Beiträge von leila

    Danke auch Dir Regenbogen für die Worte.
    Wie viel und in welchem Masse ich mich damit auseinander gesetzt habe-ob überhaupt ausserhalb von hier in den letzten 5 Tagen-und wie viel Energie ich abgesehen dieser Posts hier investiert habe, habe ich hier nirgends festgehalten? So ungern ich Diagnosen verteile, so ungern hab ich Interpretationen und Projektionen ;-)
    Ich habe bisher noch nichts darüber gelesen, weil ich meinen Partner als eigenständigen Menschen und nicht als Diagnose betrachten will- er liest momentan ein Buch und findet es befreiend.
    Aus dem Alter in dem man einen Menschen über Google-Tests,Lektüre und Infos einteilt bin ich raus.
    Ich gehe absolut einher, dass man das Leben geniessen soll-siehe oben-und vertraue erfolgreich darauf,dass mir das Leben die Richtungen weist,ohne dass ich mir den Kopf zerbrechen muss. Für das Leben muss man nichts tun, Beziehungen funktionieren allerdings nur in den seltensten Fällen ohne Einsatz, sich finden und zutun.
    Ich kann meinen Partner lieben wie er ist und dennoch müssen wir Wege finden, einen gemeinsamen Alltag mit Kindern wuppen zu können. Wem eine solche Beziehung in den Schoss gefallen ist-lucky you.Wunderbar.
    Abendgrüsse
    Leila

    Vielen Dank Euch für Eure Antworten :-)


    Ich habe gestern schon etwas geschrieben aber irgendwie ist es verschwunden.


    Seit ich hier geschrieben habe sind einige Tage vergangen und wir haben das Thema zusammen angeguckt. Es arbeitet :-)


    Es geht mir nicht darum, dass ich mich trennen möchte oder eine Liste brauche um positiv/negativ abwägen zu können. Ich liebe ihn. Punkt :-)


    Ich denke in erster Linie geht es für mich darum, verstehen und annehmen zu können. Ich bin zwar eigentlich nicht sonderlich versessen auf Diagnosen, aber doch kann das Wissen um etwas den Umgang erleichtern.


    Es ist ein Unterschied, ob ein Mensch etwas nicht will oder tatsächlich nicht kann resp.es eben anders handhabt und funktioniert als ich.
    Um die andere Handhabung usw. möchte ich wissen.


    Und wie Du schreibst Lumpi, der Umgang. Wo ich bis anhin irgendwie in der Luft gehangen hab, mir sovieles nicht erklären konnte, dachte es liege an mir, habe ich plötzlich eine Erklärung und dadurch auch Lösungsansätze, die wir weiter verfolgen können.


    Auch Schuldgefühle spielen bei mir eine grosse Rolle und nun begreifen zu dürfen, dass er vielleicht gewisse Bedürfnisse,die ich als 'Lebensqualität' empfinde, wirklich nicht hat, ich also kein schlechtes Gewissen haben muss,dass er zu kurz kommt/ich ihn übergehe, wenn ich mein Leben auf meine Weise geniesse, auch wenn wir es halt nicht teilen können. Aber dies 'ich DARF geniessen'


    Ach es ist komplex.
    Jedenfalls denke ich, dass in dieser Erkenntnis ganz viel Freiheit für uns drinnliegen kann.
    Ich will, dass er glücklich und sich selbst sein kann,dass er sich nicht auch noch zuhause verbiegen muss um 'zu passen' und mir gibt es die Freiheit zu geniessen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass er insg.Bedürfnisse unterdrückt
    ( was ich bis anhin dachte...jetzt nähere ich dem, dass ich immer öfter denke,dass es vielleicht tatsächlich einfach so ist und dass er schlicht eine andere Sicht von Lebensqualität hat und für ihn so vielleicht alles stimmt.punkt. Und ich mein jetzt nicht mal nur Sex. Ich mein auch gutes Essen, Gespräche, Blumen, Vögel keine Ahnung :-D )


    Die Links gucke ich mir sehr gerne an,lieben Dank :-) Einen wunderschönen Sonnentag wünsch ich.
    Leila

    Guten Abend
    Ich schreib einfach mal "munter" darauf los und hoffe, dass ihr hier mir vielleicht weiterhelfen könnt.
    Vorneweg, munter fühle ich mich gerade nicht und auch vorneweg, ich bin die Letzte, die meinem Partner einfach so eine Diagnose an den Kopf klatscht. Vom momentanen Diagnose-Trend halte ich herzlich wenig ;-)


    Zu meiner Situation; mein Mann und ich sind seit 15 Jahren zusammen und haben zwei Kinder.
    Es war von Anfang an nicht leicht, aber irgendwie habe ich immer an unsere Liebe geglaubt.
    Wir haben sehr verschiedene Arten, Beziehungen zu leben (ok, ich bin seine Erste merk ich grad) und lange dachte ich, es könnten- was weiss ich was für Blockaden bei ihm sein (Traumata, Kindheitserfahrungen, was das Leben an Erklärungen halt so hergibt)...
    Mein Mann-habe ich zumindest den Eindruck tut alles für mich, wenn ich ihn um etwas bitte ist er da, eigentlich ein Mann, wie ich ihn mir immer gewünscht habe und oft verfluche ich mich, weil ich das Gefühl habe, dass ich nicht einfach dankbar dafür sein kann was ich habe.


