Risperdal bei autistischen Kindern

  • Hallo


    Habe vor fast einem Jahr schon mal geschrieben, dass wir unserem Sohn Risperdal geben. Normalerweise bekommt er 0.25 mg morgens und die selbe Dosis am Abend. Nun ist es Manuel aber seit ein paar Wochen immer so schwindling (Drehschwindel). Er hat auch manchmal Schmerzen im Brustkorb, und manchmal tun im alle Glieder weh. Ausserdem hat er heute morgen gejammert, dass er manchmal etwas schwer Luft bekommt. Die Kinderärztin meint, dies können Nebenwirkungen vom Risperdal sein. Der Blutdruck von Manuel wurde kürzlich gemessen und ist normal und auch die Eisenwerte sind im grünen Bereich. Kann dies wirklich vom Risperdal sein??? Auffällig ist auch, dass unser Sohn eigentlich immer im Frühling eine schwierige Phase durchmacht. Er ist dann aggressiv, unzufrieden, panisch und traurig, trotz Risperdal. Und dies ist im Moment auch der Fall. Eigentlich sollten wir rein von der Wirkung her, die Risperdal-Dosis erhöhen, da das Medi im Moment ja fast nicht wirkt. Nun würde ich von euch gerne wissen, ob ihr auch solche Erfahrungen mit Risperdal gemacht habt, ob dies wirklich Nebenwirkungen sein könnten und falls ja, warum kommen diese Nebenwirkungen nur immer sporadisch???? Ist doch nicht ganz logisch, oder???


    Hoffe auf eure Antworten und danke euch bestens.
    Gruss Benji

  • Hallo Benji


    Ich kenne mehrere Kinder und Jugendliche, welche Risperdal bekommen und habe noch nie von solchen Beschwerden gehört.
    Unsere gesunde Tochter hatte um den Rubikon ( 9 Jahre) und in der Pupertät ähnliche Probleme, welche wieder verflogen, und auch nur sporadisch kamen.
    Ich habe mich ihr dann immer speziell zugewendet, sie massiert und in Gesprächen versucht raus zu finden, was ihrer Seele fehlt, sie bedrückt, oder die Massagen taten einfach Wunder mit fein duftendem Oel. Ich weiss nicht, ob das eine Möglichkeit ist. Auch unser autistischer Sohn liebt Massagen über alles. Doch beide kennen dies seit Geburt.
    Ich hoffe, dass die Beschwerden wieder verfliegen, wenn der Frühling dann wirklich da ist, mit mehr Sonne oder spätestens gegen Sommer zu!


    Mit herzlichen Grüssen


    Monika

  • Hallo Monika


    Vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube eigentlich auch, dass die Beschwerden nichts mit dem Risperdal zu tun haben, fand es aber komisch, dass die Ärztin dies in Erwägung zog. Deshalb interessierten mich eure Erfahrungen. Das mit den Massagen ist eine gute Idee, doch leider lässt sich unser Sohn nicht allzu gerne anfassen. Ausserdem ist er extrem kitzlig und reagiert schon, wenn man ihn leicht berühren will.


    Also nochmals vielen Dank und freundliche Grüsse
    Benji

  • Hallo Benji


    Aus Erfahrung ist Berührung mit Oel weniger kitzlig. Mit flacher Hand, eher etwas mehr "Druck", langsame Bewegungen, Lemniskaten ( liegende Acht), oder Hände nur auflegen, oben und unten am Rücken, verbinden und so Rückgrat stärken, ev. immer gleichen Ablauf, oder einfach immer wieder ausprobieren. Ev. kann er sich Musik wünschen...Du kennst Deinen Sohn ja am allerbesten. Viel Experimentierfreude und Offenheit von Deinem Sohn. Und natürlich Erfolg! :)


    Herzlich, Monika

  • Hallo Benji
    Es irritiert mich ebenfalls etwas, dass nach so langer Gabe von Risperdal nun neu Nebenwirkungeen auftreten sollten. Meine Erfahrung zeigt, dass unerwünschte Wirkungen (wenn wie überhaupt auftreten) zu Beginn einer Medikation auftreten, was auch der Grund dafür ist, dass oft mit sehr geringen Dosen angefangen wird. Ich gehe davon aus, dass das Blutbild regelmässig kontrolliert wird?
    Liebe Grüsse
    Edith

  • Hallo Edith


    Vielen Dank für Deine Antwort! Nein, dass Blutbild wird nicht regelmässig kontrolliert! Die Kinderärztin hat mich an die Kinderpsychologin weitergeleitet und bei der habe ich nun einen Termin mit Manuel bekommen (Die Psychologin hat Manuel das Risperdal damals verschrieben). Die Ärztin ist nach wie vor der Ansicht, dass dies vom Risperdal kommt. Im letzten Frühling hat die Kinderärztin Manuel eine Eisenkur verschrieben, obwohl die Eisenwerte zwar etwas tief, aber eigentlich noch im grünen Bereich waren. Nun schauen wir mal, was beim Termin mit der Kinderpsychologin rauskommt und dann entscheiden wir weiter!


