Ich habe das Thema schon einmal angeschnitten, dennoch tue ich es ein weiteres Mal: es bereitet mit enorme Kopfschmerzen, wenn ich jedem, dem ich in irgendeiner Weise auf medizinischer Basis gezwungen bin zu begegnen, erklären muss, dass ich erstens Asperger bin und zweitens, was das denn überhaupt ist. Neuerdings muss ich zu einem Physiotherapeuten. Ok, das ist eine Sache, eine andere, dass ich auch dem zu erklären versuchte, dass ich sehr auf Berührungen, bzw. Behandlungen welche ebensolche beinhalten, mit Verkrampfungen reagiere. Autismus? Was ist das? Ja, ich weise darauf hin, dass ich aufgrund meiner Andersartigkeit eben obengenanntes Problem habe. Fazit der aktuellen Geschichte ist, dass ich seit zwei Tagen - nach der Behandlung - nicht mehr laufen kann. Ich habe mir eine Stunde lang den Mund fusselig geredet und dachte, mit ein wenig Hintergrundwissen etwas zum allgemeinen Verständnis - nicht nur für mich - beizutragen = Fehlanzeige. Heute informierte ich meine Hausärztin über mein Problem. Antwort: da kann man nichts machen. Ich solle mir halt einen Therapeuten suchen, der oder die "etwas" von Autismus versteht! Hallo! Wohin ich mich wende - ich stosse nur auf Unkenntnis, bzw. sogar Missfallen. Ist es denn möglich, dass das Thema ASS oder Autismus generell in den Köpfen der Halbgötter in Weiss nicht angekommen ist oder gar nicht ankommen soll??? Ich erwarte ja nicht, dass alle Autismusspezialisten sind, aber es raubt mir enorm viel Kraft und letzlich auch die Konsultationszeit, wenn ich mich allenorten immer wieder mit Erklärungen herumschlagen muss. So ist es schon vorgekommen, dass der Grund, weshalb ich überhaupt zu einem Arzt gegangen bin, aufgrund begrenzter Zeit pro Patient gar nicht zur Sprache kommen konnte. Interessanterweise folgt die Rechnung umgehend. Vielleicht sollte man es mal mit einem Aufklärungsflyer versuchen, der an alle Mediziner verteilt wird. Auch die häufig anzutreffende Ignoranz begreife ich einfach nicht. Nicht selten muss ich mir den Spruch der "Modediagnose" anhören und der macht mich dann so richtig stinkig. Das kann doch einfach nicht sein. Glück für all jene, die keine Autisten sind. Ok, es gibt noch viele andere Spielarten des Andersseins, schon klar, ich will damit nicht den Anspruch der Einmaligkeit rechtfertigen.
Es kommt der Tag, an dem ich überhaupt keine Konsultationen mehr wahrnehmen werde. Bleibt zu hoffen, dass sich an dem beschriebenen Zustand im Sinne aller Betroffener doch bitte in Zukunft möglichst rasch grundlegend etwas ändern wird. Es gibt doch weiss Gott Aufklärungskampagnen, doch wo bleiben die damit angestebten Veränderungen??? Das Akzeptieren der Erkenntnis, definitiv auf dem falschen Planeten gelandet zu sein, wird immer unausweichlicher. Hallo Erde! Ist da jemand?