Erfahrung mit Medikamenten z.B. Risperdal

  • Hallo Sonne2014


    Ich habe keine Erfahrung mit Risperdal. Mir wird Valium verschrieben, damit ich ruhiger werde. Bei jeglicher Aufregung, egal welcher Art, bekomme ich Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Verkrampfungen und Konzentrationsprobleme. Ganz neu ist jetzt Temesta Expidet dazugekommen, aus demselben Grund, zur Akutbekämpfung. Die Reizüberflutung zum Beispiel in der Stadt oder auch nur bei einem Gespräch ist dermassen gross und wird laufend grösser, sodass ich wahrscheinlich nie mehr ohne diese Medikamente leben kann. Jegliche Art von Lärm ist bereits zu viel. Ich habe mich erst gegen die Medikamente gewehrt, doch ich musste schliesslich einsehen, dass es nicht zu umgehen ist. Seitdem geht es mir ein wenig besser. Wogegen ich mich noch immer wehre sind Psychopharmaka, wegen der anhaltenden Depression. Doch die muss irgendwie auch behandelt werden.
    Dies sind meine Erfahrungen mit Medikamenten die im direkten Zusammenhang mit meinem ASS stehen.


    Regenbogen

  • Liebe Sonne


    Mein jüngerer Sohn nimmt Risperdal. Durch das Medikament fühlt er sich etwas abgeschirmt und geschützt. Ohne Risperdal prasseln alle Umwelteindrücke ungefiltert auf ihn ein. Dies ist ihm in Gesellschaft zu viel. Er will das Medikament für den Schulbesuch und für sämtliche soziale Kontakte. Das Risperdal schützt ihn vor Reizüberflutung.


    Häufig verschreibt man Risperdal auch um Agressionen zu vermindern. Unser Sohn ist nicht agressiv, durch das Medikament habe ich auch keine Persönlichkeitsveränderung festgestellt.


    Beide Söhne haben ausgeprägte Konzentrationsschwierigkeiten. Concerta (Ritalin) hilft ihnen sich während der Schule, oder beim Älteren auch bei der Arbeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Am Wochenende nehmen sie kein Concerta, weil sie ihre Fantasieausflüge in ihre Fantasien während ihrer Freizeit lieben.


    Der Ältere nimmt kein Risperdal, hat aber bei depressiven Episoden, Medikamente, die ihm aus seinem Stimmungstief wieder hinaushelfen und ihm erneut Stabilität geben. Er hat auch keine regelmässige Tages- und Nachtphasen. Damit er nicht die ganze Nacht wach bleibt, nimmt er Schlaftabletten. Sobald er seine Lehre beendet hat, will er versuchen sich von den Schlafmitteln zu entwöhnen. Momentan ist dies noch keine Option, weil er sich keine bleierne Müdigkeit leisten kann.


    Wir haben die Medikamente erst eingesetzt, als wir feststellten, dass sämtliche übrige Interventionen keine Besserung brachten und unsere Söhne unter ihren Schwierigkeiten gelitten hatten. Wichtig ist, darauf zu schauen, ob die Medikamente unverändert nötig sind, oder ob es Alternativen gibt, die auch helfen.


    Liebe Grüsse
    Monica

  • Liebe Sonne


    Unser Sohn nimmt neben Ritalin nun regelmässig Sertraline, in der Hoffnung, seinen Stress (in Kombination mit der Angst) etwas abzuschwächen.


    Allgemein bin ich eher skeptisch Medikamenten gegenüber. Und könnte ich frei wählen, würde ich mich dagegen entscheiden. Aber leider sehe auch ich, wie Monica, dass es kaum Alternativen gibt. Unter dem Strich möchte jede Mutter nur das Beste für ihr Kind. Und wenn ich etwas möchte, dann dass er auch positive Erfahrungen macht mit dem Leben, der Gesellschaft, den Menschen. Denn nur so kann er auch ein klein wenig Selbstvertrauen aufbauen. Selbstvertrauen, das doch so dringend notwendig ist und die Basis von eigenständigem Leben und Selbstverwirklichung.
    Wir haben nun, in einer sehr schwierigen Phase, ebenfalls mit Temesta und Dipiperon gearbeitet. Temesta, warum auch immer, ist mir einfach extrem unsympathisch. Es macht mir Angst, einerseits wegen der Abhängigkeit, andererseits ist er dann so stark gedämpft, dass es nicht mehr mein Bub ist. Aber in der akuten Phase habe ich auch keine Alternative gefunden. Inzwischen haben wir beide Medikamente wieder abgesetzt...


    Ich finde das Thema aber allgemein sehr schwierig....


