Erfahrungen in spezieller Ernährung

  • Hallo zusammen


    Ich bin derzeit am überlegen, ob ich bei meinem Sohn die Ernährung komplett umstellen soll - also frei von Casein und Gluten. Das wäre ein grosser Aufwand, wohl auch, weil wir alle Kinder so ernähren müssten, damit es funktioniert.


    Hat jemand Erfahrungen damit, allenfalls auch nur ein Teil der Nahrungsmittel einzuschränken (z.B. komplett ohne Milchprodukte)?



    Ich habe dazu einen spannenden Film gefunden: http://www.chronische-heilung.…a-aufbauen-darmsanierung/


    Würde mich über Erfahrungswerte freuen von Euch


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Salü Patch,
    als vor ca 10 Jahren, nichts mehr gegen die stechenden Magenschmerzen half ( => Übersäuerung), versuchte ich es mit eine Atkins-Ähnlichen Diät. Ich achtete darauf nicht mehr als 50g Kohlenhydrate pro Tag zu essen.


    Die Effekte waren wir folgt:


    1. Nach ca 2 Wochen stellte sich ein Wohlgefühl im Magen, wie schon seit Jahren (wenn nicht gar Jahrzehnten) nicht mehr. Und ich konnte KOMPLETT auf alle Medikamente gegen die Magenschmerzen verzichten.


    2. Die ganze Nervosität nahm ab. Ich war dann nicht mehr ständig wie auf Adrenalin-Einspritzung.


    3. Mein Gewicht normalisierte sich. Vor der Diät wog ich 55 Kg bei 172 cm Grösse ( ca 15 Kg unter Normalgewicht). Heute habe ich ein Gewicht von ca. 72 Kg, was im normalen Bereich liegt.


    4. Mein tiefer Blutdruck stabilisierte sich, und mir war es nicht dauern kalt.



    Heute reduziere ich ganz gezielt Mehlprodukte wie:
    - Brot (Esse ich nur Samstags bei den Eltern),
    - Nudeln (Ich esse dann meistens eher Kartoffeln oder Reis)
    - Pizza oder Teigkuchen (Esse ich nur selten)


    Dafür habe ich für mich das ganze Weichkäse-Sortiment entdeckt (Camambert, caprice des dieux, etc. ), oder halt Schmelzkäse, was mir schon früher gut getan hat


    Ich achte aber nicht mehr gezielt darauf, wie viele Kohlenhydrate ich heute esse.
    Mein immer noch sensibler Magen meldet sich, wenn ich es "übertrieben" habe, und dann weiss ich, dass ich wieder bewusster auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss ( bzw, wie eine Medizin bestimmte Lebensmittel essen muss)


    Ich hoffe dieser Text hilft dir weiter.


    Gruss Geralt

  • Hallo Geralt


    Vielen Dank für Deine Antwort. Das klingt toll und ein voller Erfolg. Ich werde mich mal schlau machen bezüglich dieser Diät, denn gänzlich auf Milchprodukte verzichten UND Kohlenhydrate reduzieren erscheint mir sehr schwierig im Moment..


    Vielen Dank
    Karin

  • Hallo Patch
    Wir haben bei unserer 7 jährigen Tochter den Zucker reduziert und versuchen so gut es geht eine glutenfreie Ernährung einzuhalten. Sie ist ruhiger geworden, kann sich besser konzentrieren und ist nicht mehr so sprunghaft.
    Wir machen das seit zirka 6 Monaten.



    Herzliche Grüsse
    Isabelle

  • Hallo Isabelle


    Puuh ja, Zucker reduzieren versuchen wir auch immer wieder... ist aber ziemlich schwierig, da unser Sohn 15 Jahre alt ist und sich heimlich immer wieder Süsses beschafft...
    Glutenfrei ist da wohl schon einfacher umsetzbar. Milchprodukte ist aber kein Thema, also um sie weg zu lassen?


