Hat jeman Erfahrungen mit der Steiner- Schule?

  • Hallo
    Unser Sohn kommt im Sommer in den Kindergarten und wir versuchen gerade herauszufinden, welches die geeignete Schule für ihn ist. Ich war am Informationstag der Steiner- Schule und sehe einige Vorteile. Erheblich kleinere Klassen (ca. 8-15 Schüler), ein pädagogisches Konzept, welches v.a. bis zur 2. Klasse auf viel Repetition basiert, die Lehrperson als "positive Autorität", nicht als "Lerncoach". Und dann natürlich der grössere Praxisbezug als in der Volksschule. Nun habe ich aber keinerlei eigene Erfahrungen mit der Steiner- Schule, das ist nur das, was mit am Ino- Abend positiv fand. Hat jemand Erfahrungen mit der Steiner- Schule für ASS- Kinder? Danke und Gruss!
    Atoba

  • Hallo Atoba


    Wir haben für unseren Sohn damals auch verschiedene Schulen angeschaut. Sie Steinerschule kam für uns nicht in Frage, weil für unseren Sohn zu wenig klare Strukturen vorhanden waren. Eigentlich finde ich das sehr schön, wenn ein gewisser Freiraum für die Kinder da ist, wenn die musischen Fächer einen höheren Stellenwert haben etc.. Aber unser Sohn brauchte (und braucht noch immer) ganz enge, klare Strukturen.
    Aber ich denke, da sind auch nicht alle ASS Kinder gleich.


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Hoi! Wir haben zwei Buben, beide an der Steiner schule...aber...welche hast du dir angeschaut??? Weil, normalerweise sind das leider grosse klassen...bei meinem älteren sind es in der 4.klasse bereits 26 kinder und die gehen wenns sein muss bis hoch zu 30! Mein jüngerer ist in der ersten, da haben sie mit 23 kindern gestartet. Wie du auch sagst, das ritualisierte ist sehr wichtig. Auch der epochenunterricht find ich gut, nicht nach 45 minuten schon der erste themenwechsel. Wir hatten mit beiden kindern eine odyssee mit der volksschule hinter uns, sehr schlimm, näheres möcht ich dir ersparen...und der wechsel in die steinsgi war eine grosse erleichterung. Allein die tatsache, dass unsere kinder dort als bereicherung statt als störfaktoren empfunden werden ist enorm heilsam nach mehreren jahren "kampf". Die strukturen, das hängt sehr von der schule ab, auch wie stark die philosophie vertreten wird. Wir hatten einfach auch glück, die eine lehrerin hatte früher in einer HP schule gearbeitet und auch die vom jüngeren hat erfahrung mit besonderen kindern. Wir haben in der ersten klasse aber veranlasst, dass der kleine 6h pro woche assistenz durch eine hp hat, das finanzieren wir über assistenzbeiträge der iv. Auch arbeitete er oft mit lärmschutz, hat unter dem schreibtisch der lehrerin einen zufluchts und ruheort eingerichtet, tagesablauf wird visualisiert usw. Ob das für ihn längerfristig reicht, können wir noch nicht einschätzen.

  • Positiv finden wir, dass die viiiiiel weniger schulpräsenz haben und keine ufzgi. Und, die kinder sind sehr tolerant, auch die meisten eltern...aber...gebt hin, versucht ein gefühl zu bekommen und klärt ab, zu welchen massnahmen die bereit sind...eine bedingung war bei uns, dass die lehrerin beratung der stiftung kind und autismus erhält, kann ich nur empfehlen...weil - nix für ungut, der gute wille ist schon mal grossartig...aber- konkrete tips für den schulalltag noch besser:-D viel glück...bin neugierig, berichte doch dann mal...

  • Herzlichen Dank für eure Antworten. Bald kann ich den Regelkindergarten eine Stunde besuchen, und mit der Steiner- Schule sind wir auch an der Terminfindung. Am Info-Tag der Steiner- Schule (die ist in St. Gallen) sind mir die wenigen Tische und Stühle in den Zimmern aufgefallen, da habe ich mich nach den Klassengrössen erkundigt und habe tatsächlich die Antwort gekriegt, dass sie zwischen 9 und 15 Kinder hätten. Das wäre natürlich ein Glücksfall für Milo. Und ich hatte den Eindruck, dass diese Schule eher besser strukturiert ist als eine Regelschule, aber das muss ich im Gespräch natürlich alles herausfinden.
    Gerne berichte ich dann von weiteren Erfahrungen!

  • Es gibt diverse Lösungen auch für öffentliche Kindergarten. Der Nachteilausgleich kann auch auf Kindergartenstufe gewährt werden.


    Privatschulen sind ganz klar ein Kostenfaktor. Mein Kind wurde im Regelkindergarten integriert. 26 Schüler und seine Assistenz. Es hat funktioniert. Wenn das Zusammenspiel zwischen der Kindergartenlehrerin und der Assistenzlehrerin gut funktioniert kann auch eine Integration in einer grossen Klasse funktionieren. Es kommt aber ganz auf das Kind und auf das Personal drauf an. Gelingt eine Einschulung in einer öffentlichen Schule nicht und eignet sich keine Sonderschule so kann nach Einkommen der Eltern die Wohngemeinde die Kosten übernehmen. Der Weg ist jedoch komplziert. Schwierig wird es aber wenn das Kind auch in einer Privatschule eine Assistenz braucht.

  • Ja ich musste damals, wegen meinem ASS, wohl oder über, die ersten 5 Schuljahren in die total anthroprosophisch geführte (aber sonst voll öffentliche !!!) Michaelschule, eine damals okkulte HPS in der Grossstadt Winterthur. Die Lehrerschaft oft sahen nur das 'Schöngeistliche', fern ab vor jeglicher Realität.
    Heute würde ich klar sagen, anthroprosophische Schulen und Institutionen dürfen eigentlich nie und nimmer ein Monopol ausüben dürfen.
    Weiter muss man in diesem Kontext klar lautbaren, Rudolf Steiner selber war ein überzeugter Antisemit und Rassist.
    Wenn man schon nach einem alternativen Schulsystem sucht, sollte man die Montesorrischulen ganz klar favorisieren.
    Rudolf Steiner war ein verquerter Esoteriker und Kreationist.


    Anbei möchte ich sehr gerne beifügen, Rudolf Steiner war, mein Gott, nicht der 'Erfinder' der Naturheilkunde !!!
    Diese gab es freilich bereits zur Zeiten des Pyramidenbaus im Alten Ägyptischen Reiches.


    h2cA