    Herzliche Grüsse
    Benji

  • Ich selbst bekam risperdal. Anfangs war ich 40kg- nach gut einem jahr wog ich 60kg ( 1nen cm gewachsen). Durch die starke gewichtszunahme musste meine dossis ständig erhoeht werden. Schliesslich landete ich mit einen epi-anfall mit der ambulanz im spital. Danach mussteich die medis wächseln.mir war zwar bewusst,dass dies notwenig war,dennoch war es mit abstand am besten wirkendes medikament,dass ich je hatte!!!Inzwischen bin ich beim zoloft gelandet.
    Wenn mein spiel stark schwankt (nebenwirkungeb sind. Unteranderem verdauungsstoerungen) habe ich grosse mühe mich so zu fomulierren,dass kich mein umfeld inhaltlich versteht. Und umgekehrt. Jedoch macht mich dieses medi dermassen müde,dass ich wort wörtlich meine ganze freizeit verschlafe!!!


    Hat jemand ähnliche probleme & evtl. Die entsprechenden lösungsvorschlÄge?

  • Die Medikation von Melatonin bei Kindern, ist sehr umstritten - jedenfalls in Deutschland. Wir haben uns damals deswegen in USA beraten lassen und anschließend unserem Sohn(3Jahre damals) Melatonin verabreicht. Nun hat sich auch in Deutschland bzw Europa einiges bewegt. In einer neuen Studie - hier im Anhang, wird nun auch hier die Medikation von Melatonin befürwortet. Die Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen :)
    https://www.tomvega.tv/news/melatonin-anwendung-bei-kindern/


    LG
    Maria

  • Interessant wie man in der Schweiz irgendwie immer dem Ausland hinterherhinkt.


    In den USA wurden bereits 2013 (erste Fälle bereits 2006) massiv viele Fälle bekannt bei dem Risperdal mit dem Wirkstoff Risperidon bei Jungen zu Gynäkomastie (sie bekamen weibliche Brüste) führte.In den USA gibt es inzwischen bereits über 1000 Klagen gegen Johnson&Johnson deswegen. Einige dieser Jungen haben sich dann die Brüste amputieren lassen, was das alles für psychosoziale Folgen hatte ist schwer einzuschätzen, aber einige meinten "Man habe Ihnen die Kindheit geraubt".


    Es wurde dann auch aufgedeckt wie es überhaupt dazu kam das Risperdal plötzlich für Kinder zugelassen bzw. empfohlen wurde und fand raus, der massgeblich daran beteiligte Forscher kassierte 1.6 Millionen Pfund von der Pharmafirma, damit er Studien erstellt und nachweist das Risperidon auch bei Vorschulkindern wirksam ist und dann zugelassen und empfohlen werden kann.


    Also Risperdal bei Kindern und insbesondere Jungen vor der Pubertät = Mögliche Katastrophe vorprogrammiert!


    Ich finde es ohnehin ein bisschen "merkwürdig" Kindern die keine Psychosen haben Neuroleptika zu geben, nur um sie ruhigzustellen. Und übrigens bei AD(H)S können Neuroleptika vorallem solche die auf das Dopamin einwirken, sogar zu irreversiblen Hirnschädigungen führen. Denn wenn es wirklich AD(H)S ist, dann ist genau das Dopaminsystem gestört, wenn man dann solche Neuroleptika gibt, dann führt das zu irreversiblen parkinsonähnlichen Schädigungen. Deshalb sind Neuoleptika bei AD(H)S auch total kontraindiziert.


    Es ist jedoch auch sonst bekannt das Neuroleptika, besonders wenn länger und hochdosiert, später mal zu Parkinson führen können. Wenn man damit bereits bei Kindern anfängt, nun dann sollte man sich einfach nicht wundern, wenn es dann zu irreversiblen parkinsonähnlichen Schädigungen kommt. Spätestens dann wäre es dann noch interessant, wenn man dann in der Schweiz auch endlich mal Sammelklagen ermöglicht...


    Übrigens habe ich aus einem Gutachten wo man sagte es sei vernichtet worden, das ich dann aber im Staatsarchiv gefunden habe, erfahren, das auch mit mir solche Experiment gemacht wurden als ich 8j war, das war 1981 und damals war das Medikament "Taractan" für Kinder nicht zugelassen. Leider ist die Schweiz in Sachen Haftungsklagen und Opferhilfe auch ein bisschen im Mittelalter stecken geblieben und solche Dinge verjähren zu schnell, sonst hätte ich die nun allesamt verklagt.


    Da wurde bei mir übrigens auch ein POS also AD(H)S diagnostiziert, doch aktuell ist klar es ist gar kein AD(H)S sondern Asperger. Das Problem war einfach, man prüfte bei den AD(H)S Diagnosen meist nicht nach ob die "Ablenkung" von Aussen oder von Innen kommt, doch genau da liegt ein grosser Unterschied. Weil während AD(H)Sler von äusseren Reizen abgelenkt werden, werden Asperger von inneren Reizen abgelenkt und sind während sie sich ihren Spezialgebieten widmen kaum bis gar nicht von äusseren Dingen abzulenken.


    Liebe Grüsse
    Vulnavia

    Irisa Nyira: [zu Nolan] (Defiance): Ich bin nicht wie Du. Ich bin ein Alien!