Hallo
Wie weit werden psychosomatische Beschwerden von Autismus ausgelöst? Seit ich die Diagnose Asperger-Syndrom vor 4 Jahren erhalten habe, haben körperliche Beschwerden und Angstattacken massiv zugenommen. Heute ist es mir teilweise nicht mehr möglich, einen Termin wahrzunehmen, ohne dass ich davor starke Migräne bekomme oder mir so schwindlig wird, dass ich nicht mehr stehen kann. Wenn man die Beschwerden, die unter dem Aspekt Psychosomatik aufgelistet sind, genauer betrachtet, dann fällt ein übergeordneter Begriff auf: psychische Erkrankung. Wo zieht man die Grenze zwischen psychischer Erkrankung und Autismus? Eine Depression ist laut meines Befundes eine komorbide Störung, was wieder auf die erwähnte Erkrankung hinweist. Wissen ist in der Regel gut, noch besser wäre freilich zu wissen, wie man damit umgeht. Die Lebensqualität hat sich dermassen eingeschränkt, dass ich diese nicht mehr als Qualität zu bezeichnen vermag. Natürlich sind nicht alle Beschwerden jüngerer Natur, doch haben sich zu den bestehenden, die wahrscheinlich aufgrund des nichterkannten Autismus und dem damit verbundenen Stress über die Jahre hinweg entstanden sind, neue gebildet. Mich würde interessieren, wie weit man bei der Behandlung von psychosomatischen Beschwerden überhaupt in der Lage ist, diese unter Einbeziehung des Autismus zu sehen. Ich habe bereits eine lange Liste von Ärzten durchgemacht, ohne dass auch nur einer in der Lage war, den Bezug zwischen Autismus und Psychosomatik herzustellen bzw. sehen zu wollen. Mir scheint, als ob diese Verbindung gar nicht zu existieren scheint. Entweder ist man psychisch krank oder eben nicht. Autismus ist in der Regel überhaupt kein Thema. Wenn ich den Autismus anspreche, dann werden alle Beschwerden auf ihn abgeleitet und das war's dann. Was nichts anderes bedeutet, dass ich als Autist, ausser mit einer Menge an Medikamenten versorgt, alleine dastehe und meinen Zustand einfach akzeptieren muss. Ängste, Allergien und co. sind schreckliche Begleiter, nur versteht das niemand. Es kann doch einfach nicht sein, dass man nicht in der Lage ist, etwas dagegen zu tun. Schlimm ist, dass zwar das Bewusstsein durchaus in der Lage ist, zu erkennen, dass es sich bei einer Attacke "nur" um einen psychosomatischen Anfall handelt, der Körper jedoch mittlerweile, so empfinde ich das, unabhängig solche Beschwerden produziert. Das ist ein Teufelskreis, der wiederum für Stoff zu weiteren Anfällen liefert.
Regenbogen