Fragebogen im Rahmen meiner Diplomarbeit zum Thema "Kinder mit Asperger Syndrom – Gestaltung des Klassenraumes als Bestandteil einer gelingenden Integration in die Regelklasse"

  • Liebe Forum- Nutzerinnen und Nutzer


    Mein Name ist Kim Schwarz und ich besuche die Pädagogische Hochschule in Kreuzlingen im letzten Studienjahr. Im Sommer werde ich erstmals als Primarlehrerin arbeiten. Meine Diplomarbeit widme ich dem Thema "Kinder mit Asperger Syndrom – Gestaltung des Klassenraumes als Bestandteil einer gelingenden Integration in die Regelklasse". Ich untersuche also, wie das Klassenzimmer gestaltet sein muss, damit ein Kind mit dem Asperger Syndrom in die Regelklasse integriert werden kann.


    Dazu habe ich einen Fragebogen erstellt, der sich an Menschen mit dem Asperger Syndrom, Eltern von Kindern mit AS, Therapeuten/innen und Fachpersonen sowie an Lehrpersonen richtet. Der Fragebogen ist anonym und enthält 18 Aussagen, die entsprechend angekreuzt werden müssen. Der Fragebogen ist also sehr schnell ausgefüllt! Ich würde mich sehr freuen, wenn so viele Forumnutzer wie möglich meinen Fragebogen ausfüllen würden!


    Der Fragebogen ist ab heute 10 Tage im Forum in Form eines Links abrufbar. Klicken Sie einfach auf den unten platzierten Link und füllen Sie den Fragebogen aus. Anschliessend klicken Sie auf den "Senden" Button, der ganz unten im Fragebogen platziert ist.


    Ich danke Ihnen ganz herzlich für ihre Teilnahme und freue mich jetzt schon auf die Ergebnisse. Diese werde ich, wenn meine Arbeit fertig ist, gerne auf dem Forum platzieren.


    Viele Grüsse :)


    Kim Schwarz



    Zum Fragebogen >> Umfrage wurde am 2. März abgeschlossen.


  • Als Mutter eines Jungen in einer integrativen Regelklasse (3. Primar) habe ich den Fragebogen gerne ausgefüllt und hoffe somit, einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben.

    Was ich allerdings hier auch ansprechen möchte: genauso wichtig wie die Einrichtung im Klassenzimmer finde ich die kleinen aber wirkungsvollen "Hilfmittel" für das Kind selbst. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese für ein gutes Gelingen ebenso wichtig sind. Zum Beispiel der Kopfhörer, der bei einem zu lauten Lärmpegel aufgesetzt werden kann, damit konzentriertes Arbeiten überhaupt möglich ist und die Ablenkung minimiert wird. Oder das "sich ausklinken dürfen", das heisst, das Klassenzimmer für eine zeit verlassen zu dürfen bevor die Reizüberflutung zu gross wird, und so weiter....


    Im Zimmer selbst ist für unser Kind wichtig, dass sein direktes Umfeld gut ausgewählt ist. Möglichst nicht in nächster Nähe sollten die lauteren, zappeligen Kinder sein, sie lenken enorm ab, vorallem weil unser Junior auch zu dieser Gruppe gehört und sofort auf der "Störenfied-Schiene" mitläuft und mitmischt, und dann die "Bremse" nicht mehr findet!
    grüsse an alle
    kilian02

  • Ich habe den Fragebogen ausgefüllt... es zumindest versucht. Denn: ein paar überaus lästige Dinge enthält der Bogen (z.B. Lampengesurre, Stuhlgerücke). Woran ich aber die ganze Schulzeit über zu nagen hatte, waren schwammig, nicht eindeutig, nach Missverständnissen richtiggehend schreiende Fragen - wie auch die vorgelegten. Ich müsste fast bei jeder Frage zurückfragen, was denn gemeint ist. In der Schule habe ich dann zu erraten versucht, was gemeint sein könnte. z.B. Bei 1.: Was ist gemeint mit "gut strukturierte", was ist überhaupt der "Arbeitsplatz"? Tisch und Stuhl oder Schulhaus, Flur und Pausenplatz. Wie strukturiert man einen Tisch mit Stuhl? Bei 2.: Alles ist alles, wirklich alles. Alles, absolut alles braucht nicht einen fest definierten Platz zu haben. Wenn ich mir vorstelle, was gemeint sei KÖNNTE, dann gebe ich vier Punkte. 3. Ist einigermassen dichotom, da lacht mein Herz. Allerdings: Wann, bei welchem Anlass? 4. Jede Farbe hat eine Menge Farbtöne. Knallneongrün vs. wässriges Rot oder Lindgrün vs. Ferrarirot? Und was sind "Farben wie beispielsweise Rot"? Rot hat schon eine grosse Bandbreite. Aber Farben WIE Rot? Das sollen nur ein paar Beispiele sein.
    Wenn ich Aufgabenstellungen hatte, die klar und unmissverständlich formuliert waren, dann hätte ich während der Rush-Hour im Bahnhof Zürich die Prüfung lösen können. Wenn ich soviel Energie darauf verwenden musste, die Frage zu verstehen, und wenn dann noch Lampen surrten oder einer mit dem Stift nervös auf dem Tisch trommelte, DANN wurde ich vollkommen konfus.