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Hallo Patch
    Wir haben den Film auch gesehen, sehr eindrücklich! Wenn Du im www suchst, findest Du viele Bücher und Artikel dazu. Ich bin in Kontakt mit der Selbsthilfegruppe für biomedizinische Behandlungen. Auch gibt es Spezialisten, die sehr viel Erfahrung mit dem Thema haben.
    Ich denke, wenn man umstellt ist es wichtig, auch mit div. Blut und/oder Urintests zu schauen, ob zeitweise ein Spurenelement oder Vitamin supplementiert werden muss. Wenn der Darm dieser Kids aufgrund von Bakterienübersiedelung, Durchlässigkeit, Glutensensitivität usw. nicht richtig im Schuss ist ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Mangelerscheinungen da sind. Also, umstellen und sich fachlich beraten lassen. Raum Zürich kann ich gerne mit Kontaktpersonen weiterhelfen.
    Mein jüngerer Sohn leidet gerade sehr darunter, kein Brot und Milch mehr zu kriegen...die Umstellung finde ich schon happig. Daheim geht ja noch...aber unterwegs oder bei Einladungen, oje. Ich denke wir komme je länger je mehr von Kohlenhydratreicher zu fettreicher Ernährung, also auch "Normalos". Bei den Jungs habe ich das Gefühl, sie sind ruhiger und der Jüngere hat bessere Körperspannung...ist aber noch zu früh, um etwas festzustellen, denke das braucht auch alles Zeit zum regenerieren.
    Eine super Ernährungsberaterin gibt es hier:
    https://www.nhk.ch/zentrum/
    Fallbeispiele hier:
    http://www.autismus-ads-behand…s/index.asp?adhs-autismus


    Ich wünsche euch viel Erfolg...berichte mal, das interessiert mich!

  • Hallo,


    nehmt es mir nicht übel, aber ich halte diese Diäten für unnötig.
    Autismus ist eine angeborene tiefgreifende Entwicklunbgsstörung. Würden die Ursachen wirklich in der Darmflora liegen, müsste es ja Fälle geben bei denen Menschen jeden Alters plötzlich autistisch würden. Werden sie aber nicht.
    Warum sollte man jemanden in seiner Ernährung künstlich einschränken wenn keinerlei Unverträglichkeit vorliegt?
    Wenn ein Autist freiwillig auf gewisse Produkte verzichtet weil er merkt, dass ihm das gut tut: OK.
    Aber deshalb alle Autisten Gluten/Caseinfrei ernähren weil jemand meint, dass Autismus aus dem Darm kommt: Nö.
    Übrigens Glutenfrei hat nichts mit Kohlenhydratarm zu tun.


    Es ist dann leider auch nicht mehr weit zu Stuhltransplantationen, obskuren Ernährungszusatzgaben in Höchstdosen oder gar MMS das seine Daseinsberechtigung auch auf die Theorie stützt dass Autismus aus dem Darm kommt.


    Und das alles nur weil man Autismus heilen möchte....


    Aleksander

  • Hallo zusammen


    Danke für Eure Beiträge.


    @ bigMaMa: Ja, es ist gewiss happig und nicht ganz einfach. Bei uns auch deshalb, weil er schon 15 ist und sehr selbstständig und wir noch weitere Kinder haben...


    @Querdenker: Mir geht es wirklich einzig darum, Lösungen zu finden, die zumindest ein klein wenig helfen. Die Ursache ist mir eigentlich egal (sofern ich sie nicht ändern kann), mir geht es darum, meinem Sohn auf irgend eine Weise zu helfen. Und wenn ich ihm mit einer Ernährungsumstellung etwas Gutes tun kann, dann möchte ich das zumindest versuchen. Aber ich gebe Dir Recht, es ist eine Gratwanderung... Ich möchte nicht Autismus heilen, aber ich sehe, wie mein Sohn es ungeheuer schwer hat in unserer Welt. Und wenn ich diese enorme Anspannung und diesen gewaltigen Stress nur schon ein klein wenig eindämmen kann, dann ist es ein Versuch wert ;-)


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Hallo
    ich esse glutenfrei, allerdings medizinisch bedingt (Zöliakie). Ich kann berichten dass bei einem Diätfehler (unfreiwillige Kontamination mit Gluten durch z.B. Krümel oder im Restaurant) ich nicht nur körperlich reagiere mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen... Sondern (und vor allem) mit psychischer Dekompensation. Ich raste aus, werde aggressiv und fühle mich total benebelt.
    Allerdings rate ich ohne med. Gründe von einer glutenfreien Diät ab, da es echt heavy ist, komplett und ohne Kompromisse auf Gluten zu verzichten. Zudem entsteht leicht ein folsäuremangel weil folsäure eben in Getreide vorhanden ist. Und es künstlich (mit Tabletten) zuzuführen ist für den Körper nicht das gleiche. Zu kaseinfrei kann ich nicht viel sagen. Ich selbst esse kein Fleisch und würde ohne Milchprodukte nicht zu genügend Eiweiss kommen da ich ( wie wohl viele Betroffene) einen eher eingeschränkten Ernährungsplan habe...