe winterthur‘ wollten wir bewusst die POSITIVEN Aspekte von ‚Autismus‘ erörtern und fanden hierbei heraus, dass es sehr viele autistische Menschen gibt die Hervorragendes leisten oder geleistet haben:
    Die Liste der Persönlichkeiten:


    Kaylee Rogers, Kinderstar Sängerin
    Clay Marzo, Surfer und Wellenreiter
    Roland Kappel, virtuoser Kranbauer
    Stephen Wiltshire, lebende Kamera
    Danial Tammet, Mathematik-Genie
    Alexis Wineman, Schönheitskönigin
    Dr. Peter Schmidt, Geographie-Genie


    Anbei die diesbezüglichen YouTube-Videos:








    Uns ist klar, dass die autistische Andersartigkeit natürlich nicht nur grosse Leistungen generieren aber von den Problematiken wird ja sonst, leider zu oft berichtet und nicht selten auch geklagt und gejammert.
    Wir von der ‚autismusgruppe winterthur‘ wollen auch mal ganz bewusst auch die tollen positiven Seiten und Aspekte aufzeichnen und bewusst verbreiten.
    Diesen Persönlichkeiten gehört unser grösster Respekt !!

    Es gibt wohl kaum eine andere Autismus-Selbsthilfegruppe von derer annähernd so viele Teilnehmende am 1. Nationalen Autismuskongress in Bern (9. und 10. November 2018) anwesend waren als die von der ‚autismusgruppe winterthur‘.
    Unser Konzept ist auch, möglichst kein Jammerclub zu sein und daher auch stets aktiv und initiativ zu sein sowie über den Tellerrand schauen zu können.
    Wir waren beeindruckt von der tollen Organisation dort und auch von den zweifellos hoch dotierten Referentinnen und Referenten.
    Solche Veranstaltungen sind, gerade hier in der Schweiz, sehr wichtig um wirklich allseits für die Thematik ‚Autismus‘ sensibilisieren zu können.
    Nach der erfolgreichen Besteigung des Flüela Schwarzhorn (3146m) und dem Event ‚Kaleidoskop Selbsthilfe‘ der 3. Höhepunkt in diesem Jahr.

    Kürzlich kommunizierte die Migros, die grösste Arbeitgeberin hier in der Schweiz, dass in dieser Herbst-Runde die Löhne nur individuell erhöht werden.
    Derartiges erachte ich als sehr problematisch, weil da leider wieder einmal mehr nur die ‚Spreu‘ weit übergebührlich gewertet wird - siehe meine Nachricht ‚Spreu und Weizen‘.
    Was sagt Ihr zu derartigen (eigentlich autismusfeindlichen) Entwicklungen?
    Eure Kommentare dazu würde mich sehr interessieren.
    :) oder :(

    Die ‚autismusgruppe winterthur‘, diese aktive Autismus-Selbsthilfegruppe sollte eigentlich allseits bekannt sein, war an der Veranstaltung ‚Kaleidoskop Selbsthilfegruppe‘ organisiert durch das SelbsthilfeZentrum Winterthur und ‚ipw-Schlosstal‘ mit einem Info-Stand, im grossen Hörsaal der ‚ipw’, anwesend.
    Es ging da letztendlich das Selbsthilfewesen besser und umfassender mit der Psychiatrie und/oder dem Therapiewesen zu vernetzen.
    Es ging da auch um ein verbessertes Miteinander zwischen Selbsthilfegruppen, Therapie und Psychiatrie aufzuzeichnen.
    Uns ging es bei der Teilnahme nicht zuletzt auch die Psychiatrie, endlich einmal, für die weite Thematik ‚Autismus‘ regelrecht wachzurütteln. Autismus sollte künftig in der Psychiatrie aber auch Psychlogie und Therapie zu einem Kernthema werden.
    Im Unterschied etwa zu Kanada oder Schweden ist bei uns die grosse Thematik ‚Autismus‘ leider immer noch eine blosse Nebensache, was für uns natürlich völlig inakzeptabel ist.
    Der Anlass wurde rege besucht und das Feedback war durch und durch positiv.
    Wir von der ‚autismusgruppe winterthur‘ jammern nicht, sondern machen da wirklich was, um die Situation erwachsenen autistische Menschen echt zu verbessern.


