Autismus und Epilepsie

  • Weiss jemand näher Bescheid über ein gehäuftes Auftreten von Epilepsie bei Autisten? Unser 15-jährigen Sohn mit frühkindlichem Autismus erlitt vor zwei Tagen erstmals einen schweren Grand-Mal-Anfall. Ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Anfalls bei Autisten grösser oder liegt sie im Bereich (30%) von nicht autistischen Jugendlichen?

  • In verschiedensten Büchern und Fachliteratur wird darauf hingewiesen, dass bei einer autistischen Spektrumstörung die Möglichkeit zusätzlich an einer Epilepsie zu erkranken prozentual höher ist, als in der Durchschnittsbevölkerung.


    Wenn ich bei meinem Sohn eine solche Episode beobachten würde, würde ich umgehend die Notfallstation des nächsten Krankenhauses benachrichtigen, damit baldmöglichst die Hirnströme aufgezeichnet werden. In der Regel wird bei einem einzigen Anfall noch keine medikamentöse Therapie eingeleitet. Es ist aber wichtig aufmerksam zu bleiben. Bei einem Anfall unbedingt Ruhe bewahren, darauf achten, dass sich das Kind nicht verletzen kann und genau beobachten, wie sich der Anfall beim Kind/Jugendlichen zeigt. Ist es ansprechbar, atmet es noch regelmässig, zuckt es? Sind die Zuckungen über den ganzen Körper verteilt oder bewegen sich nur die Arme und Beine, beidseits oder nur eine Seite, gleichmässig, unregelmässig...Je genauer wir beschreiben können, was passiert ist umso eher können die Ärzte abschätzen, welche Schritte sie einleiten müssen. Ein Kind kann auch eine Epi entwickeln, die von Aussen nicht so dramatisch wirkt. So genannte Absenzen. Wenn das Kind mitten in einem Wort beim Schreiben, Erzählen eine Pause macht, wenn es aufschrickt, etc. (Absenzen können sich in vielen Auffälligkeiten zeigen).


    Ich kenne das Krankheitsbild der Epilepsie durch unsere verstorbene Tochter. Viele Menschen erleben in ihrem Leben einen vielleicht zwei epileptische Anfälle, ohne dass sie an Epilepsie erkrankt sind.


    Bei unseren Söhnen sind zur Sicherheit (auch durch die Vorerkrankung ihrer Schwester) EEG's durchgeführt worden. Die Untersuchung schmerzt nicht, für noch kleinere Kinder kann es unangenehm sein, weil sie es nicht mögen, wenn an ihrem Kopf manipuliert wird.


    Liebe Grüsse
    Monica