  • Die ruhige Ecke nützt nichts, wenn sie im gleichen Raum ist.
    Die Fragen widersprechen sich teilweise.
    Ich habe mich bemüht alles korrekt auszufüllen.

  • Ich möchte mich meinen Vorpostern anschließen. Den Fragebogen habe ich auch ausgefüllt - aber von wegen schnell! Da sind z. B. Fragen wie die Nr. 4 mit der Frage ob rote Farben stören würden und dann die Nr. 8, wo ein Ampelsystem vorgestellt wird. Entweder es stören mich Farben, dann ist ein Ampelsystem unerträglich - oder ? Zudem, wie ist solch ein Ampelsystem angedacht - als Lichtzeichenanlage wie im Straßenverkehr. Da ich in Bildern denke, war logischerweise sofort das Bild einer Straßenkreuzung mit Lichtzeichenanlage präsent, als ich die Frage Nr. 8 sah. Eine solche Lichtzeichenanlage wäre unerträglicher als das, was sie steuern wollte.


    Ebenso die reizarme Ecke - allein schon der Umstand, dass diese Ecke im Klassenzimmer angeordnet wäre und damit der Intervention der Klassenkameraden ausgesetzt wäre, ist kontraproduktiv. Auch sehe ich eine Stigmatisierung des Betroffenen, wenn er sozusagen auf dem Präsentierteller sitzt. All das würde meines Erachtens den Stressfaktor nur erhöhen. Hilfreich wäre meines Erachtens nur ein erlaubtes Verlassen des Klassenzimmers. Glücklicherweise war ich in meiner Kindheit fantasievoll genug, um dies zu erreichen, denn eine Diagnose gab es damals noch nicht.


    Übrigens, ich habe es in meiner ganzen Schulzeit geschafft, einen Tisch für mich alleine zu haben und zwar vorne in der ersten Reihe - ohne Hilfe durch Eltern oder Fachleute - einfach durch Sturheit. Allerdings war ich so gut in der Schule, dass ich gewisse Ansprüche stellen konnte.


    Auch zum Thema Tageslicht vs. Kunstlicht möchte ich einwenden, dass es mehr auf die Intesität des Lichtes und die Richtung (also ob blendfrei und schattenfrei) ankommt, als auf die Lichtquelle. Da mich helles Licht schmerzt hatte ich mir als Kind angewöhnt, die Lider fast zu schließen, was allerdings zu einer Irritation der Lehrkräfte beitrug und bewirkte auch diverse Falscheinschätzungen und Vorwürfe, ich würde schlafen.

  • Ich bin Mutter von einem 7-Jährigen Sohn mit ASS. Ich habe versucht den Fragebogen so so beantworten, wie ich ihn kenne.
    Viel wichtiger sind aber Wille und Sympathie des Lehrpersons :)

    "Those who mind don't matter and those who matter don't mind"

  • Hallo. Habe den Fragebogen aus meiner (Mutter-)Sicht ausgefüllt, nach Rücksprache mit meinem Sohn. Auch ich bin der Meinung das es auf die Lehrperson ankommt, jedenfalls ist dies bei meinem Sohn so, er kann gewisse Sachen akzeptieren welche er aber bei Lehrerwechsel gar nicht akzeptieren kann.

  • Liebe Alle!
    Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Beim Erstellen des Fragebogens war ich mir bewusst, dass Formulierungen drin sind, die vor allem Menschen mit dem Asperger Syndrom verwirren können.. Dabei habe ich versucht, dies möglichst zu vermeiden, aber es war teilweise sehr schwer, zu erkennen, was genau verwirren könnte und was nicht. Ich werde Eure Anregungen zu den einzelnen Fragen aber sicherlich in meiner Arbeit berücksichtigen! Ihr habt mir sehr geholfen, die Interpretation der Fragen (bei der späteren Auswertung) möglichst vielseitig zu machen und habt mir viele Anregungen gegeben, die ich aufnehmen werde.
    Vielen herzlichen Dank dafür!
    Kim Schwarz

  • Liebe Frau Schwarz
    Zwar schliesse ich mich inhaltlich meinen Vor-Postern an, aber ich möchte Ihnen vor allem danken: Ihre Untersuchung geht aus meiner Sicht in die richtige Richtung. Es geht um die Frage, was für Begleitumstände einem Asperger ISS-Schüler helfen können.
    Bei unserem 14-jährigen Sohn, der integriert in die 2. Sek geht, wir diese Frage gar nicht erst gestellt. Er hat einfach zu funktionieren. Das macht uns traurig und ratlos. Man fühlt sich als Eltern völlig alleingelassen, wenn man sein Kind nur vor den gröbsten Übergriffen schützen möchte. Deshalb sind wir dankbar für alle Versuche, die Bedürfnisse von Aspergern ernst zu nehmen.

  • Liebe Alle


    Ich danke Euch ganz herzlich, dass Ihr euch Zeit für meinen Fragebogen genommen habt! :) Ich habe mich über die grosse Beteiligung sehr gefreut! Nun freue mich nun umso mehr auf die Auswertung!


    Liebe Grüsse


    Kim Schwarz