    Anbei ein YouTube-Video zu diesem Event:


    Am Samstag den 8. September 2018 wagten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ‚autismusgruppe winterthur‘ einem ganz besonderen Projekt heran, nämlich die Besteigung des 3146m hohen Flüela Schwarzhorns dem höchsten Punkt der Landschaft Davos sowie der Wasserscheide der Fluss-Systeme Rhein und Donau.


    Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle ‚Schwarzhorn‘ etwa 800m von der Passhöhe des Flüelapasses entfernt auf der Engadiner Seite.
    Um 10 30 Uhr war Abmarsch möglichst schnell weg vom lästigen Verkehrslärm der stark frequentierten Passstrasse die die Landschaft Davos mit dem Engadin verbindet.


    Der anspruchsvolle Hochgebirgs-Pfad führte an idyllischen hochalpinen Fluren, Geröll und einigen Schneefeldern vorbei. Überall hat es nebst der üblichen Farbmarkierung rot-weiss-rot auch Steinmännchen die auch bei schlechter Sicht noch gute Orientierungshilfen sind.


    Bei der 2870m hohen Schwarzhorn Furgga gab es den ersten kurzen Zwischenstopp. Bei der Schwarzhorn Furgga sah man erstmals auch in Dischmatal. Das Panorama begann sich zu öffnen, die Fernsicht wurde sukzessive umfassender.
    Über kantige Geröllfelder schlängelt die der Trampelpfad in Serpentinen dem Gipfel zu. Die Vegetation wurde zusehends immer kärglicher. Um etwa 13 30 Uhr wurde als Höhepunkt der Gipfel erreicht.


    Tief unter uns zeigte sich der kristallklare Bergsee beim Kulminationspunkt des Flüela Pass.
    Vom hölzernen Gipfelkreuz war nur noch der Mittelpfahl erhalten. Ein Blitzschlag war (kürzlich) da offensichtlich der Übeltäter. Selbstverständlich trugen wir uns mit Stolz und Inbrunst ins Gipfelbuch ein.


    Nach einer Gipfelrast vom etwa einer Stunde Dauer und grandioser Fernsicht aber dünner Luft traten wir den Abstieg an. Alle waren erleichtert den Gipfel erreicht zu haben. Nach etwa 2 Stunden Abstieg holte uns jäh der Verkehrslärm der stark befahrenen Flüela-Passstrasse wieder ein.
    Jeder war froh die schweren Wanderschuhe gegen leichte Sneackers der Halbschuhen zu wechseln.


    Um etwa 16 40h fuhren wir nach einem zweifellos erlebnisreichen Tag Richtung Davos-Dorf ab. Dort am Bahnhof liessen wir alles noch Revue passieren und mailten Bilder via E-Mail und MMS oder schrieben, ganz konventionell, Postkarten.


    Es zeigt sich da wieder einmal mehr, auch autistische Menschen können durchaus etwas Grossartiges leisten.


    Wir waren weit oben entflohen vor jeglichem Jammertal.Anbei ein YouTube-Video dazu:




    Ja etwas bedrückte mich damals sehr, als Landschafts-Berufsgärtner schnitt ich damals Hecken, mähte Rasen mit dem Rasenmäher aber auch steile Naturwiesen mit dem Balkenmäher, erkletterte Bäume auch mit der Seiltechnik um sie fachgerecht schneiden zu können, fuhr Lieferwagen auch mit Anhänger gewandt durch den dichten Stadtverkehr, habe sehr gute Pflanzenkenntnisse, begreife ökologische und biologische Zusammenhänge schon und habe eine gute und weit umfassende Allgeinbildung, desweiteren war ich im Betrieb stets aktiv und sehr initiativ.
    Trotz allem wurde ich im Bewertungsgespräch andauernd und sehr sehr hartnäckig immer als ‚ungenügend‘ (!!!) abklassiert bestenfalls mit der doofen und beleidigenden Beibemerkung ‚betriebsam‘
    Eine gleichaltrige Berufsgärtnerin, die aber nie Bäume oder Hecken schnitt und kaum Auto geschweige denn mit Anhänger fahren konnte, keinen einzigen lateinischen Pflanzennamen benennen konnte usw
    Ihr Gemüt war durch und durch neurotypisch aber sonst einfach und völlig 08/15. Zur Geschäftsleitung war sie eine sehr gute Dampfplauderin und Schleimerin. Sie bekam andauernd nur Bestnoten bei den jeweiligen üblichen jährlichen Qualifikationen.
    Arbeitskollegen mit Machogehabe aber ohne jegliche Pflanzenkenntnisse bekamen auch oftmals zu gute Bewertungen und wurden obendrein nicht selten sogar befördert.
    Eine derart Gesellschaft, sorry, ist wirklich nur doof und einfältig. Ja sie schwimmt wirklich auf einem riesigen Ozean der Oberflächlichkeit und übersieht dabei den wahren Weizen vor ihren Augen.
    Eben nichts sagen das aber gut und dabei stets 08/15 sein.
    Da braucht es dringend einen Paradigmenwechel um wieder den wahren Weizen wirklich erkennen und vor allem auch estimieren zu können. Eben so wie es früher in vielen Betrieben auch war. Klare Strukturen aber auch Hierarchien bringen uns weiter und sind auch effizient. Fleiss, Wissen, Bildung und wahre Intelligenz sollten da wieder vermehrt in den Fokus rücken finde ich. Wenn das so umgesetzt wörde, hätten HOCHFUNKTIONALE autistische Menschen wieder vermehrt gute Chancen im 1. Arbeitsmarkt sich, auch langfristig, zu bewähren.
    In der Gesellschaft und Freizeit sollte wieder die Moralische Instanz vor jeglichem Lustprinzip stehen. Da hätten wir sicherlich weniger Gewalt und Kriminalität.
    Die (operative) Arbeit soll sich lohnen und nicht die Arglist, das Palavern, die Schaumschlägerei, die Heuchlerei oder Wichtigtuerei.
    Die Produktion sollte wieder vor Investment und Finzanz-Casino stehen.
    All das täte nicht nur den autistischen, sondern allen Menschen gut.

    Leider wird in der gewerblichen Erwerbswelt (= 1. Arbeitsmarkt) im grossen Gegensatz zur Schule immer mehr nur der blosse Spreu weit mehr bewertet als der wahre Weizen.
    Mit der blossen Spreu meine ich belangloses Herumpalavern, nichts sagen das aber gut. Gute äussere Erscheinung, schöne aber blosse Hülle, emotionales Getue ohne ehrlichen Kern, Schleimertum und Heuchlerei, Schauspeilerei, Machotum, Lustprinzip, Lidido usw.
    Mit dem wahren Weizen meine ich intatsächliche Fähigkeit und Fertigkeiten, die wirkliche Intelligenz und Bildung, die ehrliche Moralische Instanz, auch auch der Fleiss und wahre Einsatzwille.
    Es steht eigentlich ausser Zweifel, dass die allermeisten autististische Menschen klar mehr an ‚Weizen‘ verfügen als an ‚blosser Spreu‘!
    Nur der Weizen kann keimen und ist so für die Menschheit und unsere Kultur nachhaltig. Ist doch so, seien wir hier im AUTISMUS FORUM SCHWEIZ
    doch ehrlich.
    Die Spreu ist hingegen bestenfalls noch ein Abfallprodukt.
    Darum erscheint mir diese heutige oberflächliche Konsumgesellschaft mindestes als suspekt und eigentlich unausgereift, wenn sie dieser eigentlich kaum wertvollen Spreu eine derartig grosse Bedeutung schenkt.
    Eine solche Gesellschaft schwimmt regelrecht auf einem Ozean der Oberflächlichkeit .
    Viele NT-Menschen haben beispielsweise mit der Mathematik ihre Mühe. Mathematik ist aber etwas vom Ehrlichsten den es überhaupt gibt, weil man gerade in diesem Fach mit blosser Spreu keinen Eindruck schinden kann.
    Ähnliches kann man auch an den Naturwissenschaften, den wahren Wissenschaften, feststellen.
    Die Naturwissenschaften haben uns den Fortschritt und Entwicklung, letztendlich unser Wohlstand gebracht und sicher nicht die Geistes- und Sozialwissenschaften.