    Aber langsam kann ich nicht mehr.
    Seit 15 Jahren fühlt es sich an, als würde ich einem Geist hinterher jagen, er ist zwar körperlich anwesend aber geistig oder emotional scheint er oft meilenweit entfernt zu sein.
    Nicht greifbar für mich. Wenn ich wissen will, wie es ihm geht, geht es ihm immer gut, er scheint (für mich) absolut keinen Zugang zu seinen Gefühlen zu haben, er sagt auch selber, dass er sich selber schlecht spüren kann. Bedürfnisse äussert er nie, er habe keine, heisst es auf Nachfrage oder er wisse es nicht. Mich spüren fällt ihm schwer, dann wieder hab ich den Eindruck, dass er eigentlich ein extrem sensibler Mensch ist-ich kann es nicht einordnen, die paradoxen Reaktionen


    Er weiss nicht, was er sich wünscht, woran er Freude haben könnte, es passt schon alles irgendwie. Oft erscheint es mir, als sei ihm so vieles irgendwie gleichgültig.
    Die Welt um sich scheint er nicht zu sehen, manchmal habe ich den Eindruck, ja, als wär er zwar körperlich auf der Erde, aber doch nicht wirklich.
    Er liebt alles was mit Technik und Computer-Games zu tun hat, das ist seine Welt und in der befindet er sich oft.
    Sexuelle Interessen sind bei ihm nicht wirklich ausgeprägt, er meint, er braucht es einfach nicht so...


    Ich versuche sachlich zu bleiben, aber dieses in einer Beziehung alleine sein fällt mir unheimlich schwer.
    Ich brauche ein gegenüber, jemanden mit dem ich reden kann, einen Austausch, Nähe...ich fühle mich neben ihm oft so "weltlich" mit meinen menschlichen Bedürfnissen...
    Wut kennt er nicht, Eifersucht auch nicht wirklich (was ihm früher noch Sorgen gemacht hat) generell scheint sein Gefühlsspektrum anders zu sein als bei mir.
    Ich würde mich eher als sehr gefühlsbetont und aktiv bezeichnen- er meint, genau das geniesse er mit mir.
    Wenn ich ihn mitziehe, dann ist er dabei, Eigeninitiative kennt er allerdings nicht, auch nicht was Beziehungspflege betrifft.(nullnadanix, hmpf)


    Seit Jahren arbeite ich an mir, versuche Wege zu finden, ich bin der Meinung, dass man zuerst an sich arbeiten soll, und mein Gefühl der Unfähigkeit es auf die Reihe zu bringen, unsere Beziehung irgendwie hinzukriegen...ja...
    Aber ich kann eine Beziehung nicht alleine führen...
    Kurzum, ausgehungert und sehnsüchtig nach einem Menschen den ich liebe, mit dem ich lustigerweise sogar verheiratet bin (haha) hab ich neulich wieder ein Stossgebet gen Himmel geschickt, weil ich einfach nicht mehr weiss was ich tun soll.


    Auf der Suche nach einem Schulbuch kam ein Link zu einem anderen Buch "Allein zu zweit"(oder so ähnlich) dadurch kam ich zu dem Thema Beziehungen zu Menschen mit Asperger oder Autismus.
    In Beschreibungen von Asperger erkenne ich meinen Partner nicht, als ich jedoch den Austausch von Partnern gelesen hab, dachte ich, ich seh nicht richtig. Da standen unsere Themen schwarz auf weiss-tja und so bin ich hier gelandet... Ich jage seit 15 Jahren einen Geist, habe das Gefühl, ich stehe vor dieser Mauer und weder komm ich durch, noch kann er rauskommen...


    Ich will ihm keine Diagnose überstülpen gleichzeitig ist es für mich aber die letzte Erklärung nach all den Jahren, die irgendwie Sinn ergeben könnte. Er selbst meinte schon ein paar Mal, dass er sich frage, ob er autistisch sei und auch seine Mutter meinte mal, sie habe schon den Verdacht gehabt,, abgeklärt wurde es allerdings nie.
    Ich will verstehen können und vielleicht dadurch einen Weg finden, mit dem wir doch zusammen bleiben können.
    Erste Kompromisse sind wir schon eingegangen, ich habe noch einen Freund, weil ich ansonsten eingegangen wäre...für ihn war es ok (was ich mir, als irdenes Wesen auch nie vorstellen konnte...aber langsam frage ich mich, ob ich ihn tatsächlich einfach nicht verstehen kann und ob es bei ihm vielleicht tatsächlich so ist und nicht einfach nur Verdrängung), für akute Notfälle (und damit mein ich wirklich akut, er konnte es nie einordnen, wenn ich mich wirklich in einer Notlage befunden habe..) haben wir ein Codewort usw.


    Ja, soviel zu mir, ich suche Wege und Lösungen...Vielleicht bin ich hier auch am komplett falschen Ort, aber das würde bedeuten, dass er mich schlicht nicht liebt und absolut keine Lust auf eine Beziehung mit mir hat...das kann ich allerdings ziemlich sicher ausschliessen, also muss ich weiterforschen...


    Erkennt ihr Euch ggf. wieder in meiner (sehr kurzen, reduzierten, einseitigen) Beschreibung? Könnte es sein, dass ich mich auf der richtigen Spur befinde? ich fühl mich wirklich grad wirklich doof, aber ich weiss mir langsam nicht mehr zu helfen, ich weiss nicht mehr weiter...


    Mit liebem Dank und leiser Hoffnung
    Leila