Hallo [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_077.gif]
Ich kann mich hier nur anschliessen..
Mein Sohn ist mit der kleinen Dosis von täglich 0,4 ml atypischem Neuroleptika (Risperdal) trotz seiner Eigenheiten neuerdings! (hoffe für einmal nicht, dass es sich dabei um eine Phase handelt..) meistens völlig unkompliziert hier zu Hause. Ohne dieses Medikament ist er kaum tragbar- und das nicht nur wegen seiner Wutausbrüche..Er selbst fragt nach dem Medikament!...es gehe im besser damit- auch wenn er nicht genau sagen kann wie und warum genau-
Die Chemie rettet uns in diesem Fall. Es sind Welten zwischen "mit" und "ohne"..!
Auch unser "Kleiner" kriegt Medis wegen seiner Epilepsie. Ihm können wir ja auch nicht einfach nichts geben und ihn noch mehr Anfälle haben lassen..
Einem Diabetiker verweigern wir auch nicht das Insulin und einem Menschen welcher einen Rollstuhl braucht nicht sein Hilfsmittel-
Ok- Zweiteres sind alles körperliche Leiden, Symptome die man also zu bekämpfen versucht. Trotzdem sind es doch auch die Symptome die wir bei Autismus etc. einzudämmen versuchen, wir wollen nicht das Kind verändern- um Himmels Willen, genau das will sicher niemand! Aber wie soll man sonst an die Geheimtüre hinter dem Wasserfall kommen, wenn man vom Wasser erschlagen wird
Ich bin/wäre übrigens grundsätzlich gegen Medikamente wenn es irgendwie anders geht (ob mich meine Kinder diesbezüglich auch etwas belehren "wollen"?)
Dann noch etwas zur Ursache.
Da Autismus auch als Wahrnehmungsorganisationsstörung gilt, arbeiten wir zum Beispiel schon Jahre mit der Affolter-Therapie. Man versucht also sehr wohl das Problem an seiner Wurzel zu fassen. Das heisst aber hier auch: angefasst werden, spüren etc..
Ich denke vielen erwachsenen Autisten könnte dies nicht gefallen. Würde die Therapie gar als "Folter" abgetan??
Für meinen Sohn ist es auch tatsächlich sehr schwierig sich darauf einzulassen und ich versuche den Therapeuten aufzuzeigen, was das Kind erträgt und was nicht, dränge darauf, dass darauf gehört wird! Mein Sohn hat schon viel profitiert von diesem Therapie-Modell- es ist aber auch Arbeit..auch in Form von entgegenkommen.. Alle Arbeit ist auch für NT's anstrengend und manchmal schier nicht ertragbar. So ist unser Leben- kein Schoggikuchen- sagt heute mein ASS-Kind zum Bruder..
Wir haben übrigens schon fast alles probiert um ihm zu helfen. Von ABA bis Bachblütentropfen, von "laissez faire" bis "alte Schule"..
und es gibt viele Wege ich weiss- manche zeigen sich uns auch- manche erscheinen uns nicht. Jeder geht seinen Eigenen, allen Wegen können wir ja auch nie langgehen- -
Ich bin auch sehr dankbar um all die Erläuterungen und Erklärungen von Selbstbetroffenen- danke dafür! und ich versuche zu verstehen, umzusetzen..
Ich möchte meinem Kind auch lernen wie es sich zurecht findet in der grossen Gesellschaft- und dafür sehe ich im Moment noch überhaupt keine andere Möglichkeit als ihm auch einen gewissen Druck aufzuerlegen, damit er auch lernt was wir von ihm wollen und nicht immer nur umgekehrt..Auch hier wird jeder autistische Mensch andere Bedürfnisse haben, das ist mir bewusst! Mein Sohn wird mit seiner Aussage: ich bin halt Autist, ich kann es nicht, lass mich in Ruhe" aber nicht weit kommen. Er kann nicht nur fordern, er muss meiner Meinung nach auch lernen sich auf etwas einzulassen- auch auf Dinge die er nicht wirklich möchte.. Oder wer will schon den ganzen Tag arbeiten nur um zum Ende des Monats einzig seine Grundbedürfnisse befriedigen zu können??
Wie könnt ihr Betroffenen mir erklären wie ihr euch integrieren könnt ohne dass ihr dafür eure Denk- und "Seins"weise opfern müsst
lg
dani