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Danke für Deine Antwort.Wie alt war/ ist Dein Sohn, als er Sertraline erhielt? Hilft es ihm gegen das Ängstliche? Stress?
    Wie lief es mit der Einstellung, Anfangsdosis? Ich habe gelesen, dass bei Kindern ein stationärer Aufenthalt notwendig ist. Anfangs, weil sich die Problematik verschlimmern kann, bis die volle Wirkung da ist.


    Mit dem Temesta verstehe ich. Ist mir auch sehr unsympathisch :-)

  • Hallo Sonne


    Unser Sohn ist heute 14-jährig und begonnen haben wir mit Sertraline erst vor kurzem. Wir haben eine Woche 1/2 Tablette und dann eine ganze. Wir mussten dazu nicht stationär sein, gottseidank.
    Wirkung ist bisher leider keine zu bemerken. Die Ängste und damit verbundene Probleme bestehen nach wie vor in gleich starkem Ausmasse (leider). Ich hoffe, dass es zumindest ein klein wenig abschwächt, merke davon aber noch nichts. Frage mich aber auch, wie lange wir abwarten und wann wir den Versuch abbrechen respektive eine Alternative ausprobieren...


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Hallo Sonne


    Mein Sohn, 7-jährig bekommt Risperdal. Ohne dieses Medikament hat er viele Stereotypien und spührt keine Grenzen, wird laut, aggressiv oder überdreht einfach. Er kann seine Emotionen nicht kontrollieren. Mit Risperdal geht das sehr gut. Zusätzlich hat er noch Medikinet (Generika von Ritalin) um seine Konzentration zu steigern. Risperdal hat er jetzt bald ein Jahr und Medikenet ca. 3-4 Monate. Die Kombination macht es aus, dass er in der Schule mitmachen kann und nicht ausgegrenz wird. So wie ich mein Kind wahrnehme, geht es ihm zur Zeit recht gut damit.


    Für mich privat bräuchte er das nicht, weil ich ihn akzeptiere wie er ist. Ich habe auch heute noch manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich meinem Kind solche starken Medis verabreiche. Aber in der Gesellschaft geht es momentan leider nicht ohne.


    Liebe Grüsse
    MamiLieb

  • Hallo MamiLieb


    Für mich privat bräuchte er das nicht, weil ich ihn akzeptiere wie er ist. Ich habe auch heute noch manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich meinem Kind solche starken Medis verabreiche. Aber in der Gesellschaft geht es momentan leider nicht ohne.


    Das kenne ich auch nur zu gut. Auch teilweise die Wut auf unsere "beschränkte" Gesellschaft.... Aber es ist ein Abwägen, das sicherlich niemandem leicht fällt. Um so mehr ärgern mich dann all die Zeitungsartikel über Ritalin und dass jeder, wirklich jeder, das Gefühl hat, er könne sich eine Meinung über Ritalin bilden ohne überhaupt zu erahnen, was es bedeutet für solch ein spezielles Kind und seine Familie...


    Liebe Grüsse
    Patch

  • Resperidal kann zu einer Gewichtszunahme führen sonst sind etwaige Nebenwirkungen eher als gering zu betrachten.
    Kein Vergleich etwa zu Temesta, das schnell anhängig macht.
    Ich selber würde da eher Sertraline empfehlen. Das ist echt ein 'Easy-Medikament'. Sertraline ist ein klassischer Stimmungsaufheller.
    Sertraline ist auch (relativ) gut verträglich in Kombination mit Alkohol, sofern er natürlich in Masse genossen wird.

  • @Fritz
    du weisst aber schon, dass man die beiden Medikamente nicht vergleichen kann! Das eine, Temesta (Lorazepam) ist ein Anxiolytikum aus der Gruppe der Benzodiazepine. Alle Diazepine sind grundsätzlich Medikamente mit Abhängigkeitsgefahr (Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer psychischen und physischen Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten, Alkoholikern, Patienten mit Medikamenten-Abusus oder klinisch relevanten Persönlichkeitsstörungen. Das Abhängigkeitspotential ist bei adäquater Dosiseinstellung und Behandlungsdauer vermindert.- Quelle: compendium.ch)
    Risperdal hingegen (Risperidon) ist ein atypisches Neuroleptikum.
    Ich verstehe nicht, wieso du das eine mit dem anderen vergleichst.
    Du kannst Valium und Temesta oder Risperdal und Seroquel verglichen, wenn überhaupt.
    Anscheinend hast du keine grosse Ahnung von Medikamenten (-Gruppen) und deren Wirkungsbereich.
    Sertalin (von dem du anscheinend grosser Fan bist), ist übrigens ein Antidepressivum. Noch einmal eine andere Medikamentengruppe die andere Indikationen hat...