    Ja die Eltern sollten sich da zu Wort melden, finde ich eine tolle Idee.


    Ich kenne einen krassen Fall aus Winterthur, ein autistischer, sonst aber intelligenter und schmächtiger Schüler wurde in der 4. Klasse wiederholt tätlich angegriffen. Als sich die Eltern der Schulleitung vorstellig wurden, gab man ihnen zu erklären der kräftige Junge der die Taten verübte, sei halt 'traumatisiert' vom Bosnienkrieg. Man solle doch ein 'Verständnis' dafür aufbringen so der Schulleiter.
    Weshelb ich dieses Beispiel erst jetzt zitiere, es gibt immer wieder Leute, die Menschen mit einem Migrationshintergrund per se als Unschuldslämmer ansehen und obendrein mich als einen Rassisten bezichtigen.
    Ich finde da, was Sache ist, darf man auch so
    publizieren.
    Gut dieser Fall ereignete sich vor etlichen Jahren ist aber trotzdem aktueller denn je.
    Es ist nämlich absolut unbillig auf eine Minderheit besonders Rücksicht zu nehmen, wenn sie ihre 'Probleme' mit Gewalt 'lösen' möchte.
    Gewalt ist immer und sowieso ein 'no go' !!!

    Genau das meine ich auch, wegen einer Eigenschaft die nicht vollkommen 08/15 ist, Autismus gehört freilich dazu, schikaniert, drangsaliert, stigmatisiert und diskriminiert wird.
    Da gibt es unzählige Formen dieser, meistens arglistig motivierten, Anwendungen.
    Beispielsweise macht die Rosinenpickerei da immer mehr Schule !!!
    Da braucht es einen Paradigmenwechsel, Rosinenpickerei ist nämlich ein egoistisches Erzübel einiger wenigen. Der Mehrheit ganz sicher nicht dienlich !!!
    Menschen mit einem Migrationshintergrund geniessen wenigstens den Schutz des Antirassismusgesetzes, behinderte oder sonst andersartige Menschen haben konkret gar keinen diesbezüglichen Schutz abgesehen vom Artikel 8 unserer Bundesverfassung der aber bloss sehr allgemeiner Natur ist.
    Ich fordere da einen besonderen expliziten Schutz für autistische Menschen wie es beispielsweise in Schweden so üblich ist.

    Immer wieder werden autistische Menschen Opfer von Mobbing und zwar mit einer um einer Zehnerpotenz höheren Wahrscheinlichkeit !!!
    Irgendwie ist es zu einem regelrechten 'Volkssport' geworden gezielt autistische Menschen systematisch zu schickanieren.
    Das Zynische an dieser ganzen Sache ist, das autistische Verhalten als 'Entschuldigung' für ein derartiges Vorgehen zu 'rechtfertigen'.
    Aber hallo, wo leben wir denn? Mobbing, Drangsalierung, Schickanierung und so weiter sind eigentlich strafbare Handlungen und sollten, auch wenn es um autistische Personen handelt, tunlichst geahndet werden.
    In all den Autismus-Selbsthilfegruppen und Aspergertreffen in denen ich mitmache, muss ich bei jeder Sitzung von zum Teil haarsträubenden offensichtlichen Mobbingfällen hören.
    Beispiele, in der Schule, trotz guter Intelligenz, die Klasse zum Teil mehrmals wiederholen, im Berufsleben immer wieder die Probezeit verlängern, vorwerfen, man habe keine Eigeninitiative, man solle auf das Auftreten und die Erscheinung achten, man sei ein Träumer.
    Mir selber wurde am Arbeitsplatz sogar vorgeworfen, ich sei kein Macho - was soll denn das ??? . . .


    Ist unsere Gesellschaft derart wenig über Autismus sensibilisiert obwohl wir ja im 21. Jahrhundert leben?
    Wie kommt es zu solchen solchen Auswüchsen?
    Eure Meinungen und Statements dazu würde mich sehr interessieren.

    Ein Gedicht einer der 'autismusgruppe winterthur' bekannten Autistin:


    'Die Zeit tickt.
    Tage vergehen, Stunden und Minuten verstreichen.
    Endloses Umherschleichen.


    730 Tage sind vergangen.
    1000 Mal von Gedanken gefangen.
    Sich selbst hintergangen.


    Die Zeit tickt und tickt vor sich hin.
    Wie hilflos ich doch bin.
    Innerliche Kämpfe mit viel Mut und grossem Unbehagen.
    Alles schlägt auf meinen Magen!


    Die Zeit tickt.
    Wie eine Bombe, die nicht explodiert.
    Hab meine eigene Theorie kreiert.


    Die Zeit tickt.
    Furcht und Angst weggekickt.
    Der Countdown läuft mit lautem Trommelwirbel.
    Noch ist nichts verloren. Alle Glieder gefroren.
    Vergessenes, Vergangenes zurückholen.


    Die Zeit tickt.
    Mut, Kraft, Stärke gewonnen.
    Sie machen mich benommen.
    Tick Tack.
    Drücke die Wiederhol-Taste meines Lebens-Soundtracks.


    Die Zeit tickt.
    Sie sagen, sei mutig, sei stark.
    Sir sagen, sei tapfer und hinterlasse Spuren.
    Sie sagen, achte auf die Zeiger der Uhren.
    Sie sagen, zeige Reife und Ehrgeiz.


    Die Zeit tickt.
    Ich sage, glaube! Lebe!
    Ich sage, kämpfe!
    Ich sage, falle und steh wieder auf!


    Die Zeit tickt.
    Startschuss fällt!
    Kämpfe! Glaube! Lebe!

    Nein ich empfinde das gar nicht so.
    Viele Zeitgenossen haben halt ein sehr einfach gestricktes Bild von Autismus. Dies möchte ich eigentlich relativieren. Mit dem Besuch des Hofbräuhauses in München zeigte ich klar ein anders Bild auf als allgemein so angenommen wird. Das ist meine Kernbotschaft dahinter.

    Als mögliche Freizeitgestaltung kann ich auch die 'Pfadi Trotz Allem' (PTA) sehr empfehlen. Dort lernt man auf eine spielerische Art und Weise sich sozial in einer Gruppe angemessen zu verhalten.
    PTA-Abteilungen gibt es eigentlich in jeder grösseren Schweizer Ortschaft.

    Immer wieder wird recht hartnäckig behauptet, autistische Menschen seien nur Eigenbrötler und introvertiert veranlagt.
    Das stimmt aber bei weitem nicht so generell zu.
    Ein autistischer Kollege, ich nenne ihn Seppl Guggenbichler, und ich besuchten an einem Wochenende die Bayrische Landeshauptstadt München und kehrten dort auch ins Hofbräuhaus ein. Für uns war das selbstverständlich und völlig logisch so.
    Die Stimmung bei oberbayerischen Blasmusik war ausgelassen und heiter.
    Mit dem möchte ich darlegen, auch autistische Menschen können durchaus gesellig und sogar extrovertiert sein. Weiter haben auch autistische Menschen durchaus Freude an Folklore und Brauchtum. Das weit verbreitete Bild alle autistischer Menschen seien nur Infomatik- und Mathematik-Freaks erachte ich als sehr trivial
    !!!